Der Zettelkasten des Soziologen Niklas Luhmann (1927-1998) ist nicht
nur in Fachkreisen legendär. Rund 90.000 handschriftliche Notizen
versammelte Luhmann im Laufe von fünf Jahrzehnten in dem hölzernen
Büromöbel. Ihm ging es dabei um weit mehr als die Akkumulation von
Gedanken, Zitaten und Literaturangaben: Ein ausgeklügeltes Anschluss-
und Verweisungssystem machte seine Zettelsammlung zu einem "kompetenten
Kommunikationspartner", der Ideen und Überraschungen hervorbringt.
In rund 50 Monographien und 600 Aufsätzen hat Luhmann seine
soziologische Systemtheorie ausbuchstabiert. Damit schuf er quasi im
Alleingang eines der umfassendsten Theoriegebäude des 20. Jahrhunderts.
So unterschiedliche Themen wie Kunst, Wissenschaft, Massenmedien und
sogar Intimbeziehungen verhandelt die Systemtheorie in einem
einheitlichen Begriffsrahmen. ............................................................
Die Digitalisierung, Transkription und wissenschaftliche Edition des
Luhmannschen Nachlasses ist Ziel des auf 15 Jahre angelegten Projektes
"Niklas Luhmann – Theorie als Passion". Dabei kooperieren die
Soziologische Fakultät der Universität Bielefeld und das Cologne Center
for eHumanities (CCeH). .....................................................................................................
Mit der Freischaltung der neuen Internetpräsenz des Niklas Luhmann-Archivs
haben die Akteure aus Bielefeld und Köln einen wichtigen Meilenstein
hinter sich gelassen: Rund 4.000 Zettel sind bereits vollständig erfasst
und laden zum Blättern und Stöbern direkt im Browser ein.
Sie gehören zum Zettelkasten I, denn die Sammlung gliedert sich in zwei
Kästen, die einen Übergang von Luhmanns Forschungsinteressen weg von
eher juristischen und verwaltungswissenschaftlichen Fragen hin zu
Soziologie und Philosophie dokumentieren. Weitere rund 35.000 Zettel
stehen online zunächst lediglich als Bilddateien zur Verfügung. .... [mehr] https://heise.de/-4364512
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