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Freitag, 30. Oktober 2015

Lutherhandschrift der SLUB Dresden zum Weltdokumentenerbe ernannt

Anfang Oktober 2015 hat die UNESCO eine in der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) aufbewahrte Handschrift Martin Luthers in das UNESCO-Dokumentenregister "Memory of the World" aufgenommen. Das Autograph der vorreformatorischen Psalmenvorlesungen von 1513-17 hatte das Leibniz-Institut für Europäische Geschichte zusammen mit 13 weiteren herausragenden Luther-Dokumenten aus Berlin, Dessau, Gotha, Heidelberg, Jena, Weimar, Wittenberg, Wolfenbüttel und Worms zur Aufnahme in das Weltdokumentenerbe vorgeschlagen.

Die Handschrift gelangte Ende des 16. oder Anfang des 17. Jahrhunderts durch den Zeitzer Kanoniker Johann Ernst Luther (1560-1637), Martin Luthers Enkel, in die damalige Kurfürstliche Bibliothek zu Dresden. Das Digitalisat des Autographen befindet sich in den digitalen Sammlungen der SLUB (http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/3098/1/0/).

VOE im KVK

Über den Karlsruher Virtuellen Katalog (KVK) kann seit wenigen Tagen auch in einem Katalog für spezielle Benutzerinteressen, dem Verbundkatalog östliches Europa (VOE), recherchiert werden. „Der Verbundkatalog östliches Europa – VOE (http://katalog.martin-opitz-bibliothek.de/voe/) weist mit über 1.000.000 Titeln (Oktober 2015) die EDV-erschlossenen Bestände von dreißig Bibliotheken und kulturell-wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland, Polen und Tschechien nach. Der Katalog enthält Literatur zum gesamten Raum des östlichen Europas, zur Geschichte und Kultur der Deutschen im östlichen Europa, zur Geschichte Deutschlands und seiner östlichen Nachbarländer und zu Migration und Integration. Das Fächerspektrum umfasst Geschichte, Literatur, Sprachwissenschaft, Genealogie, Theologie, Musik, Kunst etc. Mit dem Ausbau sowie der Betreuung ist die Martin-Opitz-Bibliothek betraut" (nach der Homepage der Martin-Opitz-Bibliothek Herne).

Mit dem Verbundkatalog östliches Europa können jetzt insgesamt 72 Nachweissysteme über den KVK abgefragt werden. Der VOE ist im KVK in der Rubrik „Deutschland“ zu finden.

DFG fördert den Open Access-Publikationsfonds des KIT für weitere zwei Jahre (2016 und 2017)

Bereits zum 6. Mal in Folge (2011 bis 2017) unterstützt die DFG im Rahmen ihres Förderprogramms Open Access Publizieren die Etablierung eines Publikationsfonds am KIT. Das KIT gehörte zu den ersten Forschungseinrichtungen in Deutschland, die mit Unterstützung der DFG einen Publikationsfonds einrichteten, aus dem Open Access-Artikelgebühren finanziert werden. Die KIT-Bibliothek bietet neben der Autorenberatung und der Finanzierung über den Fonds auch die Begleitung des Publikationsprozesses an und gewährleistet darüber für die KIT-AutorInnen einen unbürokratischen Ablauf. Seit 2011 sind mehr als 450 Open Access-Artikel von KIT-WissenschaftlerInnen über den Open Access-Publikationsfonds finanziert worden. Open Access-Publikationen befördern die Wissenschaftskommunikation und führen zu einer nachhaltigen Steigerung der Sichtbarkeit der Forschungsergebnisse. Das KIT hat sich verpflichtet, diese Möglichkeit der Förderung für seine Forschenden auch langfristig anzubieten. Bereits 2011 hatte das KIT den internationalen Compact for Open Access Publishing Equity (COPE) unterzeichnet.

Europaweite Petition „Moving Forwards on Open Access“

Bereits am 12.10.2015 hat die League of European Research Universities (LERU) eine Petition veröffentlicht, mit der die EU vor allem während der kommenden Präsidentschaft der Niederlande dazu bewegt werden soll, Open Access weiter zu fördern. Die Petition „Moving Forwards on Open Access“ wurde seitdem bereits von zahlreichen universitären Organisationen und Wissenschaftlern unterzeichnet. Der vollständige Text der Petition steht unter http://www.leru.org/index.php/public/extra/signtheLERUstatement/ zum Abruf bereit.

Mehr als 20.000 geschichtswissenschaftliche Rezensionen in recensio.net

recensio.net hat kürzlich die Grenze von 20.000 verfügbaren geschichtswissenschaftlichen Rezensionen überschritten. Die Plattform publiziert die Buchbesprechungen aus über 40 europäischen Fachzeitschriften im Open Access und bietet daneben Autoren die Möglichkeit, aktuelle Publikationen einem breiten Fachpublikum vorzustellen. recensio.net ist ein Gemeinschaftsprojekt der Bayerischen Staatsbibliothek, des Historischen Instituts der Universität zu Köln und des Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte Mainz.

Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung (ZfO) digitalisiert und frei zugänglich

In einer Kooperation zwischen der Bayerischen Staatsbibliothek München und dem Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung - Institut der Leibniz-Gemeinschaft Marburg wurde die traditionsreiche Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung (ZfO) komplett digitalisiert und kostenfrei im Internet bereit gestellt. Die kürzlich freigeschaltete Internetpräsenz erlaubt den Zugriff auf wissenschaftliche Beiträge zum ostmitteleuropäischen Raum. Die Vorgänger-Zeitschrift Zeitschrift für Ostforschung, die von 1952 bis 1994 erschien, steht ebenfalls kostenlos im Netz zur Verfügung.

Das vom Zentrum für Elektronisches Publizieren (ZEP) an der Bayerischen Staatsbibliothek umgesetzte Angebot ist das erste von mehreren Vorhaben dieser Art. Mittelfristig werden weitere wissenschaftliche Zeitschriften digitalisiert.

TIB Hannover trägt dazu bei, kulturelles Filmerbe zu erhalten

Die Technische Informationsbibliothek (TIB) Hannover sammelt wissenschaftliche Filme aus Technik und Naturwissenschaften und bietet sie über das TIB|AV-Portal unter http://av.getinfo.de der Öffentlichkeit an. Wenn möglich geschieht dies unter Open-Access-Lizenzen der Non-Profit-Organisation Creative Commons. Damit will die TIB eine vielfältige Nutzung der Filme ermöglichen, ihre große Verbreitung und den wissenschaftlichen Austausch im digitalen Umfeld fördern. Zu den aktuellen Filmen kommt die Sammlung der ehemaligen IWF Wissen und Medien gGmbH (vormals in Göttingen ansässig) hinzu, die die TIB 2012 übernommen hat. Die TIB hat die Aufgabe, die einzigartigen wissenschaftlichen Filme aus 100 Jahren Filmgeschichte zu erhalten, dauerhaft zu archivieren und über das TIB|AV-Portal zugänglich zu machen. Die Sammlung, die stetig erweitert wird, umfasst circa 11.500 analoge und digitale wissenschaftliche Filme mit dem Schwerpunkt auf technisch-naturwissenschaftlichen Fächern sowie Biologie und Ethnologie.

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Siebzig Jahre UNO-Arbeit in der Staatsbibliothek zu Berlin dokumentiert

Die Vereinten Nationen (UNO) feiern im Jahr 2015 ihr 70-jähriges Bestehen. „Wir, die Völker der Vereinten Nationen – fest entschlossen, künftige Geschlechter vor der Geißel des Krieges zu bewahren …“, lautet der erste Satz der Charta der Vereinten Nationen, die am 24. Oktober 1945 in San Francisco verabschiedet wurde. Seit 1956 gehört die Staatsbibliothek zu Berlin zu den Depotbibliotheken der UNO.

Besonders dicht ist ihr Bestand an Dokumenten der Sonderorganisationen der UN-Familie, darunter der United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (UNESCO), der World Bank, der International Atomic Energy Agency (IAEA), der World Health Organisation (WHO) und der Food and Agricultural Organisation (FAO). Die Resolutionen der Hauptorgane der UNO – darunter z. B. die der Generalversammlung und des Sicherheitsrats – sind auch in deutscher Übersetzung vorhanden. Alle UNO-Dokumente repräsentieren die Vielfalt der Aufgaben, Programme und Tätigkeitsfelder der Staatenorganisation von 1956 bis heute.

Im Online-Katalog http://www.stabikat.de sind die in der Staatsbibliothek gesammelten UNO-Veröffentlichungen nachgewiesen, alle können ausgeliehen werden. Wichtige Referenzmaterialien und Periodika stehen im Freihandbestand des Lesesaals im Haus Potsdamer Straße bereit. Die Staatsbibliothek bietet ebenfalls Zugriff auf die Datenbanken der Organisation, zum Beispiel sind die OECD i library und die International Monetary Fund eLibrary für registrierte Nutzerinnen und Nutzer zugänglich, weiterhin sind die frei zugänglichen Inhalte des World Bank Open Knowledge Repository erschlossen. Die zentrale Publikation der Vereinten Nationen ist das Yearbook of the United Nations.

Links zu Materialien der UNO zum 70. Gründungstag:

Ausstellung der Dag Hammarskjöld Library: „70 Years, 70 Documents“: http://research.un.org/en/UN70

Jubiläums-Website der UN: http://www.un.org/un70/en

Link zur Sammlung amtlicher Publikationen an der Staatsbibliothek zu Berlin: http://staatsbibliothek-berlin.de/die-staatsbibliothek/abteilungen/bestandsaufbau/amtsdruckschriften/internationale-organisationen/

via http://blog.sbb.berlin/70-jahre-vereinte-nationen-siebzig-jahre-uno-arbeit-in-der-staatsbibliothek-dokumentiert/

Bestände der St. Nikolai-Kirchenbibliothek in Berlin-Spandau vollständig im VD 17 erfasst

Als eine der drei Trägerbibliotheken des Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts (VD 17) übernahm die Staatsbibliothek zu Berlin bereits mehrfach die Verzeichnung kleinerer Bibliotheksbestände in der VD 17-Datenbank.

Ein Projekt dieser Art wurde kürzlich in Zusammenarbeit mit der St. Nikolai-Kirchenbibliothek Spandau erfolgreich abgeschlossen. Nach Anfängen in der Reformationszeit wurde die Spandauer Kirchenbibliothek seit dem Ende des 16. Jahrhunderts aufgebaut und wuchs bis zum Ende des 18. Jahrhunderts auf circa 2.700 Bände. Im Zweiten Weltkrieg war auch die Kirchenbibliothek von Verlusten betroffen. 1965 übernahm die Kirchliche Hochschule Berlin die Verwaltung der Bücher, bis die Bibliothek 1993 wieder an ihren ursprünglichen Ort zurückgebracht werden konnte, wo sie nun in den Räumen des kirchlichen Museums Spandovia Sacra aufbewahrt wird.

Das von der Abteilung Historische Drucke der Berliner Staatsbibliothek durchgeführte Projekt zur Erfassung des VD 17-relevanten Bestandes der Spandauer Kirchenbibliothek ergab circa 1.700 einschlägige Titel, darunter sogar circa 250 Nova, d.h. bislang noch nicht in der VD 17-Datenbank nachgewiesene Drucke, die über das Digitalisierungszentrum der Staatsbibliothek vollständig digitalisiert wurden und nun in den Digitalisierten Sammlungen weltweit der Forschung zur Verfügung stehen.

Bestand der St. Nikolai-Kirchenbibliothek im VD 17: http://sbb.berlin/7a581u

VD 17-Nova aus Spandau in den Digitalisierten Sammlungen: http://sbb.berlin/1i8dbk

via http://blog.sbb.berlin/bestaende-der-st-nikolai-kirchenbibliothek-in-berlin-spandau-vollstaendig-im-vd-17-erfasst/

ProLibris 2/15

Inhaltsverzeichnis unter http://www.bibliotheken-nrw.de/fileadmin/Dateien/Daten/ProLibris/2015-2_Pro_Libris-Inhaltsverzeichnis.pdf zugänglich

u. a. Susanne Larisch - Politisches Frühstück zum Thema Urheberrecht im Düsseldorfer Landtag gut besucht. S.76-79: "Das Thema diesmal: Die Probleme der Bibliotheken mit dem aktuellen Urheberrecht. Prof. Dr. Eric Steinhauer, auf Bibliotheksrecht spezialisierter Jurist und Bibliothekar, erläuterte, warum das Urheberrecht dahingehend geändert werden müsste, dass Bibliotheken auch in der digitalen Welt die Möglichkeit erhalten, kulturelle Räume für Bürgerinnen und Bürger offen zu halten. Oliver Hinte, Vorsitzender der Rechtskommission des dbv, informierte unter dem Titel 'Das Urheberrecht als Hemmschuh für die zeitgemäße Nutzung von digitalen Inhalten' über die wichtigsten Probleme des geltenden Urheberrechts". Auf den folgenden Seiten werden die beiden Kurzreferate vorgestellt.

