Das Bach-Archiv Leipzig hat anlässlich des 333. Geburtstages von Johann Sebastian Bach eine multimediale Online-Plattform ins Netz gestellt. Die Seite http://www.jsbach.de versteht sich als digitaler
Reiseführer, der den Einstieg in Bachs Welt auf verschiedenen
Wissensebenen ermöglicht. Mittels historischer Quellen und audiovisueller
Medien informiert die Website auf der Basis
der aktuellen Bach-Forschung. Die Seite entstand in Kooperation mit der
J. S. Bach-Stiftung St. Gallen sowie Deutschlandfunk Kultur und wird
kontinuierlich von der Forschungsabteilung des Bach-Archivs Leipzig
weiterentwickelt.
Gefördert mit zahlreichen Privatspenden wurde
die Plattform ab 2017 in Zusammenarbeit mit der Berliner Medien- und
Design-Agentur KplusH aufgebaut. Sie ermöglicht dem Nutzer in einem
ersten Modul, auf einem Zeitstrahl durch Bachs Leben zu gleiten, in die
Tiefen der einzelnen Jahre, Monate und Wochen zwischen 1685 und 1750 zu
zoomen und die originalen Bach-Dokumente wie Anstellungsgesuche, Briefe,
Memoriale oder Orgelgutachten im Volltext zu lesen. Weitere Ebenen des
Zeitstrahls informieren parallel über die weltgeschichtlichen und
anderen musikalischen Ereignisse der Bach-Zeit.
Alle Sendungen der Reihe Universum JSB, die auf Deutschlandfunk Kultur ausgestrahlt wurden, sind in der
Mediathek von jsbach.de dauerhaft abrufbar. Die unter anderem von Martin
Seifert und Frank Arnold eingesprochenen Bach-Dokumente sind zudem
Bestandteil des multimedialen Kalendariums. Hörproben stellt darüber
hinaus die J. S. Bach-Stiftung St. Gallen bereit, in Form von Videos
ihrer derzeit laufenden Gesamteinspielung der Bachschen Kantaten.
In den kommenden Jahren wird jsbach.de
systematisch ausgebaut. Geplant sind neue Module, die beispielsweise
anhand historischer Zeichnungen und Kupferstiche Bach-Orte wie Leipzig
oder Köthen lebendig werden lassen. Auch eine virtuelle Ausstellung zu
Bachs Instrumentarium ist in Planung. Zudem wird die Seite zeitnah auf
Englisch, Japanisch, Russisch und Spanisch verfügbar sein. Das Bach-Archiv Leipzig versteht sich als musikalisches
Kompetenzzentrum am Hauptwirkungsort Johann Sebastian Bachs. Sein Zweck
ist, Leben, Werk und Wirkungsgeschichte des Komponisten und der weit
verzweigten Musikerfamilie Bach zu erforschen, sein Erbe zu bewahren und
als Bildungsgut zu vermitteln. Präsident des Bach-Archivs Leipzig ist
der britische Dirigent und Bach-Spezialist Sir John Eliot Gardiner. Das Bach-Archiv Leipzig präsentiert auch im Netz Bach digital - das Bach-Portal für Forschung und Musikpraxis und die Bach-Bibliographie mit derzeit rund 71.500 Titeln (Stand: November 2015).
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