Ein Symposium unter Beteiligung der Abteilung Afrikanistik und Äthiopistik des Asien-Afrika-Instituts (AAI) der Universität Hamburg fand in Gambia vom 09. bis zum 11.05.2017 im Rahmen des 2016 gestarteten „Digital National Archive Project“ statt,
das gemeinsam vom National Centre for Arts and Culture (NCAC) Gambia
und dem AAI unter Leitung von Prof. Dr. Henning Schreiber, Professor für
Afrikanistik mit dem Schwerpunkt 'Sprache im Kontext', durchgeführt und
von der Gerda Henkel Stiftung unterstützt wird. Ziel des Projektes ist
die Digitalisierung des gambischen Nationalarchivs.
Das Nationalarchiv in Gambia ist eine Besonderheit, da umfassende
wissenschaftliche und vor allem säkulare Sammlungen oraler Traditionen
in Afrika selten sind. Der Fokus des NCAC-Archivs liegt auf mündlichen
Überlieferungen und dokumentiert in rund 6.000 Audioaufzeichnungen sowie
500 ergänzenden Dokumenten die Geschichte Westafrikas, insbesondere
Gambias, Senegals, Guinea-Bissaus und Malis. Das AAI arbeitet bereits seit 1989 mit dem NCAC zusammen und hat
jahrzehntelange Erfahrung in der Analyse mündlicher Texte in
afrikanischen Sprachen. Mit dem Hamburger Zentrum für Sprachkorpora
stellt die Universität Hamburg die notwendige technische Infrastruktur
und das Know-how zur Implementierung entsprechend zugänglicher
Plattformen zur Verfügung.
Das Thema Digitalisierung ist für das kulturelle Erbe in Staaten wie
Gambia, wo im Jahr 2016 ein politischer Systemwechsel friedlich
stattfand, aus verschiedenen Gründen relevant: Zum einen geht es um den
Erhalt und Schutz der Werke selbst, die vor willentlicher
Zerstörung, aber auch vor unzureichenden Lagerbedingungen bewahrt
werden sollen. Zum anderen ist es durch die Digitalisierung möglich, die Originale bei den lokalen Forschungseinrichtungen zu
belassen und sie dennoch weltweit zugänglich zu machen.
via https://idw-online.de/de/news674317
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