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Donnerstag, 30. Juni 2016

Beta-Version des FID Darstellende Kunst

An der Frankfurter Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg ist der  Fachinformationsdienst (FID) Darstellende Kunst in einer Beta-Version freigeschaltet worden (http://www.performing-arts.eu/). Hervorgegangen sind die von der DFG-geförderten Fachinformationsdienste für die Wissenschaft aus dem System der Sondersammelgebiete, die durch dieses Förderangebot abgelöst werden.
Im FID Darstellende Kunst werden Archiv- und Bibliotheksbestände aus deutschsprachigen Theater- und Tanzarchiven erstmals digital zusammengeführt. Das neue Portal erlaubt nicht nur eine detaillierte Suche nach Bibliotheks- und Archivbeständen, Materialarten und Sammlungen, sondern informiert auch mit redaktionell aufbereiteten Nachrichten zu wissenschaftlichen Themen aus Theater und Tanz.
Bereits auffindbar sind die vielen Dokumente und Materialien des Archivs der Akademie der Künste in Berlin, dem größten Archiv mit Theatermaterialien ab dem 20. Jahrhundert. Dort sind auch die Archivalien zu Brechts Theaterstücken zu finden. Inzwischen haben die "Macher" des FID Darstellende Kunst intensive Kontakte zu zehn Theater- und Tanz-Sammlungen im gesamten deutschsprachigen Raum aufgebaut. Um die Bestände der Institutionen, die bereits digitalisierte Nachweise haben, wird das Portal in der nächsten Zeit erweitert. Dazu gehören u.a. die Theaterwissenschaftlichen Sammlung Schloss Wahn: diese Sammlung der Universität zu Köln umfasst ein Kritiken- und Fotoarchiv, das durch eine vielseitige graphische Sammlung ergänzt wird.  Außerdem besitzt es Mitschnitte und Aufzeichnungen von Theaterstücken. Im Gespräch ist das FID u. a. auch mit der Schweizerischen Theatersammlung, dem Theatermuseum in Wien, dem Mimecentrum Berlin und dem Tanzarchiv Köln.
In enger Abstimmung mit Vertretern der Theater- und Tanzwissenschaft wurden vier wesentliche Kernaufgaben erarbeitet, die in der ersten Aufbauphase umgesetzt werden:
  • Entwicklung und Etablierung eines Nachweis- und Rechercheportals, das das gesamte Spektrum fachwissenschaftlicher Informationsdienstleistungen für die Darstellenden Künste abbildet.
  • Aufbau eines Verbundkataloges Theater als Nachweisinstrument der wichtigsten deutschsprachigen Theatersammlungen und -archive.
  • ein fachspezifischer Bestandsaufbau mit geschärftem Sammlungsprofil
  • Vernetzung und Kommunikation mit der Fachwelt in Form von Workshops sowie einer Kooperation mit der Gesellschaft für Theaterwissenschaft

Zu den Aufgaben des Fachinformationsdienstes Darstellende Kunst gehört es auch, Bücher zu diesem Themenkomplex zu erwerben und bereitzustellen. Das hat eine lange Tradition an der UB Johann Christian Senckenberg. Über sechzig Jahre, von 1950 bis 2014, wurde an der UB Frankfurt das Sondersammelgebiet Theater und Filmkunst betreut. Darüber hinaus bearbeitete und stellt die Abteilung Musik, Theater, Film wertvolle historische Sammlungen sowie Vor- und Nachlässe zur Nutzung bereit. Historisches Fundament der Spezialsammlungen zur darstellenden Kunst sind die Buch- und Zeitschriftenbestände der Rothschildschen Bibliothek sowie die vielfältigen und umfangreichen Sammlungen des Manskopfschen Musikhistorischen Museums, die nach Ende des Zweiten Weltkrieges in die Bibliothek integriert wurden und zur Gründung der Abteilung Musik und Theater führten. Diese Erfahrungen und das Know-how sind in den Fachinformationsdienst eingeflossen, der 2015 seine Arbeit aufnahm und von der DFG gefördert wird.

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