Was zeichnet den deutschen Lokaljournalismus
aus? Forscher haben dies nun untersucht. Ein Team der Universität Trier um
Medienwissenschaftlerin Anna-Lena Wagner hat in einer groß angelegten Studie
den Lokaljournalismus in Deutschland analysiert. Dazu wurden 103 Lokalzeitungen
und viele tausend Artikel untersucht. …
Auf der einen Seite zeigt
sich, dass sich der Lokaljournalismus hinsichtlich der Themenvielfalt und
Unabhängigkeit deutlich verbessert hat. Entgegen früherer wissenschaftlicher
Kritik über die Dominanz zu “weicher” Themen im Lokalen, schreiben die
Forscher im Fazit, sei die Qualität gestiegen. Auf der anderen Seite, so Wagner
gegenüber SZ Online, gebe es “bei der Hintergrundberichterstattung (…)
sicherlich noch Luft nach oben.” Die Analyse offenbart gegenwärtig Defizite,
die sich schon früher erkennen ließen. “Die Zeitungen sind
relativ unkritisch und enthalten in der Regel nicht allzu viele
kontroverse Artikel”, konstatieren die Wissenschaftler. “Eine heile Welt des
Lokalen” ließe sich auch im Jahr 2015 vorfinden. Und weiter: “Die Zeitungen
sind bei Grafik und Text nur eingeschränkt unterhaltsam und bieten
zumeist nur Berichte und Meldungen.” Dies führt zu der Schlussfolgerung, dass
Lokalausgaben “der Anforderung einer
anschlussfähigen Selbstbeobachtung der Gesellschaft nicht immer
gerecht werden”. Außerdem sehen die Forscher gerade bei kleinen Blättern
Potenzial bei der Einbindung der Bürger vor Ort und beim Kontakt der
Redaktionen mit ihren Lesern.“
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