BibliotheksMagazin: Mitteilungen aus den Staatsbibliotheken in Berlin und München 3/2015

http://staatsbibliothek-berlin.de/fileadmin/user_upload/zentrale_Seiten/ueber_uns/A_BibliotheksMagazin_3-15.pdf

Aus dem Inhalt: Hölzernes Berlin - Staatsbibliothek zu Berlin erwirbt für die Kartenabteilung das größte Berliner Stadtmodell (Wolfgang Crom); Botschaften aus dem Wüstensand - Antike Holzinschriften aus dem Jemen 100 v. Chr. - 550 n. Chr. (Helga Rebhan); Wetzsteins Korane (Christoph Rauch); Von Bayern nach Polen - Die Restitution der berühmten Pontifikale von Plock (Klaus Ceynowa); Das bayerische Kulturportal Bavarikon - Von der Beta-Version zum Regelbetrieb (Florian Sepp); Die Materialität von Schriftlichkeit - Die Staatsbibliothek zu Berlin und die Forschung im Dialog (Annette Gilbert / Christian Mathieu / Carlos Spoerhase / Silke Trojahn); Von der Skandalösität des Sammelns - Bibliothek und 'Wahrheit'" (Klaus Ceynowa); Familiensache! 50 Jahre Mendelssohn-Archiv der Staatsbibliothek zu Berlin (Roland Schmidt-Hensel); 20 Jahre im Dienste der Staatsbibliothek - Zur offiziellen Verabschiedung von Dr. Rolf Griebel (Peter Schnitzlein); Zum Gedenken an Eberhard Dünninger (Hans Maier).

Neuer Imagefilm für Bibliotheken

Zum Tag der Bibliotheken am 24. Oktober 2015 ist der neue Imagefilm für Bibliotheken im Rahmen der bundesweiten Bibliothekskampagne „Netzwerk Bibliothek“ erschienen. Der Film bildet den Auftakt einer dreiteiligen Reihe, die den Fokus auf die vielfältigen Angebote der Bibliotheken richtet. Im ersten Teil wird die Bibliothek als Treffpunkt einer lokalen Gemeinde sowie digitalen Community vorgestellt. Der Film steht allen interessierten Bibliotheken zum Download und zur Einbettung in den eigenen Webauftritt zur Verfügung (http://netzwerk-bibliothek.de/de_DE/imagefilm).

Onleihe-Verbund Rheinland-Pfalz wächst seit fünf Jahren

Der Onleihe-Verbund Rheinland-Pfalz ist seit seiner Gründung unter Federführung des Landesbibliothekszentrums Rheinland-Pfalz (LBZ) im Jahr 2010 eine Erfolgsgeschichte. Was bei der Gründung mit acht teilnehmenden Bibliotheken begann, entwickelte sich mittlerweile zu einem der größten Onleihe-Verbünde in Deutschland mit insgesamt 57 teilnehmenden Bibliotheken bis Ende 2015. Seit Gründung des Verbundes wurden schon über 1,1 Millionen E-Books und andere E-Medien verliehen. Unter dem Motto "Digitale Medien Ihrer Bibliothek - rund um die Uhr" können mehr als 40.000 Sachbücher, Romane, Hörbücher, Sach- und Lernvideos sowie Zeitschriften und Zeitungen in elektronischer Form von Bibliothekskunden ausgeliehen werden. Weitere Infos zum Onleihe-Verbund sind unter http://www.onleihe-rlp.de/ abrufbar.

Die Frankfurter Buchmesse 2015 in 218 Sekunden

Die Frankfurter Buchmesse 2015 in 218 Sekunden YouTube-Video

Top 10 memorable meals in literature

http://www.theguardian.com/books/2015/oct/28/top-10-memorable-meals-in-literature

Mittwoch, 28. Oktober 2015

Europa und die Moocs (= Massive Open Online Courses)

* 71,7 Prozent von 67 befragten Institutionen in Europa haben im Jahr 2014 bereits Moocs-Kurse im Angebot und werden in Zukunft welche anbieten. In den USA sind es nur 13,6 Prozent.

* Für mehr als 80 Prozent der Einrichtungen in Europa sind Moocs wichtig, um mehr über Online-Lehre zu lernen. In den USA sind es nur 28 Prozent.

Aus Sicht von 66 Prozent der befragten US-Einrichtungen ist es zu früh, um beurteilen zu können, ob Moocs die Erwartungen erfüllen. In Europa meinen 58 Prozent, ihre Ziele würden erfüllt.

* Für 71,6 Prozent der europäischen Institutionen sollen Moocs ein nachhaltiges Bildungsmodell für die Massen sein. 70 Prozent sind dagegen, dass dafür Gebühren fällig werden sollen. Davon ausgenommen sind Moocs, die sich auf das Studium anrechnen lassen.

* In Europa betrachten es 82,1 Prozent der Befragten als sehr relevant, dass Moocs komplett online angeboten werden.

* Als starke Einflussfaktoren bei den Moocs in Europa gelten laut Studie etwa die Verbesserung der Lehrqualität und die Globalisierung. Keine Rolle spielen die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle für die Bildungsindustrie, das Einsparen von Kosten bei den Hochschulen und die Vergabe von Dienstleistungen nach außen (via duz 11/2015).

Das Gerüst für Open Educational Resources

Als Open Educational Resources werden freie Lern- und Lehrmaterialien bezeichnet. Derzeit wird diskutiert, welche Lizenz-Modelle für OER-Materialien geeignet sind. Viele sprechen sich für die Nutzung der Creative-Commons-Urheberrechtslizenzen aus, die von der gemeinnützigen Organisation Creative Commons entwickelt wurden, damit Autoren anhand von Standard-Lizenzverträgen der Öffentlichkeit die Nutzungsrechte an ihren Werken einräumen können. Eingrenzen lässt sich, ob die Nutzung nur unter der Nennung des Urhebers erfolgen darf, ob das Material kommerziell genutzt werden darf und ob Veränderungen erlaubt sind:

+ Reuse: Jeder darf das unter freier Lizenz online gestellte Lehrmaterial weiterverwerten. + Revise: Jeder darf die Inhalte überarbeiten. + Remix: Jeder darf die Inhalte mit anderen Materialien kombinieren und ergänzen. + Redistribute: Jeder darf die Inhalte in einem anderen Kontext abermals veröffentlichen (via duz 11/2015).

Chancen 2016: Bibliotheken meistern den Wandel

Der Deutsche Bibliotheksverband (dbv), der Berufsverband Information Bibliothek (BIB), das Goethe-Institut und der ekz.bibliotheksservice veranstalten am Donnerstag, 28. Januar 2016, im Goethe-Institut München, Dachauer Straße 122, 80637 München, die Konferenz "Chancen 2016: Bibliotheken meistern den Wandel". Das ausführliche Konferenzprogramm steht unter http://www.ekz.de/fileadmin/ekz-media/downloads/skripte/2016/chancen2016/Programm_Chancen_2016.pdf zum Abruf bereit. Besonders hervorzuheben ist ein Vortrag der President Elect der IFLA, Glòria Pérez-Salmerón, zum Thema "The Need to Change: The IFLA Trend Report and the Shift of Paradigms in Libraries".

Annoyed Librarian

http://lj.libraryjournal.com/blogs/annoyedlibrarian/ empfehlenswertes Blog

"The Annoyed Librarian is possibly the most successful, respected, and desirable librarian of her generation. She has no other interest than to bring her wit and wisdom to the huddled librarian masses yearning to breathe free. The Annoyed Librarian is a free spirit and you are lucky to have her."

[Infographic] Monsters In Literature

http://www.morphsuits.com/blog/monsters-in-literature/

Dienstag, 27. Oktober 2015

W. Bertelsmann stellt circa 300 Titel bei Booktex ein

Der W. Bertelsmann Verlag, ein Fachverlag für Bildung, Beruf und Sozialforschung, stellt circa 300 E-Books für die Plattform Digitaler Semesterapparat bereit. Mit den 300 Titeln des Verlags wächst die Gesamtzahl auf der vom Dienstleister Booktex betriebenen Plattform auf über 30.000 Titel aus 25 Verlagen (Stand 27.10.2015: 32.526 E-Books). Mit der Plattform garantiert Booktex Verlagen die Möglichkeit, ihre urheberrechtlich geschützten Inhalte für die Hochschulnutzung jenseits der Regelungen von § 52a UrhG zu angemessenen Konditionen zu vertreiben und dabei den vom Bundesgerichtshof vorgesehenen Vorrang von Verlagslizenzangeboten gegenüber dem Einscannen an Hochschulen wahrzunehmen. Booktex übernimmt für Verlage die Erstellung der digitalen Buchauszüge aus dem Volltext der E-Books, den Abschluss von Lizenzvereinbarungen mit den beteiligten Hochschulen, die Abrechnung der Lizenzgebühren und die Ausschüttung der Erlöse an die Verlage (via Börsenblatt online vom 27.10.2015).

Rechtlicher Hinweis für Hochschulen: Für sämtliche verfügbaren Titel unterbreitet der jeweilige Verlag mit der Bereitstellung auf dieser Plattform ein eigenes Lizenzangebot. Alle verfügbaren Titel sind damit vom gesetzlichen Recht deutscher Hochschulen, Auszüge für Semesterapparate selbst einzuscannen und für die interne Nutzung bereitzustellen (vgl. § 52a UrhG) gemäß Urteil des BGH vom 20.3.2013 ausgenommen.

[Infografik] Copyright, Internet und was das mit uns zu tun hat

http://blog.bibliothekarisch.de/blog/2015/10/27/infografik-copyright-internet-und-was-das-mit-uns-zu-tun-hat/

Montag, 26. Oktober 2015

A Global Guide to the First World War - An Interactive Documentary

http://www.theguardian.com/world/ng-interactive/2014/jul/23/a-global-guide-to-the-first-world-war-interactive-documentary

Die Dokumentation des Guardian präsentiert eine beeindruckende und aufwühlende Rückschau auf den Ersten Weltkrieg anhand von seltenen Original-Aufnahmen in sieben Kapiteln (Entstehung, Schützengräben, König- und Kaiserreiche, Fronten, Gemetzel, Kriegsende, Auswirkungen).

Open Access Week 2015 - Beitragsverzeichnis von Klaus Graf

http://archiv.twoday.net/stories/1022484964/

umfangreiches und informatives Beitragsverzeichnis aus der Feder des Archivalia-Bloggers Graf

Neu im digitalen Handapparat der USB Köln

Die Universitäts- und Stadtbibliothek (USB) Köln hat ein weiteres Werk aus dem Handapparat der ehemaligen "Verteilten Digitalen Inkunabelbibliothek" (VdIB) zur Verfügung gestellt: Campbell, Marinus Frederik Andrés Gerardus. Annales de la typographie néerlandaise au XVe siècle/[Hauptband]. - LaHaye : Nijhoff, 1874. - XII, [6], 629 S.. Der Digitale Handapparat der USB Köln ist unter http://www.ub.uni-koeln.de/sammlungen/inkunabeln/inkunabelhandapparat/index_ger.html zu finden.

Zum Tag der Bibliotheken - Stell dir vor, du kriegst als Buch Sonnenbrand

amüsanter Artikel zu sieben Szenen aus der Realität heutiger Stadtbibliotheken : http://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article147981860/Stell-dir-vor-du-kriegst-als-Buch-Sonnenbrand.html

Freitag, 23. Oktober 2015

b.i.t. online 18 (2015) Ausg. 5

http://www.b-i-t-online.de/heft/2015-05-inhalt

Fachbeiträge: Ludger Syré. "Kulturgutdigitalisierung in der Badischen Landesbibliothek am Beipiel historischer Zeitungen". S.403-412 [nicht frei zugänglich]; Christian Voirol. "Mendeley Institutional Edition (MIE) als Plattform für die Verwaltung und Auswertung wissenschaftlicher Literatur in der Medizin". S.414-416 [nicht frei zugänglich]

Alle anderen Beiträge stehen im Open Access zur Verfügung: Standpunkte: MOOCs (Martina Kuth, Ursula Georgy, Johannes Moskaliuk); Glosse: Leibniz, Triller, Petersen und der Kaffee – Lob und Tadel für ein Heißgetränk frei (Georg Ruppelt); Bibliotheksrecht: Pauschal oder einzeln - die Abrechnungsproblematik bei den elektronischen Semesterapparaten (Oliver Hinte); Nachrichtenbeiträge: Ein langes Leben für Nullen und Einsen – Droht der Verlust unseres kulturellen Gedächtnisses? (Roland Koch); Katalogintegration trifft Web 2.0: Verbesserte Informationsversorgung in Bundesbehörden (Markus Reisener); Sommerinterview: "Lasst uns den Wechsel zu Open Access jetzt herbeiführen. Alle miteinander.” Sommerinterview mit Dr. Frank Sander und Dr. Ralf Schimmer, Max Planck Digital Library (MPDL); Interview: „Wir müssen experimentierfreudig sein”. Jürgen Christof leitet die Bibliothek der TU in Berlin; Reportagen: u.a. Open Access im Teenageralter angekommen. Bericht über die Open-Access-Tage 2015 in Zürich (Rudolf Mumenthaler); Rezensionen.

