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Dienstag, 21. Juli 2015

Wissenschaftsrat: Forschung am Freien Deutschen Hochstift in Frankfurt a. M. ist herausragend

Der Evaluationsausschuss des Wissenschaftsrates hat auf der Grundlage eines Bewertungsberichts am 8. und 9. Juni 2015 eine wissenschaftspolitische Stellungnahme zum Freien Deutschen Hochstift erarbeitet:

1859 von einer Gruppe überwiegend Frankfurter Bürger gegründet und zu einer Forschungsstätte der Goethezeit und der Romantik ausgebaut, umfasst das Freie Deutsche Hochstift heute das Goethe-Haus und das Goethe-Museum und verfügt über Kunstsammlungen, eine Handschriftensammlung sowie eine Forschungsbibliothek. Insbesondere die Arbeit des Hochstifts an analogen und digitalen Editionen der Werke von Johann Wolfgang von Goethe, Hugo von Hofmannsthal oder Clemens Brentano wird vom Wissenschaftsrat als sehr gut bis herausragend eingeschätzt. Insgesamt wird dem Hochstift jedoch empfohlen, sein Forschungsprofil noch stärker zu schärfen. Dazu sollte die Einrichtung ein Zukunftskonzept erarbeiten und ein Forschungs- und Arbeitsprogramm für die nächsten fünf bis zehn Jahre vorlegen.

Empfohlen wird dem Freien Deutschen Hochstift zudem, seine erfolgreiche Koopera­tionsstrategie weiter auszubauen und die Zusammenarbeit mit Universitäten und den Partnern des Verbundes Marbach-Weimar-Wolfenbüttel (MWW) – dem Deutschen Literaturarchiv Marbach (DLA), der Klassik Stiftung Weimar und der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel – weiter zu verstärken.

Die für 2019 geplante Eröffnung des Deutschen Romantik-Museums am Hochstift bietet der Einrichtung die Möglichkeit, der Öffentlichkeit Forschungsergebnisse zur Romantik zu präsentieren und die Bekanntheit des Hochstifts weiter zu steigern. Das Museum sollte systematisch in die Forschungsstrategie eingebettet werden und alle Arbeitsbereiche sollten an den Museumsaktivitäten beteiligt werden. Nach Auffassung des Wissenschaftsrates ist das Freie Deutsche Hochstift jedoch bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt finanziell und personell nur unzureichend ausgestattet und daher für die Übernahme zusätzlicher Aufgaben nicht angemessen gerüstet. Deshalb sollten die Zuwendungsgeber ihre institutionelle Grundfinanzierung für die Einrichtung erhöhen, einen Personalaufwuchs unterstützen und einen Basisausstellungsetat als Kernfinan­zierung für das Deutsche Romantik-Museum zur Verfügung stellen.

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