Follower

Mittwoch, 14. März 2018

Kodex gegen Falschnachrichten

Eine EU-Expertenkommission will die freie Meinungsäußerung, Medienfreiheit und Pluralismus schützen. Eine Zensur müsse um jeden Preis verhindert werden. Die Fachleute empfehlen Selbstverpflichtungen der sozialen Netzwerke und eine Stärkung der Qualitätsmedien und der Medienvielfalt in Europa, um Desinformation entgegenzuwirken. Möglich seien zum Beispiel Steuervorteile für Medien. Die Nutzer sollen mehr Informationen darüber erhalten, wie sich Informationen verbreiten, wie Journalisten arbeiten und welche Quellen verlässlich sind.
Für die sozialen Netzwerke haben sie einen Kodex mit zehn Prinzipien zusammengestellt. So sollten Netzwerkbetreiber ihre Werbepolitik transparent gestalten. Werbung, gesponserte Inhalte und redaktionelle Artikel sollten klar unterscheidbar sein. Die Experten fordern die Plattformen auch auf, den Nutzern zu erläutern, wie sie deren Daten verarbeiten. Zudem sollen sie besser erklären, wie Algorithmen Nachrichten aussuchen und gewichten. Wenn möglich, sollte neben Nachrichten auf ergänzende Angebote hingewiesen werden, heißt es weiter.

Die 39 Fachleute raten zudem, den Begriff "fake news" zu vermeiden und stattdessen von Desinformation zu sprechen. Diese wird definiert als "falsche, fehlerhafte oder irreführende Information mit dem Ziel, der Öffentlichkeit zu schaden oder Profit zu machen". "Fake news" umfasse dagegen auch einfache Fehler von Journalisten oder Politikern.

Keine Kommentare: