Eine EU-Expertenkommission will die freie Meinungsäußerung, Medienfreiheit und
Pluralismus schützen. Eine Zensur müsse um jeden Preis verhindert
werden. Die Fachleute empfehlen Selbstverpflichtungen der sozialen
Netzwerke und eine Stärkung der Qualitätsmedien und der Medienvielfalt
in Europa, um Desinformation entgegenzuwirken. Möglich seien zum
Beispiel Steuervorteile für Medien. Die Nutzer sollen mehr Informationen
darüber erhalten, wie sich Informationen verbreiten, wie Journalisten
arbeiten und welche Quellen verlässlich sind.
Für die sozialen Netzwerke haben sie einen Kodex mit zehn Prinzipien
zusammengestellt. So sollten Netzwerkbetreiber ihre Werbepolitik
transparent gestalten. Werbung, gesponserte Inhalte und redaktionelle
Artikel sollten klar unterscheidbar sein. Die Experten fordern die
Plattformen auch auf, den Nutzern zu erläutern, wie sie deren Daten
verarbeiten. Zudem sollen sie besser erklären, wie Algorithmen
Nachrichten aussuchen und gewichten. Wenn möglich, sollte neben
Nachrichten auf ergänzende Angebote hingewiesen werden, heißt es weiter.
Die 39 Fachleute raten zudem, den Begriff "fake news" zu vermeiden und
stattdessen von Desinformation zu sprechen. Diese wird definiert als
"falsche, fehlerhafte oder irreführende Information mit dem Ziel, der
Öffentlichkeit zu schaden oder Profit zu machen". "Fake news" umfasse
dagegen auch einfache Fehler von Journalisten oder Politikern.
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