Seine Werke wurden in 36 Sprachen übersetzt, seine Themen waren Familientraumata und nationale Traumata. Vor allem war Amos Oz
eine gewichtige israelische Stimme in der Friedensbewegung und
Befürworter der Zweistaatenbildung. Nun ist er im Alter von 79 Jahren
infolge einer Krebserkrankung gestorben, wie die Israelische Botschaft
in Deutschland twitterte. Oz wurde am 4. Mai 1939 in Jerusalem
geboren. 1954 trat er dem Kibbuz Chulda bei und nahm den Namen Oz an,
der auf Hebräisch Kraft, Stärke bedeutet. Bereits während seines
Studiums der Literatur und Philosophie an der Hebräischen Universität
von Jerusalem veröffentlichte er erste Kurzgeschichten.
Sein erster Roman, "Keiner bleibt allein", erschien 1976 auf Deutsch.
Sein großer Durchbruch gelang ihm mit "Eine Geschichte von Liebe und
Finsternis", der 2002 in hebräischer Sprache und 2004 als deutsche
Ausgabe erschien. 2015 kam der gleichnamige Film in der Regie von Natalie Portman in die Kinos. Zu seinen weiteren Werken zählen der Briefroman "Black Box", "Ein anderer Ort", "Unter Freunden" und zuletzt "Judas".
Außerdem veröffentlichte er Kinderbücher, Essays und Sachbücher. Immer
wieder galt er als aussichtsreicher Kandidat für den Literatur-Nobelpreis.
Fania Oz-Salzberger, die Tochter des Schriftstellers, gab den Tod
ihres Vaters ebenfalls auf Twitter bekannt: "Mein geliebter Vater ist
heute an Krebs gestorben. Er starb ruhig und im Schlaf, umgeben von
seinen Lieben. Bitte beachten Sie unsere Privatsphäre. Ich werde keine
Telefonanrufe beantworten. Ich danke allen, die ihn geliebt haben."
Seit dem Sechstagekrieg
im Juni 1967 war Oz in der israelischen Friedensbewegung aktiv und
befürwortete eine Zweistaatenbildung im israelisch-palästinensischen
Konflikt. Er war Mitbegründer und herausragender Vertreter der seit 1977
bestehenden Friedensbewegung Schalom Achschaw (Peace Now).
Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem 1992 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels , dem Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main 2005 und dem Siegfried Lenz Preis 2014.
via http://www.spiegel.de/kultur/literatur/amos-oz-ist-tot-israelischer-schriftsteller-gestorben-a-1245738.html
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