Im jahrelangen Rechtsstreit um wertvolle Briefe des Schriftstellers Franz Kafka (1883-1924) hat die israelische Nationalbibliothek einen weiteren Erfolg erzielt. Der Nachlass von Max Brod, Freund und Herausgeber der Werke Kafkas, solle an die Jerusalemer Bibliothek gehen, bekräftigte das Bezirksgericht in Tel Aviv am 29.06.2015. Eine ähnliche Entscheidung eines Tel Aviver Gerichts im Jahre 2012 war bislang nicht umgesetzt worden. Die Richter wiesen auch in zweiter Instanz die Darstellung der Israelin Eva Hoffe zurück, sie sei rechtmäßige Erbin des kostbaren Nachlasses.
Das Deutsche Literaturarchiv Marbach (DLA), das Interesse an dem Nachlass signalisiert hatte, will den Ausgang des Prozesses erst bewerten, wenn der Text des Urteils vorliegt, sagte DLA-Direktor Ulrich Raulff. Von einer Enttäuschung Marbachs könne nicht die Rede sein, "weil wir nie etwas für uns erwartet oder eigene Ansprüche angemeldet haben", sagte Raulff. "Wir waren nicht Partei."
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