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Montag, 12. Oktober 2015

Schriften Martin Luthers und h-Moll-Messe Bachs ins UNESCO-Dokumentenregister "Memory of the World" aufgenommen

Ausgewählte Schriften Martin Luthers und Johann Sebastian Bachs Autograph der h-Moll-Messe sind in die Liste des Weltdokumentenerbes der UNESCO aufgenommen worden.

Die frühen Schriften der Reformation, darunter ein Handexemplar Luthers der Hebräischen Bibelausgabe, ein Plakatdruck der 95 Ablassthesen, die Bibelübersetzung und seine Schrift an die Ratsherren zur Einrichtung von Schulen sind wesentliche Wegmarken der Reformation. Die Schriften verdeutlichen, wie das Anliegen der Reformation langfristig alle Bereiche menschlichen Lebens in Religion, Politik, Gesellschaft und Kultur erfasste und veränderte. Die jetzt in das "Memory of the World"-Register aufgenommenen Dokumente stehen für die verschiedenen Facetten der von Luther ausgehenden Reformation und sind in ihrer inhaltlichen Aussage, ihrer materiellen Beschaffenheit und historischen Überlieferung einzigartig und unersetzbar. Sie dokumentieren zugleich den mit dem Wirken Luthers einhergehenden Entwicklungsschub von der Handschrift zum Buchdruck und den Einsatz verschiedener Kommunikationsmedien zur Erzielung einer größtmöglichen Breitenwirkung und Mobilisierung der Öffentlichkeit (via https://idw-online.de/de/news639183). Die Staatsbibliothek zu Berlin hat Martin Luthers Exemplar der Hebräischen Bibelausgabe in ihrem Bestand. Sie hat das Handexemplar Luthers vollständig digitalisiert (http://digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht/?PPN=PPN720865522)

Bach verfasste seine h-Moll-Messe kurz vor seinem Tod in den Jahren 1748 und 1749. Die auf 99 Seiten niedergeschriebene Messe steht in einzigartiger Weise für das gesamte kompositorische Werk Bachs. Sie ist ein Meilenstein der Musikgeschichte in Bezug auf Satztechnik, Wort-Ton-Verhältnis sowie auf ihre ästhetisch und theologisch durchdachte musikalische Gesamtform. Die einzige vollständige Partitur aus Bachs Lebzeiten ist mit Tinte auf Papier verfasst. Eine Datierung durch Bach selbst liegt nicht vor, sie lässt sich aber durch Schriftvergleiche ermitteln. Auch die h-Moll-Messe Bachs befindet sich im Bestand der Berliner Staatsbibliothek und wurde von ihr digitalisiert (http://www.bach-digital.de/receive/BachDigitalSource_source_00001048).

Insgesamt nahm die UNESCO auf ihrer Tagung, die vom 04. bis 06.10.2015 in Abu Dhabi stattfand, 47 Dokumente neu in ihr Memory of the World-Register auf.

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