Berliner Senat beschließt Open-Access-Strategie

Berlin will den freien Zugang zu digitalen Wissensressourcen deutlich ausbauen. Aus diesem Grund hat der Senat Mitte Oktober 2015 eine Open-Access-Strategie beschlossen. In dem Strategiepapier werden konkrete Ziele und Maßnahmen formuliert, die eine umfassende Open-Access-Kultur für die öffentlich finanzierten Wissenschafts- und Kulturbereiche in Berlin schaffen sollen. Zudem werden die technischen und strukturellen Voraussetzungen genannt. Berlin schließt sich damit entsprechenden nationalen und internationalen Initiativen an. Das Land möchte mit seiner Open-Access-Strategie auch erreichen, dass die für Bildung, Wissenschaft und Kultur aufgewendeten Steuermittel die Wettbewerbsfähigkeit Berlins nachhaltig sichern und größtmöglichen Nutzen für Wirtschaft und Gesellschaft erzielen.

100 Jahre Bibliothek für Zeitgeschichte 1915 – 2015

Ausstellung in der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart vom 20. November 2015 bis 05. März 2016

Während des Ersten Weltkriegs entstanden zahlreiche sogenannte Kriegssammlungen, die es sich zur Aufgabe machten, den Krieg möglichst umfassend zu dokumentieren. Im November 1915 gründete der schwäbische Industrielle Richard Franck seine eigene Sammlung. Gegründet als private Sammlung und mithilfe großzügiger finanzieller Unterstützung durch die Ludwigsburger Kaffeemittelfirma Heinrich Franck Söhne, entwickelte sich die damalige "Weltkriegsbücherei" bald zu einer bedeutenden Forschungsstätte zum Ersten Weltkrieg, die sich insbesondere durch ihre internationalen Bestände auszeichnet. 1948 in Bibliothek für Zeitgeschichte (BfZ) umbenannt, ist sie heute die größte deutsche Spezialbibliothek zu Politik und Geschichte seit 1914. Die Ausstellung gibt einen Einblick in die bewegte 100-jährige Geschichte der Bibliothek. Im Zentrum stehen sechs „Zeitfenster“, die wichtige Stationen und Wendepunkte der Entwicklung der Bibliothek aufgreifen.

Öffnungszeiten: Mo-Fr 8-20 Uhr, Sa 9-13 Uhr; an Sonn- und Feiertagen sowie am 24.12., 31.12.2015 und 02.01.2016 geschlossen; 28.12. bis 30.12.2015 verkürzte Öffnung bis 17 Uhr

Festschrift: Zum Jubiläum erscheint die Publikation 100 Jahre Bibliothek für Zeitgeschichte. 1915 – 2015. Hrsg. von Christian Westerhoff. Stuttgart 2015. 168 S., zahlr. Ill. Mit Beiträgen von Aibe-Marlene Gerdes, Gerhard Hirschfeld, Irina Renz, Michael Rost, Thomas Weis und Christian Westerhoff zum Preis von 18 Euro.

Weitere Informationen zur Jubiläumsausstellung der BfZ, insbesondere zu den "Zeitfenstern", sind unter http://www.wlb-stuttgart.de/sammlungen/bibliothek-fuer-zeitgeschichte/veranstaltungen/ausstellung/ zu finden.

Bibliothek für Zeitgeschichte in der Württembergischen Landesbibliothek http://www.wlb-stuttgart.de/sammlungen/bibliothek-fuer-zeitgeschichte/

PUBLISSO: Das neue Open-Access-Publikationsportal für die Lebenswissenschaften

Die ZB MED – Leibniz-Informationszentrum Lebenswissenschaften hat sein neues Open-Access-Publikationsportal PUBLISSO am 21.10.2015 im Rahmen einer Veranstaltung zur Open-Access-Week freigeschaltet. Das neue Portal bündelt die Angebote der ZB MED im Bereich Digitales Publizieren und Open Access. Auf den Seiten von PUBLISSO haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Möglichkeit, Bücher, Journals, Kongressbeiträge oder Forschungsdaten zu publizieren.

Ein wichtiger Bestandteil von PUBLISSO ist die Publikationsberatung. Hier bietet ZB MED umfangreiche Informationen in Form von Frequently Asked Questions (FAQs) an. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von PUBLISSO stehen auch für eine persönliche Beratung zur Verfügung und bieten sowohl Forschenden als auch Bibliothekarinnen und Bibliothekaren jeweils Workshops zum Thema Open Access an.

Luther-Flugblatt der UB Heidelberg gehört zum Weltdokumentenerbe

Zu den frühen Schriften der Reformationsbewegung, die die UNESCO kürzlich in das Weltregister des Dokumentenerbes aufgenommen hat, gehört auch ein Flugblatt von Martin Luther, das sich im Besitz der Universitätsbibliothek Heidelberg befindet. Es handelt sich um einen sogenannten Einblattdruck mit dem Lied „Nun freut Euch lieben Christen g'mein“, der aus dem Jahr 1524 stammt und in einen Sammelband der Codices Palatini germanici eingebunden ist. Diese Codices in den Beständen der Heidelberger Bibliothek umfassen die deutschsprachigen Handschriften der berühmten Bibliotheca Palatina.

Donnerstag, 22. Oktober 2015

UB Heidelberg: Erwerbungsjahrgänge 1962 bis 1964 komplett nachgewiesen

Bereits seit Mitte September 2015 sind die Erwerbungsjahrgänge 1962 bis 1964 der UB Heidelberg im Online-Katalog HEIDI erfasst. Damit enthält HEIDI nun alle in den Jahren 1962 bis 2015 von der UB erworbenen Titel, ältere Literatur dagegen noch nicht vollständig. In diesen Fällen muss zusätzlich der DigiKat genutzt werden. Mit dem Erreichen des “Jahresringes” 1962 sind nun alle Bestände der UB, die nach sogenannten Numerus Currens-Signaturen (lat. „Fortlaufende Nummer“) aufgestellt sind, in HEIDI nachgewiesen. Bei dieser Aufstellungsmethode werden alle Medien in der Reihenfolge ihres Eingangs fortlaufend nummeriert geordnet. Die Zählung beginnt mit jedem Jahrgang neu.

Vor dem Erscheinungsjahr 1962 sind die Bestände nach systematischen Fachgruppen aufgestellt und bis heute mit den sogenannten Zangemeister-Signaturen bezeichnet. Dieses Ordnung geht auf den Heidelberger Oberbibliothekar Karl Zangemeister zurück, der die UB Heidelberg von 1873-1902 leitete.

dbv-Stellungnahme zur Neuregelung des Kulturgutschutzrechts

Der Deutsche Bibliotheksverband (dbv) hat am 07.10.2015 eine Stellungnahme zum Referentenentwurf zur Novellierung des Kulturgutschutzgesetzes veröffentlicht. Mit dieser gesetzlichen Neuregelung sollen bisher bestehende Defizite im Bereich des Kulturgutschutzes in Deutschland geschlossen werden. Nicht zuletzt der Bericht der Bundesregierung vom April 2013 hatte die vorhandenen Defizite und den dringenden Handlungsbedarf deutlich aufgezeigt. Aus Sicht der Bibliotheken besonders wichtig sind die Regelungen, die den vorübergehenden (leihweisen) grenzüberschreitenden Verkehr von Kulturgütern betreffen.

Hamburger Note zur Digitalisierung des kulturellen Erbes

Die „Hamburger Note zur Digitalisierung des kulturellen Erbes“, eine gemeinsame Erklärung von dreizehn Rechtsexperten und Vertretern deutscher Kulturinstitutionen, weist auf die komplizierte Rechtesituation bei der Digitalisierung von urheberrechtlich geschützten Werken in Archiven, Bibliotheken und Museen hin. Sie ist ein deutliches Plädoyer für eine Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen.

ABI Technik 35 (2015) H.3

http://www.degruyter.com/view/j/abitech.2015.35.issue-3/issue-files/abitech.2015.35.issue-3.xml

Nicht frei zugänglich

Aus dem Inhalt:

Vogel, Bernd. "Nutzung von Hochschulbibliotheken". S.154-165.

"Eine empirische Studie des Hochschul-Informations-Systems (HIS) hat im Jahr 201311 die zeitliche und räumliche Organisation des Selbststudiums von Studierenden untersucht. Im Ergebnis zeigt sich, dass rund zwei Drittel der Studierenden am liebsten zu Hause lernen, während ein Drittel das Selbststudium in der Hochschule vorzieht. Beim Selbststudium in der Hochschule lernen die Studierenden am häufigsten in der Bibliothek (Universitäten 4 Stunden / Woche; Fachhochschulen 1,7 Stunden / Woche). Insgesamt lässt sich auch eine starke Polarisierung der Studierenden aus den Daten herauslesen: Viele Studierende lernen wenig in der Hochschule, wenige Studierende lernen viel in der Hochschule und erzeugen den Hauptbedarf an Arbeitsplätzen. Aus dem zeitlichen Aufwand für das Selbststudium, den die Studierenden angegeben haben, werden Planungsempfehlungen für den Bedarf an Arbeitsplätzen für das Selbststudium in den Hochschulen und speziell in den Hochschulbibliotheken abgeleitet" (nach dem Abstract).

Gläser, Christine. "Lernräume in Bibliotheken – von den Anforderungen zum Konzept". S.166–170.

"Die Lernraumentwicklungen werden im Kontext der internationalen Entwicklungen betrachtet und das inhaltliche Grundverständnis zum Lernraumbegriff im deutschen Hochschulkontext hergestellt. Die Ausprägungen und die für die Entwicklung von Lernräumen notwendigen Konzeptelemente werden kursorisch vorgestellt. Im Hinblick auf die Anforderungsanalyse wird besonders auf die studentische Lern- und Arbeitssituation fokussiert. Schließlich werden Anregungen für die Bestandsaufnahme und die methodische Herangehensweise in Form von qualitativer Forschung vorgestellt" (nach dem Abstract).

Neuheuser, Hanns Peter. "Archive, Bibliotheken und Museen in denkmalgeschützten Bauten: Zum Zielkonflikt zwischen Notfallvorsorge für bewegliches Kulturgut und Baudenkmalschutz". S.171-181.

"Archive, Bibliotheken und Museen sind oft in älteren Gebäuden untergebracht, die unter Baudenkmalschutz stehen. Daher ist es nicht leicht, die Adaption an die neue Bauaufgabe in angemessener Weise zu realisieren. Der vorliegende Beitrag behandelt die zahlreichen Maßnahmen, welche die Institute im Rahmen der Notfallvorsorge gegen die Gefahren von Feuer, Hochwasser, Einsturz sowie kriminelle und terroristische Handlungen vornehmen müssen. Hierbei wird nun der Zielkonflikt sichtbar zwischen den Anliegen des mobilen Kulturerbes auf der einen und des Denkmalschutzes auf der anderen Seite. Die Zielrichtung der vorliegenden Abhandlung betrifft eine übergeordnete Kulturgutschutzregelung" (nach dem Abstract).

+ Tagungsbericht (Schöne Neue Welt? Bestandsaufbau im Digitalen Zeitalter: Podiumsdiskussion vom GeSIG Netzwerk Fachinformation e. V. auf dem 104. Bibliothekartag in Nürnberg am 29. Mai 2015 - Steffen Wawra) + Nachrichten + Produktinformation + Veranstaltungskalender

HeBIScocktail 4/2015

http://www.hebis.de/de/1cocktail/cocktail_index2008.php?ausgabe=2015-4 HTML-Version

http://www.hebis.de/de/1cocktail/cocktail_druck2008.php?ausgabe=2015-4 Druckversion

Aus dem Inhalt: 1914 - Der Kriegsbeginn im Spiegel regionaler Zeitungen in Hessen (Beitrag von Andrea Hartmann zu den Digitalisaten von 75 hessischen regionalen Zeitungen des Jahres 1914 aus sieben hessischen Bibliotheken, die unter http://sammlungen.hebis.de/1914 im Web erreichbar sind); Buchmesse 2015 mit Besucherzuwachs / Andrea Hartmann; Import von Metadaten - Ergänzungen und Aktualisierungen, Stand: Oktober 2015 / Tanja Kindt; HeBIS-Verbundkonferenz 2015 - Rückblick / Jule Mildner (Die Vorträge, die auf der 2. HeBIS-Verbundkonferenz am 23.09.2015 im Casino auf dem Campus Westend der Universität Frankfurt gehalten wurden, stehen unter http://www.hebis.de/de/1ueber_uns/verbundkonferenz/verbundkonferenz_2015.php zum Abruf bereit)...

Inside the NYPL

http://www.nypl.org/voices/audio-video/insidenypl

The Stephen A. Schwarzman Building, The Maps Collection, The Pforzheimer Collection, The Periodicals Collection, The Berg Collection, The Milstein Division

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Denkmäler werden digital archiviert

Mit Hilfe einer 3D-Technologie sollen bedrohte Kulturdenkmäler in Syrien, im Irak und im Nahen Osten digitalisiert und archiviert werden. Durch den Einsatz von 3D-Laserscanning, Fotogrammetrie und traditionellen Aufnahmen will CyArk, eine gemeinnützige US-Organisation, die bereits zahlreiche berühmte Kulturstätten der Welt digitalisiert hat, eine für jeden zugängliche Online-Bibliothek wichtiger Kulturstätten aufbauen. Unter dem Namen "Project Anqa" sollen dutzende bedrohte historische Stätten digitalisiert, dokumentiert und archiviert werden. Das Projekt ist ein gemeinsames Vorhaben mit dem International Council of Monuments and Sites (ICOMOS). ICOMOS ist eine nichtstaatliche globale Organisation, die sich dem Erhalt und Schutz von Kulturstätten verschrieben hat.

CyArk arbeitet weltweit mit erfahrenen Teams zusammen, um technisch präzise 3D-Daten von kulturellen Stätten anzufertigen. Diese können anschließend verwendet werden, um präzise Pläne für die Bewahrung der Stätte zu erstellen, realistische Visualisierungen für Bildung und Forschung zu schaffen sowie interaktive Erlebnisse zu ermöglichen. Diese Daten werden dauerhaft von CyArk in der "Digitalen Arche" gespeichert und auf der Website der Organisation zur Verfügung gestellt. Bis heute hat CyArk fast 200 Kulturstätten wie Pisa, Pompeji, Osterinsel, Babel und Mount Rushmore digital konserviert. Zuletzt wurden das antike Korinth in Griechenland oder - in Kooperation mit dem Landesdenkmalamt Berlin - das Brandenburger Tor digital archiviert. Besonders wichtig sei es, Stätten zu sichern, bevor diese Naturkatastrophen oder Zerstörungen zum Opfer fallen.

Friedenspreisrede 2015 von Navid Kermani

Die eindrucksvolle und bewegende Rede Navid Kermanis, die er am 18.10.2015 anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels in der Frankfurter Paulskirche gehalten hat, kann auf der Website des Friedenspreises nachgelesen werden. Auch die Laudatio von Norbert Miller ist dort zu finden.

Alle Friedenspreisträger und ihre Reden bis in das Jahr 1950 zurück (von Jaron Lanier 2014 bis Max Tau 1950) sind ebenfalls auf der Website vertreten.

Buch und Bibliothek 10/2015

Aus dem Inhalt der Nr. 10/2015 (u.a.): Spezialbibliothek: Geschichte – Strukturen – Opfer / NS-Raubgut in der Pfälzischen Landesbibliothek [573] / Öffentliche Bibliothek: Blick ins Potsdamer "Kaleidoskop" / Neues Sachbuchangebot der Stadt- und Landesbibliothek verzeichnet gute Ausleihzahlen (Lutz Tygör) [574] / Sprachenvielfalt, Kauderwelsch und landestypische Leckereien / Für einen Tag wird die Bibliothek Neustadt zum "Café International" (Zsofia Röhr) [576] / S-Bahn? Nein, Espan! / Stuttgarter Quartiersprojekt »Mein Weg in den Espan« schafft Stadtteilidentität (Brigitte Neiße-Göküzüm, Inka Jessen) [578] / RFID bei der Stadtbibliothek Essen – eine Studie zur Zufriedenheit / Zwei Drittel der Befragten kamen sofort mit dem neuen System zurecht (Klaus-Peter Böttger) [580] / Tagungen: Elektronische Medien verringern Hygieneproblem / Tipps und Anregungen für Bibliothekare in Patientenbibliotheken / Fortbildung Hofgeismar 2015 (Marlies Crombach) [582] / Durch Kooperation fit für die Zukunft / Fachtagung beschäftigt sich mit Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Bibliothek und Schule (Tina Schurig) [584] / Veranstaltungen: kompetenz@bibliothek oder Bibliothek zum Nachtisch / Eine Werbeaktion der Universitätsbibliothek Chemnitz (Paulina Zakrzewska) [585] / Bau: Eine Public Library für St. Gallen / Stadt und Kanton St. Gallen betreiben seit diesem Jahr gemeinsam die neue Bibliothek Hauptpost (Michael Zwicker) [586] / Spektakuläre Architektur, herausragender Service / In Freiburg geht eine der modernsten und größten Universitätsbibliotheken Europas in den Probebetrieb [588] / Praxis: 50 000 Medien umgelagert / Göppinger Stadtbibliothek erhielt neuen Teppichboden / Eine Teamerfahrung ganz anderer Art (Angela Asare) [589]

Wissen fragt … ?: Kiffen, laufen, diskutieren / Auf einen Espresso mit dem niederländischen Philosph Antoine Verbij zur »Atmosphäre von Bibliotheken« / Neue Interview-Reihe [590] / Politik: Plädoyer für weitere Pauschalabrechnung / Stellungnahme des Deutschen Bibliotheksverbandes zu der von VG WORT geforderten Einzelmeldung in elektronischen Semesterapparaten [591] / Wirtschaft: ekz-Gruppe wächst weiter / Reutlinger Bibliotheksdienstleister verzeichnet 2014 Umsatz- und Gewinnsteigerung (Steffen Heizereder) [592]

Schwerpunkt: Frankfurter Buchmesse - Licht im digitalen Dschungel / Verleger und Autoren nähern sich dem digitalen Leser wieder an – ein Weg mit vielen Hürden und Risiken (Boris Hänßler) [602] / 90 000 Inseln der Imagination / Das Bibliothekswesen in Indonesien (Christel Mahnke) [608] / Indonesien pur: 650 000 Monografien und es werden immer mehr / Das Sondersammelgebiet Ost- und Südostasien an der Staatsbibliothek zu Berlin und seine Indonesien-Sammlung (Claudia Götze-Sam, Cordula Gumbrecht) [612]

Bau: Ein Blick durch das »Stadtfenster« in die Zukunft / Die neue Zentralbibliothek in Duisburg hat ihren Betrieb aufgenommen (Jan-Pieter Barbian) [616] / Stadtbibliothek Berlin-Mitte eröffnet innovativen Neubau / Erfolgreiche Bibliotheksfusion stärkt Jugendarbeit in Problemkiez (Corinna Dernbach) [622]

Kommentar: Wenn aus Kultur plötzlich Wirtschaft wird / Kritik an Freihandelsabkommen TTIP wächst – Marktzugang für private Investoren auch im Dienstleistungssektor (Helga Schwarz) [626] / Ausland: Kooperationsmodelle aus dem Ausland / Bibliotheken als Partner für die Schaffung nachhaltiger kultureller Infrastrukturen in strukturschwachen Regionen (Guido Jansen) [630] / Öffentliche Bibliothek: Auffällig bunt, intuitiv bedienbar und geschickt platziert / Sichtbarmachung digitaler Bestände am Beispiel der Stadtbibliothek Stuttgart (Bettina Keiber) [634]

Einstellung des BIX

"Der Vorstand des Deutschen Bibliotheksverbands (dbv) und die Leitung des Hochschulbibliothekszentrums Köln (hbz) haben am 23. Juni 2015 entschieden, dass der Bibliotheksindex BIX mit Veröffentlichung der diesjährigen Ergebnisse nach 16 Jahren der erfolgreichen Durchführung eingestellt wird. Trotz intensiver Bemühungen um eine solide Finanzierungsgrundlage für das Projekt konnte leider kein tragfähiges Modell gefunden werden, das den BIX langfristig zukunftsfähig gemacht hätte.

Dies ist aber kein Abschied vom Leistungsvergleich in Bibliotheken: dbv und hbz sehen sich gemeinsam mit den Bibliotheken auch weiterhin in der Verantwortung, sich dieses Themas anzunehmen und es zeitgemäß weiterzuentwickeln. Viele wichtige Anregungen hierfür liegen bereits vor. Diese sollen ausführlich mit Expertinnen und Experten aus allen relevanten Fachgebieten geprüft werden, um konkrete Vorschläge für die zukünftige Leistungmessung von Bibliotheken unterbreiten zu können – als neu aufzubauendes Angebot der DBS, das nicht eine Weiterführung des BIX ist."

Lizenzierungsservice Vergriffene Werke

Als Beitrag zur Digitalisierung der Literatur des 20. Jahrhunderts ist der Lizenzierungsservice Vergriffene Werke (VW-LiS) der Deutschen Nationalbibliothek im September 2015 erfolgreich gestartet. Für die ersten 352 Titel wurden im September Nutzungslizenzen durch die VG Wort erteilt. Die Deutsche Nationalbibliothek kann diese Werke nun digitalisiert im Internet zugänglich machen.

Der Lizenzierungsservice richtet sich auch an andere Bibliotheken und Archive, die vergriffene Werke aus ihrem Bestand im Rahmen von digitalen Sammlungen nutzen möchten. Erste Lizenzierungsanträge sind sofort nach dem Start des Dienstes durch Bibliotheken gestellt worden. Die Deutsche Nationalbibliothek konnte diesen Dienst entwickeln, nachdem der Deutsche Bibliotheksverband (dbv), die Verwertungsgesellschaften WORT und Bild-Kunst und die Kultusministerkonferenz die entsprechenden begleitenden Verträge ausgehandelt und auch die konkrete Umsetzung unterstützt hatten.

Eine im April 2014 in Kraft getretene Änderung im Gesetz über die Wahrnehmung von Urheberrechten und verwandten Schutzrechten (UrhWahrnG) bezüglich der vor 1966 erschienenen und vergriffenen Werke ermöglicht unter bestimmten Umständen die Vervielfältigung und öffentliche Zugänglichmachung ausschließlich zum Zweck der Nutzung im Rahmen von digitalen Bibliotheken. Der Lizenzierungsservice (VW-LiS) erleichtert die Ermittlung vergriffener Werke und den Lizenzerwerb. Durch die weitgehende Automatisierung des Verfahrens werden die Aufwände für alle Seiten klein gehalten. Der Lizenzierungsservice, der die Verfahrensschritte von der Recherche der Titel über die Antragstellung bei den Verwertungsgesellschaften bis zur Anzeige im Register des Deutschen Marken- und Patentamts zusammenführt, wird seitens der DNB kostenfrei angeboten.

Studie zur Weiterveräußerungsfähigkeit von digitalen Gütern

Digitale Güter wie Musik- und Software-Downloads sowie E-Books haben seit vielen Jahren einen erheblichen Marktanteil. Eine im Auftrag des Verbraucherministeriums Baden-Württemberg erstellte Studie zur Weiterveräußerungsfähigkeit digitaler Güter wie E-Books und Co. kommt zu dem Ergebnis, dass eine große Unsicherheit in der Rechtspraxis besteht, welche Rechte Verbraucherinnen und Verbraucher an digitalen Gütern überhaupt haben. Die Verbraucherschutzministerkonferenz von Bund und Ländern hatte sich bereits im Mai 2013 auf Initiative Baden-Württembergs einstimmig für die Gleichstellung analoger und digitaler Güter hinsichtlich des Erwerbs und der damit einhergehenden Rechte ausgesprochen. Wie dies rechtlich und technisch sauber funktionieren kann, wurde in der vom Ministerium in Auftrag gegebenen Studie zur Weiterveräußerungsfähigkeit von digitalen Gütern untersucht.

In der Studie wird dargelegt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher viel Geld für etwas ausgeben, dessen rechtliche Einordnung völlig unklar ist. Ein weiteres zentrales Ergebnis der Studie war die Forderung, dass Kopien wie beispielsweise Sicherungskopien des digitalen Werks mit dem Weiterverkauf beim Verkäufer unbrauchbar gemacht werden müssten. Die Studie empfiehlt, diese Regelung auf europäischer Ebene umzusetzen.

Um das wichtige Thema der rechtlichen Gleichstellung analoger und digitaler Güter voranzubringen und für rechtliche Sicherheit zu sorgen, hatte das Verbraucherministerium Baden-Württemberg eine Rechtsanwaltskanzlei mit einer Studie zur rechtlichen Gleichstellung analoger und digitaler Güter beauftragt. In der Studie wurde die Weiterveräußerungsfähigkeit von digitalen Kulturgütern – also unkörperlichen Kopien von urheberrechtlich geschützten Werken wie E-Books, Hörbücher, Musik- oder Filmdateien – untersucht. Autor der Studie ist Dr. Till Kreutzer, Rechtswissenschaftler und Journalist. Kreutzer lehrt an verschiedenen Institutionen Urheber-, Marken-, Datenschutz- und Persönlichkeitsrecht, unter anderem an der Akademie für Publizistik, der FU Berlin, der Humboldt Universität Berlin und der Evangelischen Journalistenschule.

Vollständige Studie zur Weiterveräußerungsfähigkeit von digitalen Gütern

Kurzfassung der Studie

Verbraucherportal Baden-Württemberg: Digitale Welt

Positionspapier: „Urheberrecht 2.0 – Wo bleiben die Verbraucher?“

Französische Wissenschaftler digitalisieren Cassini-Karte

Eine digitale Version einer für damalige Verhältnisse extrem genauen historischen Karte von Frankreich ermöglicht Vergleiche mit dem heutigen Bild. Das Ergebnis steht kostenlos im Internet zur Verfügung (http://geoportail.fr/url/7F7dsq). Die so genannte Cassini-Karte war im 18. Jahrhundert ein Werk von ungekannter Genauigkeit und Detailliertheit. Noch heute ist sie von hohem Interesse, weil Stadtplaner und andere Wissenschaftler mit ihrer Hilfe Vergleiche zum heutigen Bild anstellen und Entwicklungen wie Urbanisierung nachvollziehen können. Bis der Kartograf César-François Cassini de Thury mit seinem Werk fertig war, dauerte es mehr als 50 Jahre, und es waren vier Generationen seiner Familie daran beteiligt. Das Ergebnis besteht aus 180 Blättern, die das damalige Frankreich im Maßstab 1:86.400 zeigen (via http://heise.de/-2849454).

Dienstag, 20. Oktober 2015

WLB-Forum 2/2015

http://www.wlb-stuttgart.de/fileadmin/user_upload/die_wlb/WLB-Forum/WLBforum_2015_2.pdf

Aus dem Inhalt: Der Erweiterungsbau der WLB – Teil 8: Baubeginn mit Abbruch der Tiefgarage / Hannsjörg Kowark / Martina Lüll; Die Digitalisierung der „Sammlung Nicolai“ der WLB / Hans-Christian Pust; Exlibris mit Buch- und Bibliotheksmotiven / Christian Herrmann; 45 Jahre Musiklesesaal (1970 - 2015) / Martina Rommel; Die Privatbibliothek der Franziska von Hohenheim als biographisches Zeugnis / Christian Herrmann; Buchpatenschaften / Christian Herrmann; Die neue Welt der Schulungen / Katja Selmikeit; E-Books in der Fernleihe / Sibylle Baur / Jörg Oberfell; Betriebsausflug 2015 nach Straßburg / Melanie Schneider; Bedeutende Neuerwerbungen: Bildbände zur österreichischen Flora / Christian Herrmann; Künstlerbuch von Corinna Krebber / Jörg Ennen; Sammlung moderne Buchkunst – Geschenke von Felix M. Furtwängler / Wiebke Dannehl; Nachruf auf Jürgen Rohwer 1924 - 2015 / Gerhard Hirschfeld; Sternekoch Vincent Klink in der WLB / Hannsjörg Kowark.

Digitale Angebote des Stadtarchivs Speyer

Das Stadtarchiv Speyer bietet eine ganze Reihe digitaler Bestände im Internet an. Neben den digitalen Präsentationen in den datenbankbasierten Findmitteln (Beständeübersicht, Online-Findmittel sowie digitalisierte Archivalien) gibt es das Portal des EU-Projekts Archivum Rhenanum - Archive am Oberrhein, der Web-Auftritt des Stadtarchivs in der Deutschen Digitalen Bibliothek, die Homepage des Museums SchPIRA, auf der zahlreiche Objekte aus dem Stadtarchiv entdeckt werden können, und den Gedenktagekalender der Stadt Speyer (Zusammenstellung der Gedenktage, Jubiläen, Geburtstage usw. mit Speyer-Bezug).

[Infografik] Deutschland = Bücherland

http://blog.bibliothekarisch.de/blog/2015/10/20/infografik-deutschland-buecherland/

Montag, 19. Oktober 2015

Bericht zur Lage der Bibliotheken 2015

Der Deutsche Bibliotheksverband (dbv) hat den Bericht zur Lage der Bibliotheken 2015 mit aktuellen Zahlen und Fakten zum Stand der Bibliotheken auf der diesjährigen Buchmesse vorgelegt (http://issuu.com/bix-redaktion/docs/dbv_berichtzurlage_2015_final).

UB Frankfurt schließt Digitalisierung der Porträtsammlung Friedrich Nicolas Manskopf ab

Die Bildnissammlung des Frankfurter Weinhändlers Friedrich Nicolas Manskopf (1869-1928) wurde von der UB Frankfurt/Main digitalisiert. Sie gliedert sich in vier Teile, von denen zwei als Digitalisate zur Verfügung stehen: rund 12.500 Fotografien und 4.900 Stück Druckgrafik. Die rund 1.000 Karikaturen der Sammlung und die circa 20.000 Porträtreproduktionen aus Zeitungen und Zeitschriften waren nicht in das Projekt mit einbezogen. Dargestellt sind Komponisten, Instrumentalisten, Sänger, Schauspieler, Regisseure und Tänzer überwiegend in Einzel-, seltener in Gruppenportäts, außerdem Szenenfotos, Theateransichten, allegorische Darstellungen von Musik und Theater u.a. Die Sammlung Druckgrafik stammt aus der Zeit von 1550 bis circa 1920, die Fotosammlung aus der Zeit von circa 1860 bis 1944, da sie auch nach dem Tode Manskopfs noch ergänzt wurde. Die Bilder sind auch über den Online-Katalog der Bibliothek zugänglich.

Virtuelle Ausstellung der British Library zur westafrikanischen Kultur

http://www.bl.uk/west-africa

"Gain insights into this vast region’s fascinating heritage through unique collection items and newly commissioned articles by leading experts. Experience the region’s history, politics, literature and religion through fascinating stories from the region’s 17 nations"

Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa

Das Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa befasst sich mit historischen Regionen wie Schlesien, Pommern, West- und Ostpreußen, Siebenbürgen oder Banat, aber auch mit den Böhmischen Ländern sowie den deutschen Siedlungsgebieten im Baltikum und in Russland. In diesen Regionen begegneten sich Sprachen, Kulturen und Konfessionen. Im Spannungsfeld zwischen nationaler kultureller Identität und europäischem Bewusstsein kommt dem Thema eine besondere Bedeutung und Mittlerrolle zu.

Das Lexikon ist in vier Sektionen gegliedert: Orte und Städte, Regionen, Länder (sowohl heutige Staaten als auch historische Länder), Begriffe, Konzepte und Institutionen (Gruppenbezeichnungen, territoriale Lemmata, wissenschaftliche Begriffe und ideologische Konzepte, Institutionen und religiöse Gemeinschaften).

Das Projekt wurde im März 2011 begonnen, steht unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Sabine Doering (Oldenburg) und ist am Institut für Germanistik der Carl von Ossietzky Universität angesiedelt. Es wird in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa in Oldenburg, unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Weber, realisiert. Das Projekt wird vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien auf Grundlage von § 96 BVFG gefördert.

Zahlreiche Partnereinrichtungen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland sind am Aufbau des Online-Lexikons beteiligt, das in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung (Bonn) präsentiert wird. Das Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft (Marburg) und das Deutsche Kulturforum östliches Europa (Potsdam) unterstützen das Projekt insbesondere durch die Bereitstellung von Abbildungen. Es wendet sich als Fachlexikon sowohl an eine interessierte Öffentlichkeit als auch an einen internationalen Kreis von WissenschaftlerInnen der historischen Forschungen (auch Kunst- und Kulturgeschichte, Literaturgeschichte, Politikwissenschaften), der Europäischen Ethnologie sowie der Sozialwissenschaften.

Stuttgarter Gemeinderatsprotokolle digitalisiert

Das Stadtarchiv Stuttgart hat die Protokolle der öffentlichen Gemeinderatssitzungen der Jahre 1945 bis 1995 digitalisiert und sie im Internet frei zugänglich gemacht (http://www.stuttgart.de/stadtarchiv/gemeinderatsprotokolle). Die Gemeinderatsprotokolle waren bislang nur im Lesesaal des Stadtarchivs Stuttgart einsehbar.

Berufungsgericht bestätigt: Google Books ist in den USA legal

http://heise.de/-2849735

Google's Book Scanning is Fair Use, Appeals Court Rules

"In a decision handed down on October 16, the U.S. Court of Appeals for the Second Circuit affirmed a lower court ruling that determined that Google’s library book scanning project is protected by fair use and is not copyright infringement. The suit, the Authors Guild v. Google, filed by the Authors Guild in 2005, charged Google with copyright infringement for scanning millions of titles and making portions of the titles available via online search.

Rejecting the Authors Guild’s appeal of Judge Denny Chin’s 2013 ruling in favor of Google, the court said that Google’s scanning and distributing the titles to libraries was a 'transformative use which augments public knowledge by making available information about Plaintiff’s books.' The court rejected the guild’s contention that Google was providing a substitute for the works themselves, because Google’s public display of text is limited. The court also supported Google’s use of “snippets,” short passages displayed to help identify the works, and noted that “Google’s commercial nature and profit motivation do not justify denial of fair use.”

Publishers Weekly Oct 16, 2015

Die meistgeklauten Bücher auf der Frankfurter Buchmesse 2015

http://www.boersenblatt.net/artikel-frankfuter_buchmesse_2015.1037893.html

Donnerstag, 15. Oktober 2015

Datenbanken zur Musikgeschichte Frankreichs

https://francofil.hypotheses.org/3567

(via http://archiv.twoday.net/stories/1022480667/)

Rare Book Room

http://www.rarebookroom.org/

"The Rare Book Room is a somewhat eclectic collection; it consists of about 400 digitized books contributed from libraries all over the world, including the US Library of Congress, The British Library, the American Antiquarian Society, universities as diverse as Stanford, Southern Methodist, and Oxford, as well as a few private collectors. The books were photographed at a high resolution, 'in some cases at over 200 megabytes per page,' which means that viewing can be a delight. A search box is provided, but it's also possible to select from lists of subjects (Category), Authors, and donating Library. In addition, a list of all titles can be retrieved. Once at the all-title list, however, selecting the Rare Book Room link will take visitors to the company that scanned the books, Octavo (http://www.octavo.com/), although the Octavo pages have not been updated since the mid-oughts. And yes, there are both Arthur Rackham- and John Tenniel-illustrated editions of Lewis Carroll's Alice's Adventures in Wonderland: Rackham in Dutch, English, and French, and Tenniel in French, German, Hungarian, Spanish, and English" (via The Scout Report - Volume 21. Number 39).

NEMO (= Network of European Museum Organisations) veröffentlicht Studie zum Urheberrecht in Europa

Die Studie, die vor dem Hintergrund der geplanten Neuordnung des Urheberrechts durch die EU erstellt wurde, untersucht die aktuelle Praxis der Museen und zielt auf die Anforderungen, Fragen und Problematiken ab, die ein zeitgemäßes Urheberrecht für die Museen als Einrichtungen im Dienste der Gesellschaft erfüllen muss. Die Studie ist online in englischer Sprache abrufbar (http://www.ne-mo.org/fileadmin/Dateien/public/Working_Group_1/Working_Group_IPR/NEMO_Survey_IPR_and_Museums_2015.pdf).

Neue Profile für die Musikhochschulen in Baden-Württemberg

"Jede der fünf Musikhochschulen in Baden-Württemberg kann sich in Zukunft mit einem neuen Landeszentrum profilieren. Die Hochschule Stuttgart erhielt den Zuschlag für ihr Konzept zum „Campus Gegenwart“. Darin schließen sich die Sparten Neue Musik, Komposition, Jazz/Pop, Darstellende Kunst, Sprechkunst und Musikwissenschaft zusammen. In Mannheim soll ein Dirigierzentrum entstehen, das in seiner Breite einzigartig in Deutschland werden soll. Geplant ist, Leiter von Spitzenorchestern wie von Amateurensembles auszubilden. Karlsruhe erhielt den Zuschlag für ein Zentrum Musikjournalismus und Musikinformatik, in Trossingen sollen die „digital natives“ im Zentrum „Musik-Design, Performance“ eine neue Anlaufstelle finden. An der Musikhochschule Freiburg entsteht im Verein mit der Universität und der Pädagogischen Hochschule ein Lehr- und Forschungszentrum Musik.

Für den Wettbewerb um die Landeszentren hatten die fünf Musikhochschulen insgesamt neun Anträge abgegeben. Das neue Konzept der Landeszentren wird rund vier Millionen Euro kosten. Die Hochschulen erhalten für die Dauer von fünf Jahren jeweils eine W3-Professur und eine Mittelbaustelle. Danach müssen die Hochschulen diese Stellen selbst finanzieren.

Die Einrichtung der Landeszentren ist ein Ergebnis der Zukunftskonferenzen Musikhochschulen, die zum Teil sehr kontrovers geführt und Ende 2014 abgeschlossen wurden. Der Konflikt hatte sich an Sparvorschlägen des Rechnungshofes für die Musikhochschulen entzündet. Unter anderem sollten Studienplätze gestrichen werden. Von der ursprünglichen Forderung, auf fünfhundert Plätze zu verzichten, ist man abgerückt. Jetzt sind es noch 150 Plätze, die bis zum Jahr 2018 abgebaut werden sollen. Zur Zeit haben die Musikhochschulen rund 3100 Studierende. Weitere Konsequenzen der Debatte um die Zukunft der Musikhochschulen sind die Qualitätssicherung und die Erhöhung der Vergütungen für die Lehrbeauftragten von jetzt im Schnitt 32 Euro pro Stunde auf 40 Euro. Das Geld müssen die Hochschulen erwirtschaften. In Zielvereinbarungen haben sich die Hochschulen verpflichtet, Studienmodule zum Thema Freiberuflichkeit und zur Karriereberatung anzubieten. Elementare Musikpädagogik soll an allen Standorten gestärkt werden, Studenten von außerhalb der Europäischen Union müssen künftig im ersten Studienjahr eine Sprachprüfung ablegen" (via Stuttgarter Zeitung vom 15.10.2015)

Neues Institut für Musikforschung in Freiburg

Die Hochschule für Musik (HfM) Freiburg erhält eines von fünf Landeszentren, mit denen das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK) die Profile der Musikhochschulen des Landes schärfen will. Die Besonderheit des „Freiburger Lehr- und Forschungszentrums Musik“ ist die enge Verbindung von musikalischer Praxis und Forschung. Die HfM wird die Einrichtung gemeinsam mit der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg betreiben. Die Pädagogische Hochschule Freiburg ist zudem in der Elementaren Musikpädagogik beteiligt.

