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Freitag, 27. Februar 2015

EFI-Jahresgutachten 2015 zum Urheberrecht

In ihrem aktuellen Jahresgutachten kritisiert die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI), von der die Bundesregierung in den Themenbereichen Bildung, Forschung und Innovation beraten wird, das bestehende Urheberrecht als zu wenig innovationsorientiert und fordert zudem die Einführung einer „allgemeinen Wissenschaftsschranke“. Das komplette Jahresgutachten, das auch Themen wie neue Entwicklungen in der Wissenschafts- und Forschungspolitik, die deutsche Hightech-Strategie, die Digitale Agenda der Bundesregierung, Moocs als Innovation im Bildungsbereich (= Massive Open Online Courses, das sind Kurse mit meist sehr großen Teilnehmerzahlen, die online angeboten werden und interessierten Nutzern offen stehen) sowie additive Fertigung ("3-D-Druck") behandelt, steht als PDF-Dokument unter http://www.e-fi.de/fileadmin/Gutachten_2015/EFI_Gutachten_2015.pdf zum Abruf bereit.

Zum Themenbereich Urheberrecht meint die Expertenkommission: Aus volkswirtschaftlicher Sicht können weitreichende Schutzrechte nachteilig sein, wenn sie kreative Nutzer einschränken und somit die Schaffung neuer Werke durch Nutzer verhindern. Sie empfiehlt daher, kreativen Nutzern größere Freiräume zu geben. So sollten Umgestaltungen von Werken erlaubt sein, sofern sie einen ausreichenden inneren Abstand zum Original wahren und nicht kommerziell sind. Die Expertenkommission bemängelt, dass die bestehenden Regelungen im Urheberrecht sehr komplex gehalten sind und damit der Rechtsakzeptanz in breiten Schichten der Bevölkerung entgegenstehen. Ein Großteil der Internetnutzer weiß nicht, welche Angebote im Internet legal und welche illegal sind.

Um den Zugang zu Wissen zu erleichtern, fordert die Expertenkommission die Einführung einer „allgemeinen Wissenschaftsschranke“. Derzeit bestehende Barrieren beim Zugang zu Wissen könnten damit reduziert werden. Eine praxistaugliche Neuregelung würde Wissenschaftlern und Studierenden unter anderem den digitalen Zugang zu Forschungsergebnissen in Zeitschriften und anderen Medien erleichtern.

Informationsportal windmonitor.de

Das Fraunhofer IWES behandelt auf der neugestalteten Website http://www.windmonitor.de Schwerpunktthemen der Windenergie in Deutschland und der Welt. Der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderte Windmonitor bietet der interessierten Fachöffentlichkeit online kostenlose Informationen zur Technik- und Kostenentwicklung der Windenergie und ermöglicht u. a. Politik, Forschung, Investoren, Herstellern und Betreibern eine objektive Sicht auf die On- und Offshore-Windenergienutzung. Die öffentlich kommunizierten Informationen über Entwicklung, Status und technische sowie betriebswirtschaftliche Erkenntnisse können Politik und Investoren als Basis für ihr weiteres Vorgehen dienen.

ZB MED – Leibniz-Informationszentrum Lebenswissenschaften legt Strategie für die nächsten Jahre vor

Bibliotheken stehen durch den digitalen Wandel vor großen Herausforderungen. Klassische Bereiche der Bibliotheksarbeit wie die Volltextversorgung auf Papier treten in den Hintergrund, während die digitale Bereitstellung von Informationen für Wissenschaft und Forschung immer wichtiger wird. Die ZB MED – Leibniz-Informationszentrum Lebenswissenschaften in Köln und Bonn trägt diesen Veränderungen Rechnung und hat nun eine neue Strategie mit der Perspektive für das Jahr 2020 veröffentlicht. Wichtige Ziele darin sind die Ausweitung des digitalen Angebotes, das Ausbauen der Dienstleistungen im Bereich von Open Access sowie die Intensivierung der anwendungsorientierten Forschung bei der ZB MED.

