Nach einer aufwendigen Sanierung ist die historische Bibliothek des Gymnasiums Christianeum im Hamburger Stadtteil Othmarschen am 16.01.2017 neu
eröffnet worden. Sie ist laut Kulturbehörde die größte deutsche
Gymnasialbibliothek, die noch in Originalsammlung in einer Schule
enthalten ist. Die Sammlung umfasst rund 25.000 Bände aus dem 14. bis 18. Jahrhundert,
darunter wertvolle mittelalterliche Handschriften. Zu den Prunkstücken
gehören die "Göttliche Komödie" von Dante und "Il Filostrato" von
Boccaccio. Ferner finden sich in der Bibliothek eine Wittenberger
Gesamtausgabe der Werke Luthers aus den Jahren 1539 bis 1559, eine
Berechnung der Kometenlaufbahn von Johannes Kepler mit dem Titel "De
Cometis" (1619) und ein Mathe-Lehrbuch aus dem Jahr 1599.
Die Entstehung des Bücherschatzes ist eng mit der deutsch-dänischen
Geschichte der Schule verknüpft. 1738 ließ König Christian VI. von
Dänemark das Gymnasium gründen. Altona stand damals unter dänischer
Verwaltung. Heute ist das Christianeum das größte von vier humanistischen Gymnasien
in Hamburg. Die rund 1.000 Schüler lernen Latein und Altgriechisch. Die
Stadt Hamburg hat in die Sanierung eines 1972 eingeweihten Neubaus 16
Millionen Euro gesteckt, davon entfallen 1,2 Millionen auf die neue
Bibliothek im Keller des Gebäudes.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen