Das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz erhält aus dem „Sonderprogramm 2017 zur Erhaltung des schriftlichen Kulturerbes“ des Kulturstaatsministeriums eine Förderung von 50.000 Euro zum Schutz der „Ostpreußischen Folianten“. Rund 40.000 Euro erhält die Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin für die Restaurierung und Konservierung einer Sammlung von Schriftkunst in einem Modellprojekt der Koordinierungsstelle für den Erhalt des schriftlichen Kulturguts (KEK). In beiden Fällen werden die Fördermittel durch Eigenmittel ergänzt.
Die rund 16.800 Ostpreußischen Folianten (16.-18.Jh.) des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz sind unschätzbar reiche Quellen für die Geschichte des Herzogtums, dann Königsreichs Preußens bzw. der späteren Provinz Ostpreußen. Sie stammen aus den Registraturen von Königsberger Behörden, die ihr Schriftgut nach alten Traditionen in solchen „Folianten“ organisierten, einer Übergangsform zwischen spätmittelalterlichen Amtsbüchern und frühneuzeitlichen Akten. Damit haben sie auch formal großen archivgeschichtlichen Wert. Derzeit stehen sie in langen Reihen im Magazin des GStA PK.
Die Bestandsgruppe „Schriftkunst“ in der Kunstbibliothek wurde in den Jahren 1880-1930 aufgebaut. Als Vorbildersammlung für Typographie und Schriftgestaltung umfasst sie Beispiele für Schrift als künstlerische Ausdrucksform. Der konservatorische Zustand der Objekte lässt eine Benutzung im Studienbetrieb in den meisten Fällen nicht mehr zu, obwohl die Sammlung bis heute für Forschung und Lehre vorgesehen ist, insbesondere für den Studiengang „Visuelle Kommunikation“.
Insgesamt fließen in diesem Jahr Fördermittel in Höhe von 1,5 Millionen Euro in den Erhalt von Originalen in Archiven und Bibliotheken.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen