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Freitag, 8. Februar 2019

Zum Tod von Rosamunde Pilcher

In Cornwall und Devon kann man im Sommer nur schwerlich einen Tag verbringen, ohne die deutsche Sprache zu hören oder ein deutsches Nummernschild zu sehen. Deutsche am Strand, Deutsche auf den Klippen, Deutsche in den Gärten, Deutsche in den Pubs. Wenn man großes Pech hat, versperrt gerade ein Filmteam vom ZDF die entzückende Landstraße von Trevose Head nach Padstow. Später drehen sie dann in Prideaux Place, einem Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert, das schon eine Destillerie war, ein Hotel oder der Landsitz von Lord Willoughby - je nachdem, welcher Roman oder welche Kurzgeschichte von Rosamunde Pilcher gerade wieder verfilmt wird.
Wie Fans von "Herr der Ringe" nach Neuseeland pilgern, so reisen Leserinnen von "Stürmische Begegnung" geschlossen in den englischen Südwesten - und wundern sich dann, dass es dort, anders als im Fernsehen, gerne mal regnen kann. Beide Werke sind, auf ihre Weise, Fantasy. Pilcher selbst freute sich über ihre Popularität in Deutschland: "Ich bin die Königin des Kitsches genannt worden, aber das macht mit nichts aus - solange die Leute die Bücher kaufen". ... Nicht gut ging es ihr seit Weihnachten. Am Dienstag ist Rosamunde Pilcher an den Folgen eines Schlaganfalls verstorben. Sie wurde 94 Jahre alt.

via http://www.spiegel.de/kultur/literatur/rosamunde-pilcher-ist-tot-queen-kitsch-a-1252166.html

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