"Auch wenn alle
Beweise zugunsten des Angeklagten sprechen, heißt das nicht, dass er
unschuldig ist.“ Ein Satz wie aus einem fantastischen Roman. Nur fiel er
nicht in der Fiktion, sondern in der türkischen Wirklichkeit. Mit
diesem ungeheuerlichen Statement begründete der damalige Staatsanwalt in Istanbul seine Revision. Zuvor war der Angeklagte, der Schriftsteller
und deutsche Staatsbürger Dogan Akhanli, nämlich freigesprochen worden.
Akhanli bezeichnet das gern als einen „kafkaesken“ Prozess, in den er
dort geraten sei.
Doch der Reihe nach: Im August 2010 reiste Akhanli in die Türkei
ein, um seinen todkranken Vater zu besuchen. Noch am Flughafen nahm man
den unbequemen Linksintellektuellen fest und warf ihm vor, vor mehr als
20 Jahren an einem Raubüberfall auf eine Istanbuler Wechselstube
beteiligt gewesen zu sein, bei der ein Mensch getötet worden sei. Doch
der Einzige, der erwiesenermaßen starb, war der Vater, während der Sohn
noch in Untersuchungshaft saß. ... [mehr] https://www.welt.de/print/die_welt/politik/article167843415/Wer-ist-Dogan-Akhanli.html
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