Grundlage für die Entwicklung der neuen Strategie war eine große Markt- und Zielgruppenstudie, deren Ergebnisse gerade veröffentlicht wurden. Darin wurden drei große Produktgruppen für die Services der ZB MED definiert: „Suchen & Finden“, „Verarbeiten & Aufbereiten“ und „Publizieren & Verbreiten“. Außerdem erhielt die ZB MED durch die Studie detaillierte Informationen über die eigene Zielgruppe: wissenschaftlich Forschende, Bibliothekarinnen und Bibliothekare sowie Lehrende als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren ebenso wie Studierende in den Lebenswissenschaften.

Strategie ZB MED 2020 - Den digitalen Wandel aktiv mitgestalten: http://www.zbmed.de/fileadmin/user_upload/Profil/PDFs/Strategie_ZB_MED_2020.pdf

Fritz J. Raddatz im Alter von 83 Jahren gestorben

Ein Nachruf auf den Literaturkritiker und Schriftsteller ist auf den Seiten des Deutschland-Funks zu finden (http://www.deutschlandfunk.de/fritz-j-raddatz-gestorben-streitbarer-unruhestifter.1818.de.html?dram:article_id=312748). Ein Beitrag auf Börsenblatt online würdigt ebenfalls das Schaffen von Fritz J. Raddatz.

Die "Schedelsche Weltchronik" multimedial

In der Reihe "Schätze der Bayerischen Staatsbibliothek" präsentiert die BSB München herausragende Stücke auch multimedial im Rahmen von kurzen Filmen. Aktuelles Highlight ist die "Schedelsche Weltchronik", das Hauptwerk der Ausstellung "Welten des Wissens - Die Bibliothek und Weltchronik des Nürnberger Arztes Hartmann Schedel (1440-1514)". Das Video erläutert anschaulich Details des kostbaren, brilliant kolorierten Handexemplars von Hartmann Schedel - überragendes Zeugnis deutscher Buchdruckkunst aus dem Jahr 1493 und mit 1809 Holzschnitten das am umfangreichsten illustrierte Buch des 15. Jahrhunderts (https://www.youtube.com/watch?v=UKwvI3w16pQ).

Donnerstag, 26. Februar 2015

Codex Vaticanus B ist online zugänglich

Der Codex Vaticanus B (oder "1209") ist seit Mitte Februar 2015 online zugänglich (http://digi.vatlib.it/view/MSS_Vat.gr.1209). Der Codex ist im vierten Jahrhundert während oder nach der Regierungszeit des Kaisers Konstantin entstanden. Der Pergamentband enthält die (fast) vollständige Bibel des Alten und des Neuen Testaments auf Griechisch. Der Vaticanus B und sein etwa gleichzeitig entstandener Bruder, der Codex Sinaiticus, sind die ältesten erhaltenen Textsammlungen ihrer Art. Der Sinaiticus allerdings ist auf vier Bibliotheken bzw. Orte verteilt - seine Blätter befinden sich in der British Library, der Russischen Nationalbibliothek, der UB Leipzig sowie in kleinen Teilen im Katharinenkloster auf dem Sinai. Die vier Aufbewahrungsorte haben sich aber zu einer Digitalisierung zusammengefunden: Seit 2009 ist dieser Codex bereits virtuell im Web vereint und einsehbar (http://www.codexsinaiticus.org/de).

VolkswagenStiftung fördert Forschung in den Unisammlungen von Heidelberg und Halle

Im Rahmen der Förderinitiative „Forschung in Museen" unterstützt die VolkswagenStiftung unter anderem zwei Forschungsprojekte in Unisammlungen. Dabei handelt es sich zum einen um die Papyrussammlung der Universität Heidelberg, deren zahlreiche Dokumente Einblicke in den Alltag der frühislamischen Welt des 7. und 8. Jahrhunderts bieten. Diese bisher wissenschaftlich nicht erschlossenen Papyrusdokumente werden in dem auf drei Jahre angelegten Projekt „Zeugnisse einer multikulturellen Gesellschaft: Papyri zum Zusammenleben von Christen und Muslimen im früharabischen Ägypten“ entziffert, übersetzt und ausführlich historisch und linguistisch kommentiert. Ziel ist ein Editionsband Heidelberger Papyri aus früharabischer Zeit, zudem sollen die Ergebnisse in eine Open-Access-Datenbank eingehen. Außerdem soll die Erwerbs- und Sammlungsgeschichte der antiken Archive nachgezeichnet werden. Als weiteres Ergebnis ist in Kooperation mit der Sammlung des Ägyptologischen Instituts und dem Universitätsmuseum eine Ausstellung über das Zusammenleben von Christen und Muslimen in früharabischer Zeit geplant.

