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Donnerstag, 3. September 2015

Francke-Portal: Tagebücher August Hermann Franckes vollständig online recherchierbar

Die Tagebücher August Hermann Franckes werden im Archiv der Franckeschen Stiftungen zu Halle/Saale aufbewahrt, die Online-Dokumentation wurde ergänzt durch Fragmente aus der Staatsbibliothek zu Berlin. Sie stammen zum großen Teil von August Hermann Francke selbst. Die Quellen spiegeln den Tages- und Arbeitsablauf des Stiftungsgründers und zeigen den Aufbau der Organisations- und Verwaltungsstrukturen der Franckeschen Stiftungen. Vor allem aber geben sie Einblicke in die Beziehungen Franckes zu hochrangigen Vertretern von Politik und Wissenschaft seiner Zeit und bilden das weltweite Netzwerk des Halleschen Pietismus ab.

Für das Tagebuch der "Reise ins Reich" von 1717 bis 1718 lassen sich Franckes Reisebegleiter, Johann Ulrich Christian Köppen (1694-1763), und Franckes Sohn, Gotthilf August Francke (1696-1769), als Schreiber verifizieren. Am Tagebuch von 1725 arbeiteten mehrere Kopisten, darunter Georg Friedrich Weise (1696-1781). Eine Ausnahme bildet die rudimentäre Überlieferung des Tagebuchs von 1715. Es besteht aus Exzerpten, angefertigt im Zusammenhang mit der unveröffentlicht gebliebenen Kirchenhistorie Johann Heinrich Callenbergs (1694-1760), von dessen Hand jedoch lediglich die Datumsangaben sind.

Seit März 2013 werden diese handschriftlichen Quellen im Rahmen des von der DFG geförderten Projektes Francke-Portal. Aufbau einer internetgestützten Rechercheplattform zu August Hermann Francke, seinen gedruckten und ungedruckten Schriften am Studienzentrum August Hermann Francke der Franckeschen Stiftungen bearbeitet und stehen nun erstmals in digitalisierter und transkribierter Form mit Verlinkungen zu Druckschriften und Briefen Franckes im Internet (http://digital.francke-halle.de/mod2) zur Verfügung.

Neben den Tagebüchern werden im Francke-Portal auch die Briefe und Druckschriften Franckes nachgewiesen. Im Rahmen des Projekts konnten u.a. 281 Druckschriften in 19 Sprachen Franckes ermittelt werden. Sie belegen die internationale Ausstrahlung des Halleschen Waisenhauses. In der noch verbleibenden Projektlaufzeit bis zum Februar 2017 sollen die Schreibkalender und Reisetagebücher Franckes online recherchierbar, seine überlieferten Briefe in auswärtigen Archiven und Bibliotheken vollständig ermittelt und digital zugänglich gemacht werden (nach der Pressemitteilung der Franckeschen Stiftungen vom 02.09.2015).

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