Das Liesborner Evangeliar, eine mehr als 1000 Jahre alte Handschrift
der Evangelientexte aus ottonischer Zeit, ist wieder an seinen Ursprungsort zurückgekehrt. Der
Kreis Warendorf stellte den für drei Millionen Euro zurückgekauften
Kunstschatz aus Benediktinerkloster Liesborn am 28.08.2017 der
Öffentlichkeit vor. Verkäuferin des Werkes aus dem Jahr 980 ist die
amerikanische Kunsthändlerin Sandra Hindmann. Bei der Finanzierung haben
der Bund und das Bistum Münster sowie verschiedene Stiftung geholfen.
Das Evangeliar hat eine 214 Jahre dauernde Reise
hinter sich: Seit 1803 war das Werk zuerst in der Universitätsbibliothek Münster zu Hause, anschließend im Besitz verschiedener Kunstsammler: Von 1830 bis 1872 war sie Teil der berühmten Sammlung von Sir Thomas Phillipps, danach im Besitz der Familie Fenwick in Cheltenham. In den USA ist der Codex seit den 1930er Jahren, zunächst in Philadelphia, dann in Camarillo, zuletzt in der Bibliothek des St. John's Seminary des Erzbistums Los Angeles.
1987 ging das Werk bei Christie's für 1,4 Millionen D-Mark an die
Schoyen Collection nach Norwegen. Der Kreis Warendorf hatte damals
vergeblich mitgeboten. Ab 2019 soll das Evangeliar in der Ausstellung
des Museums Abtei Liesborn für die Öffentlichkeit zu sehen sein.
via dpa vom 28.08.2017
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