Das zweite geförderten Vorhaben geht der Frage nach, wie Amphibien und Reptilien auf Veränderungen des Klimas reagiert haben. Funden aus dem Geiseltal, von denen über zehntausend Stücke in einer Sammlung des Zentralmagazins Naturwissenschaftliche Sammlungen der Universität Halle-Wittenberg lagern, datieren etwa 45 Millionen Jahre zurück in den Zeitraum des „warmen Mittleren Eozäns“. Sie sollen nun nach neuesten wissenschaftlichen Methoden beschrieben, möglichst exakt altersbestimmt, untersucht und katalogisiert werden und in eine Datenbank einfließen.

Random House startet Blogger-Portal

Random House startet am 02.03.2015 mit einem neuen Service für Buch-Blogger − unter http://www.bloggerportal.de erhalten diese nach einmaliger Anmeldung künftig Buchvorschläge und weiterführende Infos. Die Informationen werden speziell auf die Interessen der Blogger zugeschnitten. Die Auswahl umfasst dabei über 30.000 Titel (darunter mehr als 5.000 Hörbücher und 11.000 E-Books). Neben der Bestellmöglichkeit können die Blogger über das Portal direkt den Kontakt mit den Bloggerbetreuern der Verlagsgruppe aufnehmen. Zudem können sie eigene Rezensionen im Portal und auf randomhouse.de hochladen.

Mittwoch, 25. Februar 2015

UB Freiberg eröffnet Montanportal

Die UB Freiberg/Sachsen <105> hat anlässlich des 250. Gründungsjubiläums der Bergakademie Freiberg Anfang 2015 ein montanhistorisches Portal ins Netz gestellt. Das Montanportal (http://tu-freiberg.de/ub/montanportal) enthält neben historischen Aufsätzen zur sächsischen Bergbau- und Hüttengeschichte, darunter bislang unveröffentlichte Arbeiten, auch aktuelle Veröffentlichungen zum Bergbau.

Montag, 23. Februar 2015

Fachbibliothek des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler

In der Fachbibliothek des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig bis 1945, die seit 1959 zum Bestand des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Bücherei (heute Deutsche Nationalbibliothek) gehört, befindet sich eine nahezu vollständige Sammlung der originalen Messkataloge aus Frankfurt und Leipzig. Das unterstreicht den Wert der Bibliothek, die Fachliteratur aus der Zeit vom 15. bis zum frühen 20. Jahrhundert zu allen Gebieten des Buchhandels und der Buchherstellung bereithält. Neben den Messkatalogen sind vor allem die Schreibmeisterbücher, Format- und Korrekturbücher für Drucker und Setzer, buchhändlerische Adressbücher und eine umfangreiche Sammlung der Indices librorum prohibitorum (Verzeichnisse verbotener Bücher) der katholischen Kirche hervorzuheben. Diese nur noch selten zu findenden Werke machen die Bibliothek auch für die verschiedenen Forschungsinteressen heutiger Nutzer interessant.

Digital Humanities-Videos

Die beiden Forschungsverbünde TextGrid und DARIAH-DE betreiben einen Youtube-Videokanal mit inzwischen vielen Videos-Clips zu Digital-Humanities-Themen. Der Film "Digitale Wissensräume" zeigt u.a., welche Rolle Infrastruktureinrichtungen wie Bibliotheken bei DH-Projekten einnehmen.

Neues Bildportal der Bildagentur bpk

Das Bildportal der bpk Bildagentur für Kunst, Kultur und Geschichte ist Mitte Februar 2015 an den Start gegangen. Mit dem Bildportal hat die Stiftung Preußischer Kulturbesitz einen Pool von hochwertigen Bildern aus den Bereichen Kunst, Kultur und Geschichte zur kommerziellen Nutzung bereitgestellt. In dem gemeinsamen Online-Portal renommierter Museen, Bibliotheken und Archive haben Nutzer Zugang zu derzeit über 400.000 höchstauflösenden Bildern.

