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Mittwoch, 24. Januar 2018

Angeblich sexistisches Gedicht Eugen Gomringers wird übermalt

Ist es ein Eingriff in die Kunstfreiheit oder ein Schritt zur Abschaffung patriarchaler Denkmuster? Der Streit über das Gedicht "avenidas" des Schweizer Lyrikers Eugen Gomringer an einer Berliner Hochschulwand wird mit der Entscheidung vom Dienstag vermutlich noch nicht beigelegt sein - er kocht vielleicht erst richtig hoch.

Was ist passiert?
Seit sechs Jahren prangen an der Fassade der Berliner Alice Salomon Hochschule in dicken schwarzen Lettern die 20 spanischen Worte des Gedichts. Sie lauten übersetzt so: "Alleen / Alleen und Blumen / Blumen / Blumen und Frauen / Alleen / Alleen und Frauen / Alleen und Blumen und Frauen und ein Bewunderer".
An der Hauswand fristeten sie ein friedliches Dasein, bis sich der Asta der Hochschule im April 2016 über die Bedeutung des Gedichts beschwerte: "Ein Mann, der auf die Straßen schaut und Blumen und Frauen bewundert. Dieses Gedicht reproduziert nicht nur eine klassische patriarchale Kunsttradition, in der Frauen ausschließlich die schönen Musen sind, die männliche Künstler zu kreativen Taten inspirieren", kritisierten die Studierendenvertreter. "Es erinnert zudem unangenehm an sexuelle Belästigung, der Frauen alltäglich ausgesetzt sind." Sie forderten, das Gedicht, das aus dem Jahr 1951 stammt, zu übermalen. .... [mehr] http://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/berlin-alice-salomon-hochschule-laesst-gomringer-gedicht-entfernen-a-1189437.html

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