Vor Jahren gab es auf der InetBib-Liste einige Diskussionen
pro und contra „hybride Publikationsmodelle“. Mit hybriden Publikationen war
gemeint, die Koexistenz von freiem Download und kostenpflichtigem
Verkauf gedruckter (wissenschaftlicher) Bücher. Beides befördere sich
gegenseitig, so die oft vertretene These von Open Access-Befürwortern, die
einige Evidenzen auf ihrer Seite hatten.
Das Institut für Technikfolgenabschätzung und
Systemanalyse (ITAS) des KIT hat mit dem sozialwissenschaftlichen Verlag
edition sigma in Berlin ein kleines Vertriebsexperiment durchgeführt, um der
Frage, wie sich Open Access Monographien und gedruckte Verlagspublikationen
gegenseitig beeinflussen, auch empirisch nachzugehen. Die Ergebnisse liegen nun
vor und sind weder in die eine noch in die andere Richtung eindeutig. Es wird vermutet, dass die anfänglichen Erfolgsgeschichten der Beförderung des
Verkaufs gedruckter Bücher durch frei zugängliche Downloads auf einem „first
mover“-Effekt beruhen, der sich zwischenzeitlich verbraucht hat.
Hybrides Publizieren wissenschaftlicher Bücher : Ein
Realexperiment über den Vertrieb kostenpflichtiger, gedruckter und online frei
zugänglicher Monographien von Ulrich Riehm, KIT-ITAS KIT Scientific Working
Papers ; 43; Karlsruhe: KIT 2016
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