Das neue Zentrum soll sich zu einem der zentralen musikwissenschaftlichen Institute in Europa entwickeln. Es wird die Teildisziplinen Musiktheorie, Musikwissenschaft, Musikpädagogik und Musikermedizin zusammenbringen und mit der praktischen musikalischen Ausbildung verknüpfen. Außerdem sind viele Kooperationen vorgesehen: mit Disziplinen wie Ethnologie, Geschichte, Kultursoziologie, Psychologie, Philosophie, Theologie oder Literaturwissenschaft sowie mit universitären Institutionen wie dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik, dem Mittelalter- oder dem Frankreichzentrum und Institutionen der HfM wie dem elektronischen Studio oder dem Studio für Filmmusik. Auf dieser Grundlage soll sich die musikwissenschaftliche Forschung in ihrer ganzen Breite entfalten und ihre Erkenntnisse direkt in die Lehre und Musikpraxis umsetzen (via Pressemitteilung der Universität Freiburg vom 14.10.2015).

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Nachlass von Johannes Gross geht nach Marbach

Der Nachlass des Publizisten Johannes Gross ist dem Deutschen Literaturarchiv Marbach als Stiftung übereignet worden. Gross wurde durch seine politischen Fernsehsendungen, seine Tätigkeiten beim Deutschlandfunk, der Wirtschaftszeitschrift Capital und als Aphoristiker im Magazin der FAZ bekannt. Insgesamt umfasst der Bestand etwa zehn Archivkästen mit Manuskripten und fünf Kästen mit Korrespondenzen. Darunter befinden sich Briefe von Absendern wie Konrad Adenauer, Rudolf Augstein, Helmut Kohl, Reinhard Mohn, Gerhard Schröder, Carola Stern und dem Maler Horst Janssen.

Virtuelle Ausstellung zur Stadtgeschichte von Karlsruhe

Eine virtuelle Ausstellung mit dem Titel "Vom Privilegienbrief zum Bundesverfassungsgericht", die zusammen mit dem Stadtarchiv Karlsruhe und FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur entstand, führt den Besucher durch die allgemeine Stadtgeschichte der Residenzstadt Karlsruhe und setzt Schwerpunkte auf den Bereichen Planen und Bauen, Migration und Internationalität, Mobilität und Energie sowie Kultur und Innovation (http://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/ka300/exhibits/show/vom-privilegienbrief-zum-bundesverfassungsgericht/einleitung). Die Ausstellung wird anlässlich des 300.Geburtstages der Stadt Karlsruhe gezeigt. Die Schau zeigt anhand zahlreicher Bilder, Dokumente und Museumsobjekte – teilweise in 3-D – in 30 Stationen den Werdegang der Stadt Karlsruhe und schöpft dabei aus Beständen städtischer und staatlicher Sammlungen. Die Einzelobjekte sind mit der Datenbank der Deutschen Digitalen Bibliothek verknüpft.

De Gruyter übernimmt Lucius & Lucius

Das Verlegerpaar Wulf D. und Akka von Lucius hat sich entschlossen, die Lucius & Lucius Verlagsgesellschaft in andere Hände zu geben. Ab 01.01.2016 werden alle neu publizierten Bücher und 18 wissenschaftliche Zeitschriften des Fachverlags für Wirtschaftswissenschaften und Soziologie unter dem Dach von De Gruyter erscheinen. Das Programm wird von München aus, am Standort von De Gruyter Oldenbourg, weitergeführt. Das Gesamtprogramm von Lucius & Lucius umfasst rund 300 lieferbare Buchtitel in den Publikationssprachen Deutsch und Englisch sowie weitere 2.000 Titel, die über das e-dition Programm von De Gruyter wiederbelebt werden können. Im Zeitschriftenprogramm erscheinen unter anderem so renommierte Titel wie die Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, die Zeitschrift für Soziologie und Review of Economics.

De Gruyter wird in die weitere Digitalisierung des Programms investieren und die Beziehungen zu internationalen Institutionen ausbauen. Der Verlagsstandort in Stuttgart wird aufgegeben und das Programm vom Standort des Verlagshauses De Gruyter Oldenbourg, München, aus weitergeführt (via http://www.boersenblatt.net/artikel-zum_1._januar_2016.1036260.html).

FID für das Fach Medien- und Kommunikationswissenschaft an der UB Leipzig

An der UB Leipzig wird seit 2014 der Fachinformationsdienst (FID) für das Fach Medien- und Kommunikationswissenschaft entwickelt. Ziel des FID ist es, den Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftlern deutschlandweit benötigte Publikationen für ihren Forschungsbedarf schnell und unmittelbar zur Verfügung zu stellen oder den Zugang zu ermöglichen. Um eine punktgenaue, bedarfsorientierte Bereitstellung von Publikationen zu gewährleisten, basiert der noch im Aufbau begriffene FID konsequent auf dem Modell der nutzergesteuerten Erwerbung.

Im Rahmen des Projektes FID für Medien- und Kommunikationswissenschaft werden zwei Schwerpunkte verfolgt, die miteinander verzahnt sind: - Entwicklung eines fachspezifischen Angebots nutzergesteuerter Erwerbung, - Entwicklung einer suchmaschinenbasierten Recherche-Oberfläche mit semantischer Datenprozessierung. Der Aufbau des FID für Medien- und Kommunikationswissenschaft erfolgt in enger Kooperation mit den beiden Fachgesellschaften, der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft und der Gesellschaft für Medienwissenschaft.

Der FID für das Fach Medien- und Kommunikationswissenschaft trägt den Namen adlr.link (= Advanced Delivery of Library Resources for Communication and Media Studies). Noch im Wintersemester 2015/2016 wird die Beta-Version (= letzte Version vor dem Release) an den Start gehen. Ein Blog zum Portal adr.link existiert bereits: http://blog.adlr.link/ informiert über den Fortgang des Projekts und den Entwicklungsstand. Von Interesse für die Fachcommunity sind u.a. die FAQs, die unter http://blog.adlr.link/faq/ erreichbar sind. Die Ergebnisse einer Befragung der Fachcommunity sind mittlerweile in dem Open-Access-Journal "o-bib" Bd. 2/2015 Nr.3 (Sebastian Stoppe. "Was Kommunikations- und Medienwissenschaftler/innen von einem Fachinformationsdienst erwarten. Design und Ergebnisse einer Fachcommunity-Befragung". S.37-62) und im Blog publiziert worden (http://blog.adlr.link/ergebnisse-der-befragung-der-fachcommunity/).

Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt/Main wurde eröffnet

Das Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik ist am 13.10.2015 in Frankfurt am Main eröffnet worden. Mit verschiedenen Forschungsmethoden wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts grundlegende Mechanismen und die vielen Arten und Nuancen ästhetischen Gefallens untersuchen sowie die Rolle, die individuelle, soziale und kulturelle Differenzen dabei spielen. Das Institut steht vor der Herausforderung, Hypothesen, Theorien und Modelle aus sehr unterschiedlichen Disziplinen integrativ weiter zu entwickeln, insbesondere aus der Psychologie, den traditionellen Poetiken der einzelnen Künste, der Musik-, Kunst- und Literaturwissenschaft, der philosophischen Ästhetik, der Biologie, der Soziologie und den Neurowissenschaften.

EconStor überspringt Marke von 100.000 Volltexten

EconStor, der Open-Access-Publikationsserver der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, ist deutschlandweit das bedeutendste Repositorium für die Wirtschaftswissenschaften mit einem Angebot von derzeit über 100.000 frei verfügbaren Dokumenten. Im Ranking Web of Repositories landet EconStor damit weltweit auf dem 12. Platz der größten Repositorien von über 2.200 gelisteten Archiven (Kategorie „rich files“). Im Open Access Repository Ranking für Deutschland, Österreich und die Schweiz kommt der ZBW-Publikationsserver auf Platz 2, wobei insbesondere die Usability und die Metadatenqualität herausragende Werte erzielen.

Über 90 Prozent aller in Deutschland erscheinenden Arbeitspapiere in der Ökonomie finden über EconStor ihre Verbreitung ins Internet. Insgesamt nutzen derzeit etwa 400 Institutionen aus dem In- und Ausland die Distributionsdienste von EconStor, darunter die Deutsche Bundesbank, der Verein für Socialpolitik, die Yale University oder die World Trade Organization. Auf der Seite der Endnutzer lässt sich der internationale Erfolg des Angebots an der Nutzungsstatistik ablesen: Circa 80 Prozent der Downloads werden aus dem Ausland angestoßen.

Dienstag, 13. Oktober 2015

hbz-Werkzeugkasten vom Netz genommen

Der jahrelang vom hbz gepflegte hbz-Werkzeugkasten war als umfassende bibliographische Linksammlung zum Thema Buch und Bibliothek in der Fachwelt beliebt. Nach dem Tod des Begründers und Bearbeiters Hans-Dieter Hartges im Jahre 2009 fehlten die personellen Ressourcen, um dieses Tool in bisherigem Umfang und entsprechender Qualität redaktionell weiterzuführen und mit neuen interessanten bibliothekarischen Angeboten aktuell zu halten. Die jährliche Nutzung dieses Angebotes liegt mittlerweile bei einem Bruchteil der ehemals 1,5 Millionen Aufrufe. Vor diesem Hintergrund hat sich das hbz entschlossen, den Betrieb des hbz-Werkzeugkastens einzustellen und das Angebot zum 30. September 2015 vom Netz zu nehmen.

(via http://archiv.twoday.net/stories/1022479573/)

Der Bibliothekar als Gatekeeper der Wissenschaft - Michael Knoche

Wegen der Bedeutung, die ich diesem Artikel zumesse und der zuerst in der Faz vom 02.09.2015 publiziert wurde, wird dieser Beitrag hier noch einmal veröffentlicht:

Der Bibliothekar als Gatekeeper der Wissenschaft

Jahrhundertelang waren Umfang und Qualität der Sammlung das Kriterium für den Rang einer wissenschaftlichen Bibliothek. Der »Bestandsaufbau« galt als wichtigste Aufgabe des Bibliothekars. Die Herausforderung bestand darin, aus einer unendlichen Fülle von Publikationen eine auf den Zweck der Institution bezogene Auswahl zu treffen und diese in einen größeren Ordnungszusammenhang zu stellen. Der Bibliothekar musste zwar den aktuellen Bedarf der Nutzer im Auge haben, aber auch einen späteren. De facto war der Bibliothekar Gatekeeper der Wissenschaft: Was er nicht erwarb, drohte als Information oder Forschungsgegenstand auszufallen.

Dieser Auftrag wird nun im Zeitalter der elektronischen Verfügbarkeit von Publikationen von zwei Seiten in Frage gestellt: Die Wissenschaftler wollen zielgenauer und schneller als bisher mit der Information versorgt werden, die sie für ihre Forschung brauchen. Und den Finanzpolitikern erscheint die Vorratshaltung für einen ungewissen Bedarf der Zukunft als Geldverschwendung. Eine klare Abkehr vom alten Paradigma stellt die Umwandlung der Sondersammelgebiete der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Fachinformationsdienste für die Wissenschaft dar. Zwar betonen die Vertreter der Selbstverwaltungsorganisation der Wissenschaft immer wieder, dass es ihnen bloß um eine Korrektur ihrer Förderpolitik gehe und eine grundsätzliche Stellungnahme zum vorsorgenden Bestandsaufbau der Bibliotheken damit nicht verbunden sei. Aber fest steht: Der Aufbau einer umfassenden Sammlung im Sinne eines Reservoirs wird von der DFG nicht mehr gefördert.