Unter den rund 150 Partnern, die von der bpk Bildagentur vertreten werden, sind die vier großen deutschen Museumsverbünde Staatliche Museen zu Berlin, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Staatliche Kunstsammlungen Dresden und Museumslandschaft Hessen Kassel; auf internationaler Ebene unter anderen das Musée du Louvre, das Centre Pompidou, die Uffizien, die Vatikanischen Museen, das British Museum, das Victoria & Albert Museum, das Metropolitan Museum und das Guggenheim Museum. Auch wissenschaftliche Bibliotheken sind vertreten: neben der Staatsbibliothek zu Berlin etwa die Bayerische Staatsbibliothek, die British Library und die Bibliothèque nationale de France. Ständig kommen neue Einrichtungen und damit neue Abbildungen hinzu, wie aktuell das Deutsche Historische Museum, die Akademie der Künste, die Klassik Stiftung Weimar und die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen.

Konsortiales Discoverysystem "beluga" in neuer Version

Die Suchmaschine der Hamburger Bibliotheken "beluga" ist in der Version 3.0 an den Start gegangen. In beluga können die Bestände zahlreicher Hamburger Bibliotheken durchsucht werden. Wichtigstes neues Feature der Version 3.0 ist die Integration des Primo Central-Discoveryindex, so dass NutzerInnen der Hamburger Bibliotheken jetzt auch zahlreiche, online verfügbare Aufsätze recherchieren und über die integrierten Linkresolver direkt darauf zugreifen können. Weiterhin wurde beluga für den Einsatz als lokaler Bibliothekskatalog optimiert und kann jetzt als solcher in den einzelnen Häusern verwendet werden.

beluga 3.0 basiert auf einem modifizierten VuFind 2.3 und wurde von der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg im Kooperation mit den wissenschaftlichen Bibliotheken Hamburgs entwickelt. Für die Recherche in den Katalogbeständen kommt der GBV Discovery-Index der Verbundzentrale Göttingen zum Einsatz.

beluga: http://beluga.sub.uni-hamburg.de

Freitag, 20. Februar 2015

Digitalisierung von vergriffenen Werken

Seit April 2014 ist es Bibliotheken gestattet, vergriffene Werke bis Erscheinungsjahr 1966 zu digitalisieren und online zugänglich zu machen (UrhWahrnG §13d http://www.gesetze-im-internet.de/urhwahrng/__13d.html). Voraussetzung dafür ist, dass im Buchhandel kein aktives verlegerisches Angebot mehr verfügbar ist, die nutzungswillige privilegierte Institution (Bibliothek) das Medium in ihrem Bestand hat, einen entsprechenden Lizenzierungsvertrag mit der zuständigen Verwertungsgesellschaft (VG WORT/VG Bild-Kunst) schließt und die vergriffenen Werke in das Register beim Deutschen Marken- und Patentamt (DPMA) eingetragen werden. Die Kosten der Lizenzierung und weitere konkrete Bedingungen wurden kürzlich zwischen der Kultusministerkonferenz (KMK) und den Verwertungsgesellschaften in einer Rahmenvereinbarung geklärt; die Vereinbarung liegt nun von allen Seiten unterzeichnet vor.

Kernpunkte des Rahmenvertrags:

• Vergriffene Werke gemäß Rahmenvertrag sind solche, die nicht mehr lieferbar sind und vor 1966 in Deutschland in Büchern veröffentlicht wurden.

• Der Vertrag umfasst nur solche Werke, die in den Tätigkeitsbereich der beiden Verwertungsgesellschaften fallen: Schriftwerke (Texte), Illustrationen und Fotografien; nicht einbezogen sind vergriffene Fachzeitschriften, Zeitungen und Periodika sowie Musiknoten.

• Das Vervielfältigungsrecht und das Recht der öffentlichen Zugänglichmachung gelten nur für öffentliche Einrichtungen (Bibliotheken, Museen, Archive etc.), die dem Vertrag beitreten und „ausschließlich zum Zweck der Nutzung im Rahmen von digitalen Bibliotheken“.

• Die Rechte gelten nur für Werke, die sich im Bestand der Einrichtungen befinden.

