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Freitag, 31. Oktober 2014

Digitales Typenrepertorium der Wiegendrucke

"An der Staatsbibliothek zu Berlin ist seit nunmehr 110 Jahren die Arbeitsstelle des Gesamtkatalogs der Wiegendrucke (GW) tätig. Das Ziel des GW ist es, alle Drucke des 15. Jahrhunderts ... bibliographisch zu beschreiben... "bibliographische Beschreibung“ [bedeutet] für Inkunabeln nicht allein, Autor, Titel und Impressum zu verzeichnen, sondern auch detaillierte Angaben zu Format, Umfang, Lagenzusammensetzung und Inhalt sowie Transkriptionen von Titel, Textanfang, Textende und weiteren wichtigen Textstellen anzubieten. Besonderes Augenmerk kommt dabei der Bestimmung der verwendeten Drucktypen zu....Um ... die Herkunft solcher unfirmierten“ bzw. „teilfirmierten“ Inkunabeln bestimmen zu können, sind die Bibliographen auf eine kriminalistisch anmutende Spurensuche angewiesen: die Typenbestimmung. Ausgangspunkt der Typenbestimmung ist die Tatsache, dass im 15. und frühen 16. Jahrhundert das typographische Material jeder Offizin mehr oder weniger deutliche Unterschiede aufweist. Die Drucker stellten zu dieser Zeit ihre Schriften in der Regel noch selbst her, und auch wenn sie dabei den aktuellen stilistischen Trends folgten, haben die Druckschriften einer Werkstatt – ob gewollt oder ungewollt – stets individuelle Merkmale. Sofern diese Merkmale sicher identifiziert werden können und dieselben Typen in namentlich gekennzeichneten Drucken einer Offizin verwendet werden, können auch unfirmierte Ausgaben dieser Druckerei identifiziert werden." Das digitale Typenrepertorium der Wiegendrucke ist erreichbar unter der Webadresse http://tw.staatsbibliothek-berlin.de.

(zitiert nach: Eisermann, Falk; Duntze, Oliver. "AUF DER SPUR DER SELTSAMEN TYPEN: Das digitale Typenrepertorium der Wiegendrucke". BibliotheksMagazin. Mitteilungen aus den Staatsbibliotheken in Berlin und München 3/2014. S.41-48)

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