Für die Geisteswissenschaften besteht ein hoher Bedarf an einer Infrastruktur, die den Forschungsprojekten eine langfristige Sicherung ihrer digital vorliegenden Daten und Ergebnisse ermöglicht. Die in der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften zusammengeschlossenen Wissenschaftsakademien beziehen in ihrem gemeinsamen Positionspapier Stellung zu den Empfehlungen des Rats für Informationsinfrastrukturen (RfII) zur Einrichtung einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) und dessen Bedeutung insbesondere für die Geisteswissenschaften.
Der Aufbau einer verlässlichen Forschungsdateninfrastruktur für die Geisteswissenschaften bildet den Schlüssel für den Einsatz digitaler Methoden in den Geisteswissenschaften. Ohne eine leistungsfähige Forschungsdateninfrastruktur wird der Einsatz von digitalen Verfahren in den Geisteswissenschaften immer mit der Sorge um den Verlust oder das Unbrauchbar-Werden des digital gespeicherten Wissens belastet sein. Die Chancen, die digitale Methoden der geisteswissenschaftlichen Forschung eröffnen, lassen sich nur mit einer auf Langfristigkeit ausgelegten Forschungsdateninfrastruktur voll ausschöpfen.
Die in der Akademienunion zusammengeschlossenen Akademien plädieren daher nachdrücklich für die Einrichtung einer Forschungsdateninfrastruktur, die den Bedarf in den Geisteswissenschaften berücksichtigt und deren spezifischen Anforderungen Rechnung trägt. Sie sehen es als ihre Aufgaben an, sich sowohl an der Diskussion um die Gestaltung als auch an dem Aufbau eines entsprechenden Angebots zu beteiligen.
Den deutschen Wissenschaftsakademien kommt innerhalb der geisteswissenschaftlichen Forschung eine besondere Stellung zu. Mit ihren Editionen, Wörterbüchern, Lexika und Erschließungsprojekten, die im Akademienprogramm, dem gemeinsamen Forschungsprogramm der Akademien, erarbeitet werden, leisten die Akademien einen zentralen Beitrag zur geisteswissenschaftlichen Grundlagenforschung. Zudem sind sie mit anderen Forschungseinrichtungen sehr gut vernetzt. Diese Vernetzung bietet gute Voraussetzungen, um diese Zukunftsaufgabe zusammen mit anderen großen Akteuren in den Geisteswissenschaften gemeinsam anzugehen.
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