Die UB Leipzig erhält den mit 20.000 Euro
dotierten nationalen Bibliothekspreis des Deutschen Bibliotheksverbandes
e.V. (dbv) und der Deutschen Telekom Stiftung. Er wird am 24.10.2017, dem "Tag der Bibliotheken", in Leipzig verliehen. Die Preisverleiher betiteln
in ihrer gemeinsamen Presseerklärung die UB Leipzig als 'digital autonom,
frei zugänglich und innovationsstark'.
Die Auszeichnung "Bibliothek des Jahres" wird in diesem Jahr zum 18.
Mal und zum ersten Mal gemeinsam mit der Telekom Stiftung vergeben. Der
Wettbewerb stand diesmal unter dem Motto "Innovationen für die digitale
Welt". Mit allein 50 Projekten in den vergangenen 15 Jahren arbeitet die UB Leipzig an technologischen Weiterentwicklungen. Als größte Altbestandsbibliothek in den
neuen Bundesländern (und außerhalb Berlins) arbeitet die UB Leipzig
an der Erschließung ihrer über Jahrhunderte gewachsenen
Bestände, vor allem auch digital.
In den vergangenen Jahren hat die UB Leipzig mit EU-Mitteln eine neue
technische Infrastruktur geschaffen, die die Bibliothek unabhängig von
Monopolprodukten auf dem engen Markt der Bibliothekssoftware macht. Auf
Basis von Open-Source-Komponenten und eigenen Weiterentwicklungen sind
neu entstanden: "finc" als Suchmaschine für Bibliotheken, "amsl" als Software zur Administration von Lizenzen und "adlr.link" als Plattform für den Fachinformationsdienst der Medien-, Kommunikations- und Filmwissenschaft.
Auch in anderen Bereichen setzt die UB Leipzig konsequent neue
Technologien ein und verfolgt Open-Source-Prinzipien und offene Standards. 2016 wurde
beispielsweise mit der systematischen Bereitstellung sogenannter
interoperabler Daten zu Digitalisaten auf Basis von Linked Data
begonnen. Derzeit werden unter anderem moderne Betrachtungssysteme
entwickelt, um die Darstellung von Digitalisaten aus komplett
unterschiedlichen Quellen unmittelbar nebeneinander zu ermöglichen und
so die Digital Humanities zu fördern.
Einzelstücke wie der Codex Sinaiticus - die älteste Bibel der Welt - haben eigene Websites, so auch der berühmte Papyrus Ebers.
Für diese 3.500 Jahre alte, vollständig überlieferte medizinische
Schriftrolle ist bei der UNESCO der Titel des Weltdokumentenerbes
beantragt.
nach der Pressemitteilung der Universität Leipzig vom 22.06.2017
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