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Mittwoch, 4. Mai 2016

AWMF plädiert nachdrücklich für Beibehaltung der zentralen Literaturversorgung für Medizin und Lebenswissenschaften

Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) vertritt derzeit 174 wissenschaftliche Gesellschaften aus allen Bereich der Medizin. Sie hat mit Sorge zur Kenntnis nehmen müssen, dass der Senat der Leibniz-Gemeinschaft eine Empfehlung zur Beendigung der Förderung des Leibniz-Informationszentrums Lebenswissenschaften ZB MED ausgesprochen hat. Die AWMF appelliert nachdrücklich an die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern, in geeigneter Form eine Weiterförderung von ZB MED im bisherigen Umfang und über das Jahr 2019 hinaus sicherzustellen, um die zentrale Literaturversorgung in der Medizin und den Lebenswissenschaften aufrecht zu erhalten.

Bei ZB MED handelt es sich aus Sicht der AWMF primär um eine überregionale Einrichtung der Forschungsinfrastruktur mit Dienstleistungscharakter für Wissenschaftler und Anwender aus Medizin und anderen Lebenswissenschaften und nur sekundär um ein Institut mit eigenständigen Forschungsaufgaben. Das Archiv der ZB Med bildet zusammen mit dem Archiv der Bayrischen Staatsbibliothek die Grundlage für den Bestandsschutz der medizinischen Fachliteratur in Deutschland und ist eine unverzichtbare Dienstleistungseinrichtung zur schnellen, kostengünstigen und qualitätsgesicherten Informationsbeschaffung.

ZB MED hat sich in der jüngeren Vergangenheit nicht nur als klassische Bibliothek positioniert, sondern engagiert sich stark für wissenschaftliche Publikationen im Open Access, zum Beispiel mit einer eigenen Publikationsplattform in enger Zusammenarbeit mit der AWMF, deren Fachgesellschaften und dem DIMDI bei German Medical Science. Hier wurden - im Sinne einer anwendungsorientierten Forschung - innovative neue Publikationsformen (z.B. multimediale „Living Handbooks“) entwickelt, mit denen der Transport wissenschaftlicher Informationen aus der Forschung in die Anwendung deutlich beschleunigt wird und allen Nutzern kostenfrei verfügbar ist. Eine rein regionale Weiterförderung aus Mitteln des Landes NRW oder der Universitäten Köln und Bonn könnte eine Weiterführung als überregionale Einrichtung nicht mehr sicherstellen....

via https://idw-online.de/de/news650695

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