• Die Nutzung darf keinen gewerblichen Zwecken dienen.

• Eine Eintragung in das „Register vergriffener Werke“ beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) ist obligatorisch. Die Einrichtungen übermitteln ihre Anträge an die Deutsche Nationalbibliothek, die sie an die VG Wort weitergibt, die wiederum die Anträge beim DPMA einreicht.

• Paragraf 5 formuliert das Verfahren bei einem Widerspruch der Rechteinhaber gegen die Wahrnehmung ihrer Rechte durch die Verwertungsgesellschaft, der jederzeit möglich ist.

• Paragraf 7 regelt die angemessene Vergütung an die Verwertungsgesellschaft für die Nutzung von vergriffenen Werken, so etwa 5 Euro (zzgl. Umsatzsteuer) für Bücher, die bis zum 31. Dezember 1920 erschienen sind.

• Gemeinfreie Werke sind von der Vergütung ausgenommen.

Angesichts ihres Bestandsschwerpunkts im 20. Jahrhundert hat die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) ein großes Interesse an der Nutzung dieser neuen, vom Gesetzgeber geschaffenen Möglichkeit. Die DNB arbeitet derzeit am Aufbau eines Dienstes, der privilegierten Institutionen (Bibliotheken) die Recherche und Beantragung vergriffener Druckwerke über die zuständigen Verwertungsgesellschaften erleichtern soll. Die DNB übernimmt dabei Entgegennahme, Prüfung und Weiterleitung der Lizenzierungsanträge. Der Dienst soll ab Juli 2015 zur Verfügung stehen (nach: Börsenblatt online vom 18.02.2015).

Springer-Nationallizenz für die Türkei

Der Springer Verlag (Heidelberg / Berlin) und das türkische Wissenschaftskonsortium TÜBITAK ULAKBIM EKUAL haben eine umfassende Vereinbarung unterzeichnet, die die Nutzung sämtlicher wissenschaftlicher Springer-Zeitschriften sowie der Adis-Journale (insgesamt fast 2.000) regelt.

Projekt eCodicoloy

Zum Auftakt einer zweitägigen Fachkonferenz am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) am 19./20.02.2015 stellte die Computerwissenschaftlerin Swati Chandna ein Software-Projekt vor, das das Ziel verfolgt, die Beziehungen zwischen mehreren tausend Manuskripten zu analysieren. Mit Techniken der Bild- und Mustererkennung erfasst die Software die Anteile von Bild- und Textflächen einer mittelalterlichen Handschriftenseite. Die statistische Layout-Analyse erlaubt Rückschlüsse, aus welcher Klosterstube oder von welchem Schreiber ein bislang nicht zugeordnetes Manuskript stammen könnte. Im Projekt eCodicology werten Wissenschaftler am KIT, der TU Darmstadt und der Universität Trier 440 Manuskripte aus dem 8. bis 16. Jahrhundert mit insgesamt 170.000 Seiten aus, die aus der Benediktinerabtei St. Matthias in Trier stammen und eingescannt wurden (Virtuelles Skriptorium St.Matthias).

Donnerstag, 19. Februar 2015

Technologien, Trends und Herausforderungen in wissenschaftlichen Bibliotheken

Der NMC Horizon Report 2014 – Edition Bibliotheken liegt jetzt auch auf Deutsch vor. Forschungs- und Hochschulbibliotheken sind Thema der renommierten Horizon-Reihe, die zukünftige Technologien in verschiedenen Bereichen von Lehre, Lernen und akademischer Bildung identifiziert. Experten sehen als Trends unter anderem einen verstärkten Fokus auf Forschungsdaten, die Priorisierung mobiler Informationsbereitstellung, den erleichterten Zugang zu Forschungsinhalten sowie neue Formen multidisziplinärer Forschung. Erstellt wurde der Bericht vom New Media Consortium unter Beteiligung der ETH-Bibliothek Zürich, der HTW Chur und der Technischen Informationsbibliothek (TIB) in Hannover.

Der Bericht kann unter http://blogs.tib.eu/wp/horizon/wp-content/uploads/sites/10/2014/12/2014-nmc-horizon-report-library-DE-final.pdf downgeloadet werden.

