Eine der wertvollsten Sammlungen von Handschriften des Mittelalters
und der Frühen Neuzeit – die Bibliotheca Palatina – ist nach
jahrhundertelanger „Trennung“ virtuell wiedervereint worden (http://digi.ub.uni-heidelberg.de/de/bpd/index.html). Dazu hat
die UB Heidelberg nicht nur die deutschsprachigen
Handschriften in ihrem eigenen Bestand digitalisiert, sondern auch die
lateinischen Codices der Bibliotheca Palatina, die sich seit
fast 400 Jahren in der Biblioteca Apostolica Vaticana in Rom befinden. Die Realisierung dieses bedeutenden
Großprojektes ermöglichte die Manfred-Lautenschläger-Stiftung. Zum
Abschluss der Digitalisierung findet am 15.02.2018 ein Festakt
statt.Um die "Wiedervereinigung" virtuell zum Abschluss zu führen, begründeten die Universität Heidelberg und der Vatikan eine auf mehrere Jahre angelegte Kooperation. Dank der Finanzierung durch die Stiftung konnte ein
Digitalisierungsstudio der UB im Vatikan aufgebaut
und betrieben werden, um damit die lateinischen Codices zu erfassen.
Der Bibliotheca Palatina ging bereits, bevor Papst Gregor XV. sie im
Dreißigjährigen Krieg als Beute reklamierte und 1623 in den Vatikan
überführen ließ, eine lange Geschichte voraus. Über fast 250 Jahre war
sie aus zwei Quellen erwachsen – den fürstlichen Sammlungen auf dem
Heidelberger Schloss und den Bibliotheken der 1386 gegründeten
Universität Heidelberg. Mit Ausnahme der deutschsprachigen Codices, die
1816 zurückerstattet wurden und nach Heidelberg zurückkehrten, bildet
die Palatina bis heute einen Grundstock der Vatikanischen Bibliothek in
Rom. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde sie als der „beste Schatz aller
Gebildeten in Deutschland“ bezeichnet. Als Universalbibliothek umfasst
sie neben theologischen, philologischen, philosophischen und
historischen Werken auch medizinische, naturkundliche und astronomische
Texte. Damit ist sie bis heute für eine Vielzahl von
Wissenschaftsdisziplinen interessant. Der nunmehr digitalisierte
Kernbestand von rund 3.000 Handschriften ist über das Internet für
jedermann zugänglich.
via https://idw-online.de/de/news688989
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