D-PLACE - Database of Places, Language,
Culture and Environment, eine neue Open-Access Datenbank, vereint einen bislang
weit verstreuten Bestand an Informationen zur Geographie, Sprache,
Kultur und Ökologie von mehr als 1400 menschlichen Gesellschaften
(kulturellen Gruppen) und eröffnet neue Möglichkeiten für
interkulturelle Analysen. D-PLACE wurde von einem internationalen,
multidisziplinären Forschungsteam unter Beteiligung des
Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte in Jena entwickelt und
wird dort betrieben. Dazu gehören auch Mitglieder der Universität Auckland, der
Colorado State Universität, der Universität Toronto, der Universität
Bristol, dem „Human Relations Area File“ Yale (Zentrum für
interkulturelle Studien) sowie den Universitäten von Washington, St.
Louis und Michigan.
Derzeit enthält D-PLACE Daten zu mehr als 1400 kulturellen Gruppen
bzw. Gesellschaften. Diese sind global verteilt und mehrheitlich
vorindustriell. Sie wurden von Ethnographen im 19. und zu Beginn des 20.
Jahrhunderts beschrieben. Die Datenbank wendet sich an einen breiten Nutzerkreis. Er reicht von
interessierten Laien, die ihre eigene Kultur mit denen anderer
Gesellschaften vergleichen möchten bis hin zu Wissenschaftler/-innen mit
einem speziellen Fokus auf interkulturelle Analysen.
Mit D-PLACE können sich Interessierte beispielsweise anzeigen lassen,
welche der 1400 Gesellschaften bestimmte kulturelle Praktiken wie
Monogamie oder Polygamie teilen oder unter ähnlichen Umweltbedingungen
(durchschnittliche Jahrestemperatur, Regenmenge etc.) leben. Ebenso kann
die Zuordnung der Sprachen zu den Sprachfamilien der Welt (z. B.
austronesisch, indo-germanisch) oder die Kulturen, die in bestimmten
Regionen der Welt verortet sind, mit D-Place abgerufen werden. Die
Suchergebnisse kann man sich auf einer Karte, als Tabelle oder als
Sprachbaum anzeigen lassen und die Daten können zur weiteren Analyse
heruntergeladen werden.
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