Neu erschienen: Helga
Schwarz, Das Deutsche Bibliotheksinstitut zwischen Auftrag und politischen
Interessen, Simon Verlag für Bibliothekswissen, 524 Seiten, ISBN
978-3-945610-37-4, Berlin 2018.
Das Buch zum Aufstieg und
Untergang des Deutschen Bibliotheksinstituts kann kurz nach seiner
Publikation auf ein beachtliches Medienecho verweisen:
• Die Bild-Zeitung widmete
der Autorin unter der Schlagzeile „Ich habe mit 80 meinen Doktor gemacht!“
fast eine ganze Seite. Welcher Bibliothekar und welcher
Informationsspezialist hat es in „Bild“ zu solcher Prominenz gebracht von den
Problemen der Bibliotheken und der Informationseinrichtungen gar nicht zu
reden? Aber natürlich überwiegen hier die Human-Interest-Gesichtspunkte, beispielsweise
dass die „rüstige Dame“ ihre Promotion 2017 an der Humboldt-Universität knapp
vor ihrem 81. Geburtstag geschafft hat. Auf das Buch selbst wird praktisch
nur in einem Satz eingegangen, dass dieses nämlich ein „Politthriller“ sei.
• Das Forum Bibliothek und Information
(BuB) führte ein langes Interview mit Frau Schwarz und veröffentlichte dies
unter der Überschrift „Niemand hatte sich mit dem Thema davor beschäftigt“.
Schwerpunkt der Berichterstattung ist hier das Werden der Promotion und die
Hilfen von Zeitzeugen: „An der Fakultät an der Humboldt-Universität haben
mich ohnehin alle dazu ermutigt. Sie haben gewusst, wenn ich die Arbeit nicht
mache, macht es auch niemand anderes. Ich hatte durch meine Verbandstätigkeit
natürlich auch alle Kontakte zu Persönlichkeiten aus der Bibliotheksszene.
Ich konnte jeden anrufen und jeder hat mir Auskunft gegeben.“
• Die Verlegerin des
Buches, Elisabeth
Simon, wirbt auf ihrer Website für die Neuerscheinung
(„Besser spät als nie“ - www.simon-bw.de/aktuelles/200-besser-sp-t-als-nie).
Frau Simon, die seinerzeit die Geschäfte der Bibliothekarischen
Auslandsstelle des DBI wahrnahm, legt dar, was mit der Aufgabe des DBI nicht
als Institution, sondern als Konzept verlorengegangen ist und urteilt, dass
die „Arbeit die Verlogenheit, Sinn und Folgenlosigkeit politischen und
gesellschaftlichen Handelns deutlich“ macht.
• Willi Bredemeier
rezensiert in Kürze die Veröffentlichung über das DBI in Open Password. Er
sieht die Lehren, die man aus dem Untergang des DBI ziehen kann, als nach wie
vor aktuell an: „Die Hauptschuldigen am Untergang des DBI waren ihre
politischen Träger und vor allem der Wissenschaftsrat. Seine Abwicklung
konstituierte eine Praxis, die die Einrichtungen der Forschungsinfrastruktur
weiter gefährdet.“
• Auch das Zweite Deutsche Fernsehen
wird in Kürze über das Werk von Frau Schwarz berichten.
Im Folgenden zwei Auszüge aus der anlaufenden
Berichterstattung.
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BuB
In
sechs Jahren Arbeit
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Willi Bredemeier
Die Hauptschuldigen am Untergang
des
DBI waren ihre politischen Träger
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