Die Hoffnung, das Erwerbungsgeschäft von all den vagen und teuren Annahmen eines vorsorgenden Bestandsaufbaus zu befreien, beruht auf dem Potential elektronischer Publikationen: Sie können im Gegensatz zu den Printmedien im Prinzip just in time bereitgestellt werden. E-only, also die Vorlage nur in elektronischer Form, ist die Basis für schnelle Literaturinformation und Bereitstellung durch die neuen Fachinformationsdienste. In welchen Fächern ist eine solche E-only-Politik vorstellbar? Am ehesten wohl da, wo Forschungsergebnisse auf der Basis oder in Konkurrenz zu vergleichbaren anderen Forschungen zustande kommen. In den experimentierenden, mit Simulationen arbeitenden und beobachtenden Forschungsformen (den meisten Natur- und Sozialwissenschaften) kommt es auf höchste Geschwindigkeit und Passgenauigkeit der Information an. Die Forschungsergebnisse liegen fast durchgängig digital vor. Sie können von den Bibliotheken zielgenau geliefert werden. Doch hat dies seine Tücken. Zunächst: Die Bibliotheken stellen der Wissenschaft kein stabiles Angebot bereit. Überkomplexe vertragsrechtliche Probleme und kaum noch bezahlbare Angebote der Verlage führen zu erheblichen Defiziten. Eigentlich müssten Bibliotheken das Eigentumsrecht an den elektronischen Publikationen erwerben können. Sie können sie aber meist bloß befristet lizenzieren und daher auch nicht vertrauenswürdig archivieren. Die Wissenschaft kann sie nicht umfassend bearbeiten und verlinken. Aber selbst wenn heute die Lieferung just in time gelingt und bezahlt werden kann, weiß man zugleich: not for long.

Sodann: Die Bibliotheken stellen der Wissenschaft kein ausreichend vielfältiges Angebot bereit. Der Zusammenschluss von Bibliotheken zu Einkaufskonsortien hat einen hohen Konformitätsdruck zur Folge. Für Monographien- und Zeitschriftenpakete immer derselben großen Verlage werden jedes Jahr größere Anteile der Budgets in Lizenzverträgen festgelegt. Das ist häufig verlorenes Geld ohne langfristigen Nutzen, weil die Publikationen gar nicht alle gebraucht werden und schnell wieder neu bezahlt werden müssen. Das Resultat des Online-Angebots der wissenschaftlichen Bibliotheken ist, dass die Produkte der kleineren Verlage oder des Grauen Literaturmarkts in den Bibliotheken immer seltener vorkommen. Just in time geliefert, ja, aber full of gaps. Bibliotheken, Verlage und Buchhandel haben noch eine Menge Arbeit vor sich, um neue faire und finanzierbare Formen des Zusammenwirkens zu entwickeln. Für die meisten Natur-und Sozialwissenschaften bedeutet der Befund, dass sie mit einer E-only-Politik, wie sie bisher praktiziert wird, nicht gut bedient sind. Erst recht gilt dies für die hermeneutisch-interpretierenden, begrifflich-theoretischen und gestaltenden Forschungsformen, also die Geistes- und Kulturwissenschaften. Eine E-only-Politik schlösse die Mehrzahl von Publikationen aus. Denn wissenschaftliche Publikationen oder relevante Primärtexte (z.B. in Literatur, Philosophie oder Musik) werden noch lange auf Papier erscheinen. Von den wissenschaftlich relevanten Zeitschriften liegt nur ein Drittel auch in einer digitalen Parallelversion vor.

Fachinformationsdienste auf der Basis von E-only sind auch aus anderen Gründen zu kurz gedacht. Zunächst: Die Auswahlmöglichkeit aus einem größeren Reservoir ist prinzipiell hilfreicher für das kreative Potential der Forschung als Erwerbungsakte, die stromlinienförmig auf ein konkretes Vorhaben zugeschnitten sind. Das gilt für alle Wissenschaften gleichermaßen. Zum anderen haben Sammlungen gegenüber Einzelobjekten einen epistemologischen Mehrwert: Sammlungen stellen Einzelobjekte in einen Kontext, geben unter anderem Aufschluss über die Möglichkeiten der Epoche, in der sie entstanden sind. Sie gehören systematisch zur Forschung. Was aber nicht gekauft wird, ist künftig auch nicht vorhanden, darauf hatte jüngst Martin Schulze Wessel hingewiesen. Es gibt für forschungsorientierte Bibliotheken keinerlei Grund, ihren Sammelauftrag in Frage zu stellen. Dieser hängt selbstverständlich nicht an Printmedien. Das Erwerbungskonzept wird differenzierter ausfallen als früher und auch digitale Objekte umfassen. Der Medienmix in den Bibliotheken ist immer vielfältiger geworden: Neben gedruckten Verlagspublikationen sind E-Books, E-Journals, Datenbanken, Open-Access-Repositorien mit allen Zwischenformen, selbstpublizierte Titel und medial entgrenzte Inhalte jenseits des klassischen Publikationsbegriffs zu berücksichtigen.

Es gibt für forschungsorientierte Bibliotheken aber alle guten Gründe, den Sammelauftrag auch künftig arbeitsteilig wahrzunehmen. Die nichtanalogen Medien verlangen keinen bestimmten physischen Standort mehr. In Deutschland haben verschiedene Universitäts- und Staatsbibliotheken immer schon verteilte Ressourcen aufgebaut, so schon in Preußen seit 1909. Von 1949 an hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft das Sondersammelgebietsprogramm finanziell unterstützt und koordiniert. Nachdem dieses System aufgegeben ist, müsste im föderalen Staat eine neue ordnende Hand Schwerpunkte definieren, damit der Spitzenbedarf der Forschung von den Bibliotheken arbeitsteilig gedeckt werden kann. Ein neuformuliertes Sondersammelgebietsprogramm wäre das geeignete Instrument, um diese Herausforderung zu bewältigen. Forschungsinformation ist keineswegs »immer schon da«. Vielmehr muss es Institutionen geben, die sie selektieren, aufbereiten, vertrauenswürdig archivieren, finanzieren und vermitteln. In der Terminologie von früher heißt das: eine Sammlung aufbauen. Das war die Domäne der wissenschaftlichen Bibliotheken. Ihr chaotisches Nebeneinander ohne Arbeitsteilung im Sammelauftrag wäre die eigentliche Geldverschwendung.

Neue "o-bib"-Ausgabe erschienen

Am 13.10.2015 ist Heft 3 (2015) erschienen und bietet - neben weiteren Beiträgen - einen Themenschwerpunkt "Berufsbild wissenschaftliche Bibliothekarin/wissenschaftlicher Bibliothekar" (https://www.o-bib.de/issue/view/2015H3).

Weitere Beiträge im Heft: Was Kommunikations- und Medienwissenschaftler von einem Fachinformationsdienst erwarten: Design und Ergebnisse einer Fachcommunity-Befragung (37-62) / Sebastian Stoppe; Die Nutzer werden nicht gefragt: nonreaktive Methoden der bibliothekarischen Nutzerforschung (63-78) / Ralf Depping

Diskussionsbeiträge: Wie kommt das Neue in die Bibliothekswelt? Podiumsdiskussion zu Innovation im Dialog zwischen Forschung und Praxis (79-80) / Frauke Schade; Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie! Ein Plädoyer für mehr Theorie in der Bibliotheksarbeit (81-88) / Ulla Wimmer

Tagungsberichte: „Strategic Partnerships for Access and Discovery“ 36. IATUL-Konferenz in Hannover (89-95) / Dana Vosberg, Johanna Hickmann, Jana Mersmann

Rezensionen: RDA in der Praxis - das neue Standardwerk für die Katalogisierung (96-99) / Gabriele Meßmer

Aus dem VDB: Vorstand und Vereinsausschuss (101-104) / Kommissionen (105-111)

British Library EThOS - e-theses online service

Die EThOS (= Electronic Theses Online Service)-Datenbank der British Library (http://ethos.bl.uk/Home.do) erlaubt die Suche nach mehr als 400.000 britischen "doctoral theses" von 131 Universitäten. Ein Großteil der "theses" liegt digitalisiert vor. Es ist möglich, die Suche auf Dissertationen einzuschränken, die als PDF-Version herunterzuladen sind. Ansonsten wird deutlich gemacht, welche Hochschulen digitalisierte Abschlussarbeiten anbieten: Fettgedruckter Name der Hochschule = Digitalisierung wird angeboten, und die Hochschule übernimmt die Scan-Kosten; Name der Hochschule in Normalschrift = Digitalisierung wird angeboten, aber der Kunde hat die Kosten zu übernehmen (derzeit £45.40 + VAT £9.08 = Total £54.48); Name der Hochschule in Kursivschrift = Hochschule bietet keine Digitalisierung an.

"Where a copy of the thesis has yet to be digitised, EThOS works with institutions to provide a streamlined process of ‘digitisation on demand’, a service which has already added thousands of PDFs to the database. With approximately 1000 UK doctoral theses viewed via EThOS every day by researchers worldwide, EThOS showcases the best of UK research and provides a single point of reference for discovering students’ theses."

Frank Witzel erhält den Deutschen Buchpreis 2015

Für einen Roman über die alte Bundesrepublik hat der Schriftsteller Frank Witzel den Deutschen Buchpreis 2015 erhalten: "Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969" wurde als beste literarische Neuerscheinung in Frankfurt am Main ausgezeichnet. Der Autor schildert darin die Nachkriegszeit aus der Sicht eines 13-jährigen in Wiesbaden-Biebrich.

Die Begründung der Jury lautete: "Witzels Werk ist ein im besten Sinne maßloses Romankonstrukt". In seiner Mischung aus "Wahn und Witz, formalem Wagemut und zeitgeschichtlicher Panoramatik" ist es einzigartig in der deutschsprachigen Literatur. Der Deutsche Buchpreis ist mit 25.000 Euro dotiert.

arbido unter Creative Commons

Seit der Ausgabe Nr. 3 2015 erscheint arbido unter einer Creative-Commons-Lizenz. Fortan unterliegen die Inhalte von arbido der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-SA 4.0. Das bedeutet, dass jeder das Recht hat, Inhalte aus arbido zu teilen, vorausgesetzt sie oder er nennt arbido als Erstpublikation sowie den Namen der Autorin/des Autors/der Autoren, strebt damit keine kommerzielle Nutzung – auch nicht zum Selbstkostenpreis – an, und veröffentlicht die geteilten Inhalte unter der identischen Lizenz CC BY-NC-SA 4.0.

Teens and Media Over the Years: Infographic

http://elearninginfographics.com/teens-media-years-infographic/

Montag, 12. Oktober 2015

Feierliche Übergabe der neuen Universitätsbibliothek Freiburg

Nach der Eröffnung der neuen Universitätsbibliothek im Juli dieses Jahres übergaben Baden-Württembergs Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid und Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, am 12.10.2015 den Bau im Rahmen einer feierlichen Übergabe offiziell an die Universität Freiburg.

Die alte Universitätsbibliothek (Baujahr 1978) war nach rund 30 Jahren der Nutzung in die Jahre gekommen. Eine Sanierung war unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht mehr durchführbar. So fiel im Jahr 2006 die Entscheidung, einen Architektenwettbewerb für einen Ersatzbau an gleicher Stelle durchzuführen. Den Wettbewerb gewann das renommierte Architekturbüro Degelo Architekten aus Basel. Grundlegende Entwurfsidee war es, den Bau aus den 1970er-Jahren von seinem grauen Betonkleid zu befreien und auf die Form eines sich der Umgebung anpassenden Prismas zurechtzuschneiden. Seit 2008 wurde an der ambitionierten Bauaufgabe gearbeitet. Neben der beeindruckenden Form des Gebäudes zeichnet sich das Haus auch durch die innere Transparenz, die ein wesentliches Merkmal des Entwurfes darstellte, aus.

Die neue Bibliothek wird zukünftig an 7 Tagen in der Woche 24 Stunden lang geöffnet sein. Im öffentlichen Parlatorium und im ruhigen Lesebereich stehen 1.800 Arbeitsplätze zur Verfügung. Insgesamt 4,5 Millionen Medieneinheiten, davon 3,5 Millionen Bücher, stehen für die Studierenden bereit. Neben Lesesälen und dem Parlatorium, wo sich die Besucher auch unterhalten können, gibt es ein Medienzentrum, Veranstaltungs- und Schulungsräume, Flächen für die Bibliotheksverwaltung und eine Cafeteria mit 190 Plätzen (via Pressemitteilung vom 12.10.2015).

Open-Access-Tage Zürich am 07/08.09.2015

Die Vorträge und Präsentationen der Open-Access-Tage in Zürich, die am 07./08.09.2015 stattfanden, sind seit geraumer Zeit online. Die 12 Sessions widmeten sich folgenden Schwerpunktthemen:

Session 1: (Linked) Open Data, Thesauri und kulturelles Erbe; Session 2: Das Zweitveröffentlichungsrecht macht Schule; Session 3: Open Access und Fachhochschulen; Session 4: Verlagsservices und Kostentransparenz; Session 5: Datenrepositorien und Open Access; Session 6: Ausgestaltung eines wissenschaftsadäquaten APC-Marktes: Grundsätze, Finanzierungsansätze und Management; Session 7: COAR-Workshop: Interoperabilität und die COAR Roadmap; Session 8: OA-Publikationsplattformen; Session 9: Veränderung der wissenschaftlichen Kommunikation durch OA; Session 10: Neuigkeiten für BibliothekarInnen; Session 11: Open-Access-Zeitschriften in den Geistes- und Sozialwissenschaften; Session 12: Repositories, Forschungsdaten: EU, OpenAIRE2020.

