Das „Unwort des Jahres 2016“ lautet „Volksverräter“. Das gab die
Sprecherin der „Unwort“-Jury, Sprachwissenschaftlerin Nina Janich, am
10.01.2017 in Darmstadt bekannt. Das Wort sei ein „Erbe von Diktaturen“
unter anderem der Nationalsozialisten. 1064 Einsendungen waren eingegangen, weniger als 2015 (1644) sowie in
den Jahren 2014 (1246) und 2013 (1340). Zum Unwort des Jahres 2015 war
der Begriff „Gutmensch“ gewählt worden. Davor war „Lügenpresse“ zum
„Unwort“ gekürt worden, 2013 lautete es „Sozialtourismus“, 2012
„Opfer-Abo“. Die „Unwort“-Aktion gibt es seit 1991.
Die „Unwort“-Jury besteht im Kern aus vier Sprachwissenschaftlern und
einem Journalisten. Die Aktion mit Sitz in Darmstadt will für Sprache
sensibilisieren und auf undifferenzierten, verschleiernden oder
diffamierenden Gebrauch aufmerksam machen. Neben dieser Jury wählt davon
getrennt die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden das
„Wort des Jahres“. Für 2016 entschied sie sich für den Begriff „postfaktisch“.
dpa 10.01.2017
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