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Mittwoch, 28. März 2018

Literaturfestival in Ascona / Jan Wiele

Die „Eventi letterari“ am Monte Verità im Süden der Schweiz sind ein sonderbares Literaturfestival. Zumindest gemessen an dem, was man aus Deutschland so kennt. Das beginnt schon mit ihrer überaus luftigen Programmplanung, die bewusst Zeit lässt für die Begegnung mit dem Ort Ascona, wo sich vor knapp hundert Jahren Vegetarier und Licht-Luftesser ansiedelten, um eine ganz neue Gesellschaft zu begründen, und wo heute Tourismus für die Gutsituierten wie auch solcher der oberen Luxusklasse zu haben ist.
Es ist Samstagnachmittag auf dem Berg der Wahrheit, und aus dem Kopfhörer mit den Stimmen der Simultandolmetscher dringen sonderbare Sätze. „Die Utopie der Geschichte und die Utopie der Natur haben sich hybridiert. Die Natur hat sich in eine Mater dolorosa verwandelt. Es gibt ein Schisma zwischen unseren Erfahrungen und unseren Erwartungen.“ Der italienische Philosoph Remo Bodei nähert sich dem Thema des diesjährigen Festivals sehr altgelehrt, ständig beginnen seine Sätze außerdem mit „Wie Pascal sagte“, „Wie Bauman sagte“ oder „Wie Habermas sagte“. Aber bei aller Ehrfurcht vor so viel Bildung bleibt nach seinem Vortrag denn auch das etwas schale Gefühl einer Zitatensammlung. ... [mehr] http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/themen/literaturfestival-in-ascona-eventi-letterari-15513922.html

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