Zum Thema „Semantisches Web und Linked Data“ ist in dem Bericht zu lesen: „Semantikbezogene Anwendungen erschließen die Bedeutung – beziehungsweise. die Semantik – von Informationen im Internet anhand von Metadaten, um Verbindungen herzustellen und Antworten geben zu können, die sonst nicht greifbar oder vollkommen unsichtbar wären. In der Bibliothekswelt wurde ein ähnliches Teilen von Metadaten nahezu 50 Jahre lang über ein maschinenlesbares Katalogisierungsformat erreicht. Es existiert jedoch ein Trend zur Verbindung der Metadaten aus Bibliothekskatalogsystemen mit dem Internet. Hierzu ist der Einsatz einer Variation von Linked Data angedacht. Die semantische Suche wird bei wissenschaftlichen Untersuchungen angewandt. Sie ermöglicht den Forscherinnen und Forschern, relevante Information zu finden, ohne mit scheinbar ähnlicher, aber irrelevanter Information umgehen zu müssen. Semantische Anwendungen und Linked Data haben das Potenzial, ungeheuer leistungsstarke Bildungsressourcen zu entwickeln, die Studierenden und Forschenden ermöglichen, das Material effektiver zu sichten, abzufragen und relevante Information zu sammeln“. Als Beispiele für die Nutzung in der bibliothekarischen Praxis werden Hathi Trust Digital Library (http://www.hathitrust.org/), das AV-Portal der TIB Hannover (https://av.getinfo.de/) und die Ebsco Discovery Services der Lamar University genannt.

Imagefilm über die Bedeutung öffentlicher Bibliotheken

Die europäische Initiative „Public Libraries 2020“ hat einen Imagefilm über die Bedeutung öffentlicher Bibliotheken veröffentlicht. Die Initiative möchte über einen Zeitraum von drei Jahren die Wahrnehmung von Bibliotheken in Europa erhöhen.

Infos zur Initiative: http://www.publiclibraries2020.eu/

Zum Image-Film: https://www.youtube.com/watch?v=OgkUZylvsP0

Neue Webseite des Landesbibliothekszentrums

Der veränderte Webauftritt des Landesbibliothekszentrums präsentiert sich mit verbesserten Funktionalitäten und einer übersichtlicheren, auf seine Dienstleistungen bezogenen Navigation, nach wie vor eingebettet in das Corporate Design des Landes Rheinland-Pfalz. Unter der neuen URL http://www.lbz.rlp.de stellt das Landesbibliothekszentrum seine Dienstleistungen in den Mittelpunkt.

Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz und Gesellschaft für mittelrheinische Geschichte kooperieren bei Digitalisierung

Im Rahmen eines Kooperationsprojektes zwischen der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte und dem Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz werden Zeitschriftenbände im landesweiten Digitalisierungsportal dilibri zugänglich gemacht. Inzwischen sind die Jahrgänge 1949 bis 1958 der von der Gesellschaft herausgegebenen Zeitschrift „Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte“ und zahlreiche Bände der „Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte“ im Portal dilibri frei zugänglich.

http://lbz.rlp.de/gesellschaft-fuer-rheinische-kirchengeschichte-kooperation-digitalisierung/

Mittwoch, 18. Februar 2015

Videoaufzeichnungen der 18. GBV-Verbundkonferenz

Die Videoaufzeichnungen der 18. Verbundkonferenz des GBV (http://verbundkonferenz.gbv.de/?page_id=3813) stehen zur Ansicht, bzw. zum Herunterladen bereit.

Nachhaltige O(pen)J(ournal)S(ystems)-Infrastruktur zur elektronischen Publikation wissenschaftlicher Zeitschriften

