Follower

Mittwoch, 13. Februar 2019

Rechte am Kertész-Archiv bleiben in Budapest

Der Rechtsstreit um den Nachlass des 2016 verstorbenen ungarischen Literaturnobelpreisträgers Imre Kertész zwischen der Berliner Akademie der Künste und dem Budapester Kertész-Institut hat sich nun zugunsten Ungarns entschieden. Während der größte Teil seines physischen Archivs auf Kertész‘ eigenen Wunsch nach Berlin kam und dort auch bleiben wird, gehen die Urheberrechte nun dauerhaft nach Budapest, berichtet „Der Tagesspiegel“. Magda Kertész, die Witwe des Schriftstellers, hatte am 30. August 2016 auf ihrem Sterbebett eine Schenkungsurkunde unterzeichnet, die einer regierungsnahen Stiftung sämtliche Nutzungsrechte am geistigen Nachlass ihres Mannes überlässt. Dagegen hatte ihr Sohn Marton T. Sass vergeblich geklagt. Die veröffentlichten Bücher sind von der Situation nicht betroffen, unveröffentlichte Texte wie das in der aktuellen Ausgabe von „Sinn und Form“ abgedruckte Tagebuch zur Entstehung des „Roman eines Schicksallosen“ bedürfen nun einer ausdrücklichen Genehmigung. Mit dem Auseinanderfallen des 2012 in Berlin eröffneten Archivs und der Erforschung und Edition des Werks in Budapest verbindet sich die Furcht vor einer politischen Indienstnahme des Schriftstellers durch die Orbán-Regierung. Die Akademie der Künste hat für die weitere Erschließung des Nachlasses unterdessen eine neue Stelle eingerichtet und mit Katalin Madácsi-Laube besetzt.

via Deutschlandfunk Kultur 31.01.2019

Keine Kommentare: