Dass sich
unter Großbritanniens Verlegern viele Brexiteers befänden, ist nicht zu
vermuten. Büchermacher sind weltoffen qua Amt; London, wo sich die
britische Verlagsszene zusammenrottet, ist keine Hochburg des
Isolationismus; und weil Verleger wie alle Leser zur Skepsis neigen,
dürften sie, als auf der Insel über den Austritt aus der EU abgestimmt
wurde, auch nicht auf die populistischen Parolen eines Nigel Farage
reingefallen sein.
Umso bemerkenswerter ist, dass unter
Großbritanniens Verlegern gerade ein Schreiben kursiert, über dem auch
„Britain first“ stehen könnte oder, wie damals während der
Brexit-Kampagne: „Take back control!“
Dabei geht es eigentlich bloß um einen Literaturpreis, wenngleich einen
der bekanntesten der Welt. Der Booker-Preis zeichnet seit 1969 Jahr für
Jahr den besten im Königreich erschienenen englischsprachigen Roman
aus; mit seiner medienwirksamen Dramaturgie, die zuerst die
Veröffentlichung einer Longlist, dann einer Shortlist und schließlich
des Preisträgers vorsieht, ist er unter anderem das Vorbild für den Deutschen Buchpreis
gewesen, der sich mit Booker-Methoden schnell zum wirkmächtigsten
deutschen Literaturpreis gemausert hat. Bis 2014 war der Booker Autoren des Commonwealth vorbehalten; seither steht er auch amerikanischen Autoren offen. ... [mehr] https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article173187526/Britischer-Literaturstreit-Soll-der-Booker-Amerikaner-wieder-ausschliessen.html
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