Auf http://www.OJS-de.net finden sich sämtliche Informationen zum DFG-Projekt „Nachhaltige OJS-Infrastruktur zur elektronischen Publikation wissenschaftlicher Zeitschriften„, das sich zum Ziel gesetzt hat, ein Netzwerk für Open-Access-Journals im deutschsprachigen Raum aufzubauen. An dem Projekt beteiligt sind das Center für Digitale Systeme der FU Berlin, die UB Heidelberg und das KIZ der Universität Konstanz. Das Projekt läuft bis ins Jahr 2016. Aufgabe des DFG-Projekts ist es, ein Netzwerk von OJS-Akteuren zu errichten, das Dienste zum E-Publishing mit OJS anbietet und die elektronische Publikation wissenschaftlicher Zeitschriften an deutschen Hochschulen auf Basis von OJS erleichtert, ausbaut und langfristig sichert. Während der Projektlaufzeit wird die Software weiter optimiert und angepasst, wobei die Ergebnisse allen Nutzerinnen und Nutzern frei zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus ist der Aufbau eines umfangreichen deutschsprachigen Informationsportals geplant. Es richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die mithilfe von OJS Zeitschriften publizieren, aber auch an Dienstleister, die OJS-Hosting anbieten, darunter viele Bibliotheken. Open Journal Systems (OJS) ist eine kostenfreie Software zur Verwaltung und Veröffentlichung von wissenschaftlichen Zeitschriften. Sie wird international von mehr als 7.000 Journals genutzt, davon mehr als 200 im deutschsprachigen Raum. OJS wurde vom nordamerikanischen Public Knowledge Project entwickelt, um den Zugang zu wissenschaftlichem Wissen weltweit zu verbessern. Hauptsächlich wird es zur uneingeschränkten Veröffentlichung im Sinne von Open Access verwendet. Als Open-Source-Software wird OJS kontinuierlich von verschiedenen Institutionen und Einzelpersonen weiterentwickelt und angepasst. Der Code ist frei zugänglich. Gefördert wird das Projekt im Rahmen der DFG-Förderlinie „Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme“.

Dienstag, 17. Februar 2015

Mercedes-Benz Online-Portal Public-M@RS

Das Kürzel „M@RS“ steht für Multimedia-Archiv- und Recherchesystem. Unter diesem Namen hat Mercedes-Benz Classic bereits vor 15 Jahren ein Internet-Portal mit Informationen aus den Archiven entwickelt, in dem beispielsweise registrierte Fachjournalisten und Forscher Details und Hintergründe zur Geschichte von Daimler recherchieren können. Diese von der Fachöffentlichkeit intensiv genutzte Datenbank ist auch Ausgangspunkt für die Entwicklung des neuen Public-M@RS gewesen, das seit Ende Januar 2015 online ist und ohne Anmeldung jedem Interessierten frei zur Verfügung steht (https://mercedes-benz-publicarchive.com/).

Schwerpunkt des neuen Portals in seiner ersten Entwicklungsstufe ist der Themenbereich Personenwagen. Die entsprechenden Fahrzeugporträts, technischen Daten und Abbildungen sind in fünf historische Kapitel gegliedert (Benz & Cie. bis 1926, Daimler-Motoren-Gesellschaft und Mercedes bis 1926, Mercedes-Benz von 1926 bis 1945, Mercedes-Benz seit 1946 sowie Maybach seit 2002). Innerhalb dieser Kapitel bilden Fahrzeugklassen und Baureihen das Gerüst des Portals. So lassen sich Informationen aus der Produktgeschichte von den ersten Automobilen des Jahres 1886 bis zu den Vorgängerbaureihen der aktuellen Mercedes-Benz Typen recherchieren.

Mit den Jubiläumsdaten des jeweils aktuellen Jahres sowie der Chronik des Unternehmens stehen zwei weitere wichtige Informationsquellen zur Verfügung. Die zum Startzeitpunkt verfügbaren Themen werden nach und nach um weitere Inhalte aus der Produkt- und Unternehmensgeschichte erweitert und ergänzt.

Montag, 16. Februar 2015

Europaweites Open-Data-Portal öffnet im Herbst 2015

Die EU-Kommission hat ein internationales Konsortium damit beauftragt, in einem dreijährigen Projekt eine Plattform für offene Daten aus 39 europäischen Ländern aufzubauen. Den Zuschlag für das IT-Großprojekt hat ein Konsortium erhalten, an dessen Spitze der französische Beratungs- und Dienstleistungskonzern Capgemini Consulting steht. Aus Deutschland ist das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme Fokus (http://www.fokus.fraunhofer.de/) in Berlin dabei. Das Institut entwickelte auch das Datenportal GovData (https://www.govdata.de/) von Bund und Ländern mit. Das Fokus-Institut soll Kernkomponenten des Portals wie das Datenregister und Harvesting-Mechanismen entwerfen. Ein geplantes übergeordnetes Verzeichnis soll einen zentralen Zugang zu Datensätzen zahlreicher europäischer Informationssysteme schaffen (nach: heise online vom 13.02.2015).

