Das handschriftliche Manuskript der h-Moll-Messe aus der Feder des
Komponisten Johann Sebastian Bach wird auf einem Festakt in Berlin mit
einer Urkunde als Unesco-Weltdokumentenerbe ausgezeichnet. Am 27.10.2017 überreicht die Präsidentin der Deutschen Unesco-Kommission, Verena
Metze-Mangold, der Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin,
Barbara Schneider-Kempf, die Urkunde, wie die Bildungs- und
Kulturorganisation der Vereinten Nationen am Dienstag in Bonn mitteilte.
Zur Übergabe der Urkunde werden die Berliner Philharmoniker das Werk
aus den Jahren 1748 und 1749 aufführen.
Das Manuskript der h-Moll-Messe verfasste Bach (1685–1750) kurz vor
seinem Tod. Die Komposition, eine Missa solemnis mit 18 Chorsätzen und
neun Arien, ist heute im Bach-Werkeverzeichnis unter der Nummer BWV 232
zu finden. Die auf 99 Seiten niedergeschriebene Messe stehe in
einzigartiger Weise für das gesamte kompositorische Werk Bachs. Nach seinem Tod gelangte das Autograph über mehrere
Stationen im Jahr 1861 in die Königliche Bibliothek, die heutige
Staatsbibliothek zu Berlin, wo sich damals bereits zahlreiche
Bach-Autographen befanden. Heute sind das etwa 80 Prozent aller
erhaltenen Originalschriften von Bach. Die einzige vollständige Partitur
aus Bachs Lebzeiten ist mit Tinte auf Papier verfasst. Bach verwendete 99
Blätter und vier Titelblätter. Die Entscheidung, das Originalmanuskript
als Welterbe zu würdigen, fiel bereits im Jahr 2015.
epd
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