„Was das denn alles Wert ist?“ will auch das Land Baden-Württemberg wissen. In einem großangelegten Projekt, das über mehrere Jahre läuft, sind derzeit alle staatlichen Museen Baden-Württembergs angehalten, sämtliche Objekte aus ihren Sammlungen zu bewerten. Ist also die Vase, die bei uns im Depot neben vielen anderen steht eher 100, 1000 oder 10.000 Euro wert? Dass die Sammlungsbewertung ein recht komplexes Unterfangen ist, merken wir hier im Haus gerade alle. Zum einen stellt schon allein die Masse der Objekte eine große Herausforderung dar (so betreue ich in meinen Sammlungen beispielsweise über 30.000 Objekte), zum anderen ist das mit der Wertermittlung in der Kunst generell ein schwieriges Thema, über das schon viel geschrieben, gesprochen, diskutiert und spekuliert wurde.
In den seltensten Fällen lässt sich der Wert einer Vase ja allein am Materialwert (ist sie vergoldet oder nicht?) festmachen. Vielmehr spielen da Aspekte wie die Herkunft, der Künstler, die Seltenheit oder der Sammlungszusammenhang eine ausschlaggebende Rolle. Eine einfache Porzellanvase ist natürlich mehr Wert, wenn sie nachweislich von Königin Olga genutzt wurde statt von Lieschen Müller und wiederum noch mehr, wenn sie Teil eines Sammlungskonvolut, zum Beispiel Bestandteil der königlichen Mitgift ist. So kann ein und dieselbe weiße Vase mal mit 10 Euro bewertet werden (wenn wir nicht mehr über sie wissen als „weiße Keramikvase“) oder auf mehrere tausend Euro beziffert sein. Leichter wird es natürlich, wenn Eckdaten wie der Einkaufspreis bekannt sind, oder wenn man die Möglichkeit hat, in Onlinedatenbanken die Auktionsergebnisse ähnlicher Stücke zu ermitteln und mit den eigenen Einschätzungen abzugleichen. ... [mehr] http://blog.landesmuseum-stuttgart.de/wie-viel-ist-das-denn-wert/
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