Dialog mit Bibliotheken 2015/2

http://www.dnb.de/SharedDocs/Downloads/DE/DNB/service/dialog20152Volltext.pdf

Aus dem Inhalt: Ute Schwens, Jörg Räuber: Aus Zwei mach Eins: Deutsche Bücherei Leipzig und Deutsche Bibliothek Frankfurt am Main seit 25 Jahren zur Deutschen Nationalbibliothek vereint; Renate Behrens: RDA: Die D-A-CH-Länder vor dem Umstieg – der Dialog der Anwender hat begonnen; Reinhard Altenhöner, Dr. Katharina Schöneborn: Der Lizenzierungsservice Vergriffene Werke als Beitrag zur Digitalisierung der Literatur des 20. Jahrhunderts; Dr. Christian Rau: Nationalbibliothek im geteilten Land; Dr. Silvia Asmus, Dr. Jörn Hasenclever: Das Deutsche Exilarchiv 1933 –1945 erhält den Teilnachlass des Politikers und Bankiers Hugo Simon...

Hagedorn-Saupe / Schweibenz zum Thema Erschließung, Vernetzung und Access

Monika Hagedorn-Saupe und Werner Schweibenz (BSZ): "Erschließung, Vernetzung und Access". In: Der Vergangenheit eine Zukunft - Kulturelles Erbe in der digitalen Welt. Eine Publikation der Deutschen Digitalen Bibliothek. Hrsg. von Paul Klimpel und Ellen Euler. iRights Media: Berlin 2015. S. 46 - 61. CC BY 4.0 International (https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/content/ueber-uns/aktuelles/erschliessung-vernetzung-und-access-ein-beitrag-von-monika-hagedorn-saupe-und-werner-schweibenz). Das PDF ist mittlerweile auch vom BSZ-Server abrufbar (http://swop.bsz-bw.de/volltexte/2015/1244/).

"Die Digitalisierung des kulturellen Erbes ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die die Kultureinrichtungen der verschiedenen Sparten vor unterschiedliche Herausforderungen stellt. Diese ergeben sich aus dem ungleichen Sammlungsgut und den abweichenden wissenschaftlichen Traditionen in den einzelnen Sparten. Museen stehen vor anderen Aufgaben wie Bibliotheken und Archive, weil sie überwiegend dreidimensionale und einzigartige Objekte sammeln, bewahren, erschließen, erforschen und durch Ausstellungen vermitteln. Bei der Erfüllung dieser Aufgaben spielen die digitale Dokumentation der Museumsobjekte, die Digitalisierung von Museumsinformationen aller Art sowie die Zugänglichmachung und Verbreitung über das Internet eine maßgebliche Rolle. Hinzu kommt, dass die digitale Verfügbarkeit von Museumsinformationen im Internet von immer größeren Teilen der Gesellschaft erwartet wird. Deshalb ist die Frage des Zugangs zu digitalen Museumsinformationen zu einer zentralen Frage für das Museum geworden. Gleichzeitig steht sie in einem Spannungsverhältnis zu der traditionellen Ausrichtung auf die analoge Welt der Objekte" (nach dem Abstract).

KRIEGSWICHTIG! Die Bücher der Luftkriegsakademie Berlin-Gatow

Die Ausstellung „KRIEGSWICHTIG! Die Bücher der Luftkriegsakademie Berlin-Gatow“, die vom 1. Oktober bis 14. November 2015 in der UB der TU Berlin gezeigt wird, basiert auf einem Forschungsprojekt, das von der UB der TU Berlin durchgeführt wurde. Das Forschungsprojekt „Untersuchung der 1945 aus der ehemaligen Luftkriegsakademie Gatow an die UB der TU Berlin übernommenen Bücher und Zeitschriften auf NS-Raubgut" sollte klären, ob sich unter den Büchern und Zeitschriften aus der ehemaligen Luftkriegsakademie sogenanntes NS-Raubgut befindet. 200 Bücher und Zeitschriftenbände wurden tatsächlich gefunden, die dringend verdächtig sind, Kriegsbeute zu sein und zwar aus Belgien, Frankreich und der Ukraine. Seit 2012 untersuchten Provenienzforscherinnen die damals übernommenen Bücher und Zeitschriftenbände und versuchten, deren Herkunftsgeschichte zu entwirren und festzustellen, ob es sich um NS-Raubgut handelt. Das Projekt endet am 31.10.2015.

Laut Akten wurden 1945 etwa 10.000 Bücher und Zeitschriftenbände aus Gatow von der Universitätsbibliothek übernommen. Davon konnten aber nur noch 2.000 gefunden werden. Vermutlich waren die anderen Bände bei Umstrukturierungen des Bibliothekssystems als Dubletten, also mehrfach vorhandene Titel, aussortiert worden. Von diesen 2.000 erwiesen sich circa 200 Bücher und Zeitschriftenbände als NS-raubgutverdächtig. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts werden ausführlich in der Ausstellung „KRIEGSWICHTIG! Die Bücher der Luftkriegsakademie Berlin-Gatow“ und dem dazugehörigen Katalog der Öffentlichkeit präsentiert. Beides wurde in Kooperation mit dem Militärhistorischen Museum der Bundeswehr Flugplatz Berlin Gatow erstellt.

Katalog: Cornelia Briel, Regine Dehnel, Jürgen Ruby (Hg.): Kriegswichtig! Die Bücher der Luftkriegsakademie Berlin-Gatow. Veröffentlichung des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr – Flugplatz Berlin-Gatow in Kooperation mit der Universitätsbibliothek der Technischen Universität, Texte und Materialien, Band 15. Berlin 2015. ISBN: 978-3-00-050515-7. Der Katalog ist seit dem 01.10.2015 über den Webshop des Universitätsverlages der TU Berlin und in der Ausstellung kostenlos erhältlich. Er steht außerdem online auf dem Digitalen Repositorium der TU Berlin zur Verfügung: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:83-opus4-70032.

De Gruyter kooperiert mit University of Toronto Press

Die University of Toronto Press und De Gruyter arbeiten im weltweiten Vertrieb elektronischer Publikationen zusammen. Diese umfassen aktuelle Neuerscheinungen und eine Backlist von rund 2.000 E-Books. Die Inhalte werden über die Plattform De Gruyter Online angeboten. Durch die Kooperation kommen erstmals Inhalte aus einem kanadischen Universitätsverlag ins Portfolio des Wissenschaftsverlags. Die University of Toronto Press möchte durch die Vertriebskooperation ihre Reichweite erhöhen. Die University of Toronto Press wurde 1901 gegründet und gilt als führender Universitätsverlag in Kanada und einer der größten Nordamerikas. Er veröffentlicht ein wissenschaftliches Programm in allen Bereichen der Geistes- und Sozialwissenschaften und hat so renommierte Autoren wie Brent D. Shaw, John K. Noyes und Siegfried Wenzel im Programm. Bedeutende Reihenwerke sind unter anderem die "Collected Works of Erasmus", die "Letters of Benjamin Disraeli" und die Reihe "Toronto Iberic" (via http://www.degruyter.com/dg/newsitem/149/university-of-toronto-press-kooperiert-mit-de-gruyter-vertriebspartner-fr-elektronische-inhalte).

Websites werden auf Faktentreue geprüft

Google berichtet aktuell über einen "Knowledge-based Trust"-Algorithmus, der die Vertrauenswürdigkeit von Online-Inhalten analysiert. Nicht mehr nur Popularität, Anzahl der Links und Verweise aus sozialen Medien sollen die Spitzenpositionen im Google-Ranking der Suchergebnisse bestimmen, sondern auch die Wahrscheinlichkeit der Faktentreue. Über ihren Algorithmus berichten die beteiligten Forscher in einer Vorabveröffentlichung in der Datenbank Arxiv.org. Um eine Website einzustufen, können automatisiert Textinhalte auf sogenannte Tripletts aus Subjekt, Objekt und Eigenschaft reduziert werden - wie etwa "Barack Obama, Nationalität, USA". Diese Tripletts werden mit der Datenbank abgeglichen und auf Faktentreue geprüft.

Europäisches Jobportal für geflüchtete Wissenschaftler

Die EU unterstützt Asylsuchende mit wissenschaftlicher Qualifikation bei der Jobsuche: Das Onlineportal science4refugees soll Universitäten, Forschungseinrichtungen und Flüchtlinge mit akademischem Hintergrund zusammenbringen (via http://heise.de/-2841454).

Schriften Martin Luthers und h-Moll-Messe Bachs ins UNESCO-Dokumentenregister "Memory of the World" aufgenommen

Ausgewählte Schriften Martin Luthers und Johann Sebastian Bachs Autograph der h-Moll-Messe sind in die Liste des Weltdokumentenerbes der UNESCO aufgenommen worden.

Die frühen Schriften der Reformation, darunter ein Handexemplar Luthers der Hebräischen Bibelausgabe, ein Plakatdruck der 95 Ablassthesen, die Bibelübersetzung und seine Schrift an die Ratsherren zur Einrichtung von Schulen sind wesentliche Wegmarken der Reformation. Die Schriften verdeutlichen, wie das Anliegen der Reformation langfristig alle Bereiche menschlichen Lebens in Religion, Politik, Gesellschaft und Kultur erfasste und veränderte. Die jetzt in das "Memory of the World"-Register aufgenommenen Dokumente stehen für die verschiedenen Facetten der von Luther ausgehenden Reformation und sind in ihrer inhaltlichen Aussage, ihrer materiellen Beschaffenheit und historischen Überlieferung einzigartig und unersetzbar. Sie dokumentieren zugleich den mit dem Wirken Luthers einhergehenden Entwicklungsschub von der Handschrift zum Buchdruck und den Einsatz verschiedener Kommunikationsmedien zur Erzielung einer größtmöglichen Breitenwirkung und Mobilisierung der Öffentlichkeit (via https://idw-online.de/de/news639183). Die Staatsbibliothek zu Berlin hat Martin Luthers Exemplar der Hebräischen Bibelausgabe in ihrem Bestand. Sie hat das Handexemplar Luthers vollständig digitalisiert (http://digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht/?PPN=PPN720865522)

Bach verfasste seine h-Moll-Messe kurz vor seinem Tod in den Jahren 1748 und 1749. Die auf 99 Seiten niedergeschriebene Messe steht in einzigartiger Weise für das gesamte kompositorische Werk Bachs. Sie ist ein Meilenstein der Musikgeschichte in Bezug auf Satztechnik, Wort-Ton-Verhältnis sowie auf ihre ästhetisch und theologisch durchdachte musikalische Gesamtform. Die einzige vollständige Partitur aus Bachs Lebzeiten ist mit Tinte auf Papier verfasst. Eine Datierung durch Bach selbst liegt nicht vor, sie lässt sich aber durch Schriftvergleiche ermitteln. Auch die h-Moll-Messe Bachs befindet sich im Bestand der Berliner Staatsbibliothek und wurde von ihr digitalisiert (http://www.bach-digital.de/receive/BachDigitalSource_source_00001048).

Insgesamt nahm die UNESCO auf ihrer Tagung, die vom 04. bis 06.10.2015 in Abu Dhabi stattfand, 47 Dokumente neu in ihr Memory of the World-Register auf.

ProQuest und Ex Libris fusionieren

http://www.boersenblatt.net/artikel-bibliotheksdienstleister.1034499.html

"ProQuest, US-amerikanischer Anbieter für Informationslösungen, hat eine Vereinbarung zur Übernahme der Ex Libris Group, einem weltweit agierenden Anbieter von Automatisierungslösungen für Bibliotheken mit Hauptsitz in Jerusalem, unterzeichnet...Durch die Zusammenführung der sich gegenseitig ergänzenden Fähigkeiten wollen die beiden Unternehmen bestehende Produkte aufwerten sowie den Innovationskurs vorantreiben. Man möchte die Bibliotheksdienstleistungen gemeinsam weiterentwickeln, 'um unseren Kunden sowie der gesamten Branche einen Mehrwert zu bieten', erklärt ProQuest-CEO Kurt Sanford. Die Übernahme soll in den kommenden Monaten abgeschlossen werden....Nach Abschluss der Übernahme werden ProQuest und Ex Libris einen eigenständigen Geschäftsbereich unter dem Namen 'Ex Libris, a ProQuest Company' gründen, heißt es weiter. Dieser soll von Matti Shem-Tov geführt werden. ProQuest und Ex Libris werden weiterhin ihre breite Produktpalette anbieten."

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Nelson Mandela Foundation

https://www.nelsonmandela.org/

"Nelson Mandela, who became South Africa's first post-Apartheid president and is widely credited with helping his country sidestep a possible civil war, led an eventful life. Born in 1918 in a small village, Mandela studied law and participated in revolutionary activities that led to his imprisonment on Robben Island for nearly two decades. Readers will find much to admire about this site, which features an excellent Timeline of Mandela's life, including images and quotes. In addition, the biography section links to iconic photographs, informative biographical information, and a 30-second audio clip of Mandela's famous "it is in your hands" speech. Finally, the Education Hub tab includes extra resources, such as a quiz, a comic book, and a coloring book" (via The Scout Report - Volume 21, Number 35).