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Dienstag, 3. Februar 2015

Datenbank zur Klosterbibliothek St. Katharina in Nürnberg

Die Bibliothek des Dominikanerinnenklosters St. Katharina in Nürnberg war eine wahre Schatzkammer. Mit mindestens 726 Kodizes – darunter 565 deutsche und 161 lateinische – gehörte sie im 15. Jahrhundert zu den größten deutschsprachigen Bibliotheken. Mit der Auflösung des Klosters 1596 gelangten die Handschriften in den Besitz des Nürnberger Rates. Bis heute werden 161 lateinische und etwa 260 deutsche Kodizes in der Stadtbibliothek Nürnberg verwahrt. Die letzte Priorin des Klosters, Kordula Knorr, gab zahlreiche Bücher an andere Klöster ab. Als Knorr 1596 starb und das Kloster aufgelöst wurde, ging die Bibliothek in städtischen Besitz über. Doch über die Jahre verschwanden viele der wertvollen Handschriften.

Die Mediävistin Dr. Antje Willing hat den Gesamtbestand der einstigen Klosterbibliothek erfasst und in einer Online-Datenbank zugänglich gemacht. Wer sich über den Bestand an Büchern und Handschriften informieren möchte, wird auf der Homepage http://db-st-katharina.vmguest.uni-jena.de/home/?page=home fündig. Verzeichnet sind dort die kodikologischen Daten der Schriften, also Datierung, Herkunft, Verfasser, Titel, Inzipit und Explizit. Zudem gibt es Verweise auf Editionen, auf die Forschungsliteratur und auf online verfügbare Digitalisate der Handschriften. Die Datenbank gibt zudem Hinweise, wie sich der jeweilige Text in die erhaltenen mittelalterlichen Bücherverzeichnisse des Klosters einordnet.

Der Bestand der Klosterbibliothek St. Katharina in Nürnberg wurde mit finanzieller Förderung der DFG am Department für Germanistik und Komparatistik der Universität Nürnberg-Erlangen erschlossen. Die Leitung hatte Prof. Dr. Hartmut Kugler. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Antje Willing wechselte 2010 an die Universität Jena und führte die Arbeit fort. Die Ergebnisse wurden bereits 2012 in Buchform veröffentlicht, die Datenbank ist seit kurzem online verfügbar.

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