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Donnerstag, 3. August 2017

Universität Hannover arbeitet NS-Belastung ihrer Mitglieder nach 1945 auf

Die Leibniz Universität Hannover hat in den letzten Jahren begonnen, die NS-Geschichte ihrer Vorgängerinstitution umfassend aufzuarbeiten. Das Ergebnis wurde im November letzten Jahres in einer Veröffentlichung des Imhof-Verlages herausgegeben und behandelt im ersten Teil an der Hochschule erfolgte Beeinträchtigungen durch NS-Unrecht und in einem zweiten Teil die Begünstigungen unterschiedlichster Art. Hier geht es um ungerechtfertigte Berufungen, Ernennungen sowie insbesondere NS-privilegierte Ehrungen. Die Publikation ist über das Repositorium der TIB Hannover auch online abrufbar.

In Ergänzung der veröffentlichten Untersuchung zu Unrechtsmaßnahmen an der Technischen Hochschule Hannover zwischen 1933 und 1945 wurde die weitere Aufarbeitung der Geschichte der Hochschule hinsichtlich möglicher NS-Belastungen von Mitgliedern und Angehörigen für die Zeit nach 1945 vom Präsidium der Leibniz Universität gewünscht. Die nun beauftragte Untersuchung wird sich mit der Zeitphase von 1945 bis 1971 beschäftigen. Auf die Feststellung von Belastungen bezogen scheint ein Blick auf die bis 1971 an die Technische Hochschule / Technische Universität Hannover gekommenen Personen aus lebenszeitlichen Gründen ausreichend. In den Fokus genommen werden insbesondere die Gruppen der Funktionsträger wie Rektoren, Kanzler, Senatoren und Dekane. Auch ein Screening der Professoren wird Bestandteil der Recherche sein.


Mit der Untersuchung in den nächsten zwei Jahren wurde der Historiker Dr. Michael Jung beauftragt, der bereits im ersten Teil in der Senatsarbeitsgruppe „Verleihung und Entzug von Titeln während der NS-Zeit an der Technischen Hochschule Hannover“ mitgewirkt und schon einen ersten Beitrag zu Rektoren der Technischen Hochschule in den Hannoverschen Geschichtsblättern (NF70, 2016) veröffentlicht hat. Hier geriet besonders die Person von Eduard Pestel in den Fokus.


via idw vom 02.08.2017

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