Im Antiquariatshandel sind mehr als 140 verschollen geglaubte Briefe des
Schriftstellers Hermann Hesse (1877-1962) an seinen Verleger Samuel
Fischer aufgetaucht. Das Deutsche Literaturarchiv Marbach hat sie für eine nicht genannte Summe erworben, inzwischen
gesichtet und mit seinem Bestand abgeglichen. Marbach verfügt sowohl
über den Hesse-Nachlass als auch über das Fischer-Verlagsarchiv.
Hermann Hesse („Der Steppenwolf“, „Das Glasperlenspiel“) war ab 1904
einer der großen und erfolgreichen Hausautoren des S. Fischer Verlags.
Die Briefe schrieb er zwischen 1903 und 1934 an den Verleger Samuel
Fischer und dessen Frau Hedwig.
Man erfährt Ungewöhnliches in den Briefen: über ein Schneegestöber, in dem Thomas Mann
sich beinahe verläuft, über eine heimliche Geburtstagsfeier am 24.
Dezember und über einen Baumkuchen im Tessin. Hesse zeigt vielfach seine
kokette Seite. So schrieb er über seinen Roman „Peter Camenzind“: „Mein
Werkchen ist unmodern, sogar antimodern. Auch an formalen Mängeln wird
es nicht fehlen.“ Und „Unterm Rad“ kündigte Hesse so an: „Nur fürchte
ich, er wird langweilig werden.“
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