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Dienstag, 24. Mai 2016

Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg fördert Archive, Bibliotheken und Universitäten im Land

Die Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg beim Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg hat beschlossen, landesweit neun Projekte in Buchen, Donaueschingen, Heidelberg, Karlsruhe, Ludwigsburg und Stuttgart zu fördern. Diese befassen sich mit Erhalt, Erschließung und Digitalisierung von Archiv- und Bibliotheksgut mit besonderem Bezug zur Geschichte des Landes. Die Gesamtförderung beträgt rund 599.000 Euro.

Die große Bandbreite der geförderten Projekte reicht von schriftlichem Archivmaterial wie Akten, Urkunden und Zeitungen bis hin zu fotografischen Platten, Verfilmungen und musikalischen Handschriften. Zu den Förderprojekten gehören u.a. die Erschließung neuzeitlich theologischer Handschriften aus der Württembergischen Landesbibliothek und die Digitalisierung von Musikhandschriften der Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek Donaueschingen in der Badischen Landesbibliothek. Auch der Erhalt des Bildarchivs Karl Weiß in Buchen und die Digitalisierung von Quellen zur Reformations- und Kirchengeschichte aus dem Landesarchiv Baden-Württemberg werden durch die Fördergelder der Stiftung unterstützt.

Die geförderten Projekte:

Erschließung der neuzeitlichen theologischen Handschriften im Quartformat in der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart: Fördersumme: 205.204 Euro / Bei dem Bestand handelt es sich um rund 240 Signaturen aus der Zeit 16. bis frühes 20. Jahrhundert. Ein inhaltlicher Schwerpunkt im Bestand liegt auf der Reformationszeit.

Erschließung der Nachlässe badischer Persönlichkeiten des 19. und 20. Jahrhunderts im Generallandesarchiv Karlsruhe: Fördersumme: 100.393 Euro / Bei der Liste der Persönlichkeiten handelt es sich um hochrangige Personen des öffentlichen Lebens (v.a. Minister, Staatsräte, Abgeordnete, Juristen). Die insgesamt 37 zu erschließenden Nachlässe umfassen 29 Regalmeter. Deren Erschließung stellt einen wichtigen Beitrag für die landesgeschichtliche Forschung dar.

Beschreibung und Digitalisierung der Urkunden im Universitätsarchiv Heidelberg: Fördersumme: 156.049 Euro / Die 1.800 Urkunden stammen aus den Jahren 1234 bis 1816 und haben direkten Bezug zur Geschichte der Universität Heidelberg. Es handelt sich vornehmlich um Urkunden der Päpste und Pfalzgrafen, der Bischöfe von Speyer und Worms sowie der Universität selbst und ihrer inkorporierten Klöster.

Erhalt des Bildarchivs Karl Weiß in Buchen: Fördersumme: 6.559,84 Euro / Karl Weiß Junior gründete 1894 in Buchen ein Fotoatelier, deren umfangreiche Negativsammlung im Jahr 1979 von den Erben an das Bezirksmuseum Buchen e.V. übergeben wurde. Die Förderung umfasst die konservatorische Behandlung von 500 Fotoplatten, die Einblicke in den Alltag und das gesellschaftliche Leben von 1890 bis 1950 bieten. Der Bildbestand hat für Stadt und Region Buchen und darüber hinaus einen hohen dokumentarischen Wert.

Digitalisierung der badischen Tageszeitung „Der Volksfreund“ 1918 - 1932 aus den Beständen der Badischen Landesbibliothek und des Stadtarchivs Karlsruhe: Fördersumme: 34.160 Euro / Die vom Offenburger Sozialdemokraten Adolf Geck gegründete badische Tageszeitung „Der Volksfreund“ erschien von 1881 bis Anfang 1933. Da Zeitungen eine hohe Forschungsrelevanz haben, hat die Badische Landesbibliothek vor einigen Jahren begonnen, Teile ihrer historischen Zeitungsbestände zu digitalisieren. Dieses Projekt kann mit Unterstützung der Stiftung Kulturgut fortgeführt werden.

Digitalisierung von Musikhandschriften der Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek Donaueschingen in der Badischen Landesbibliothek: Fördersumme: 30.500 Euro / Die aus 3.920 Drucken und 3.612 Handschriften bestehende Musikaliensammlung der F.F. Hofbibliothek gehört zu den drei bedeutendsten und größten süddeutschen Sammlungen dieser Art aus fürstlichem Besitz. Sie ist eine wichtige Quelle für die Musikpflege an einem regional bedeutenden Hof in der zweiten Hälfte des 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf dem Territorium des heutigen Baden-Württembergs.

Digitalisierung der Konferenzaufsätze in der Landesstelle für Volkskunde Stuttgart: Fördersumme: 5.355 Euro / Bei den sogenannten Konferenzaufsätzen handelt es sich um 492 handgeschriebene Aufsätze mit einem Umfang von insgesamt rund 15.000 Seiten, die die Ergebnisse einer im Jahr 1900 in Württemberg durchgeführten Umfrage zu volkskundlichen Überlieferungen dokumentieren.

Digitalisierung und Online-Stellung von Quellen zur Reformations- und Kirchengeschichte aus dem Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart und Staatsarchiv Ludwigsburg: Fördersumme: 17.270 Euro / Im Hinblick auf das Reformationsjubiläum 2017 sollen stark nachgefragte Quellenbestände zur südwestdeutschen Reformations- und Kirchengeschichte aus den Abteilungen Hauptstaatsarchiv Stuttgart und Staatsarchiv Ludwigsburg der Forschung online zugänglich gemacht werden. Damit wird die Nutzung und Erforschung wesentlich erleichtert.

Digitalisierung und Online-Stellung von Mannschafts-Stammrollen des XIII. Armeekorps im Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart: Fördersumme: 43.399,80 Euro / Die aus 6.404 Verzeichnungseinheiten bestehenden 87 Bestände liegen bereits als Mikrofilm vor. Aufgrund der guten Filmqualität kann dieser digitalisiert werden, um die Nutzung einem noch größeren Interessentenkreis zu ermöglichen.

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