Opposite Habits of Famous Writers: INFOGRAPHIC

http://www.adweek.com/galleycat/thoughts-behind-habits-of-famous-writers-infographic

"The graphic explores the habits of more than 100 famous authors including: Stephen King, Jack London, Jane Austen and Dorothy Parker. The graphic compares their habits from morning writers versus night writers to coffee drinkers versus tea drinkers".

Sonntag, 15. Februar 2015

ifa stellt Linksammlung zum Anschlag auf Charlie Hebdo ins Netz

Das ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) hat auf seiner Internetpräsenz eine umfangreiche Linksammlung zu internationalen Veröffentlichungen, Reaktionen und Pressemeldungen zum Anschlag auf Charlie Hebdo im Januar 2015 in Paris zusammengestellt. Das ifa engagiert sich weltweit für ein friedliches und bereicherndes Zusammenleben von Menschen und Kulturen. Es fördert den Kunst- und Kulturaustausch und vernetzt als Kompetenzzentrum der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik Zivilgesellschaft, kulturelle Praxis, Kunst, Medien und Wissenschaft. Es initiiert, moderiert und dokumentiert Diskussionen zu internationalen Kulturbeziehungen.

http://www.ifa.de/kultur-und-aussenpolitik/nachrichten-presse/respekt-und-toleranz/next/1.html

Bund fördert Provenienzforschung im Landesarchiv Baden-Württemberg

Als erstes Archiv in Baden-Württemberg und als eines von erst sechs geförderten Archiven bundesweit hat das Landesarchiv Baden-Württemberg vom Bund eine Zusage zur Förderung seiner Provenienzforschung erhalten. Bewilligt wurden Mittel für ein ambitioniertes Projekt zur Grundlagenforschung im Generallandesarchiv Karlsruhe, das vorerst auf ein Jahr angelegt ist und je zur Hälfte vom Bund sowie vom Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg finanziert wird. 123.500 Euro werden zur Verfügung gestellt, um die rechtmäßigen Eigentümer von rund 300 Objekten am Standort Karlsruhe des Landesarchivs zu ermitteln.

Freitag, 13. Februar 2015

Bibliothekarische Berufsethik

Die Beiträge der internationalen Konferenz "Ethical Dilemmas in the Information Society. How Codes of Ethics Help to find Ethical Solutions" (Genf 2014) sind frei zugänglich unter http://www.globethics.net/documents/4289936/13403236/GE_Global_11_web_final.pdf/0b8e3552-62e4-4495-a576-2f341326891b.

UB Mainz ist assoziiertes Mitglied im Leibniz-Forschungsverbund Science 2.0

Die UB Mainz ist neues assoziiertes Mitglied im Leibniz-Forschungsverbund Science 2.0. Der Verbund befasst sich mit der Nutzung moderner Internettechnologien in der Forschung und untersucht, wie sich Science 2.0 auf Wissenschaft und Gesellschaft auswirkt. Indem Werkzeuge und Plattformen des Social Web zunehmend in den Wissenschaftsalltag integriert werden, entstehen völlig neue Möglichkeiten der Kommunikation und Zusammenarbeit. Es wird erwartet, dass sich dadurch die bestehenden Forschungspraktiken und Publikationsprozesse grundlegend ändern.

Organisatorisch ist der Forschungsverbund in der Leibniz-Gemeinschaft verankert und wird derzeit von 37 Verbundpartnern unterschiedlicher Disziplinen vorangetrieben. Er besteht aus Leibniz-Einrichtungen sowie universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Bibliotheken aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und gehört zu den größten der elf Leibniz-Forschungsverbünde. Die UB Mainz wurde auf der Mitgliederversammlung des Leibniz-Forschungsverbundes Science 2.0 Ende November 2014 einstimmig in den Verbund aufgenommen.

ARIADNE-Portal der Universität Greifswald

Das Archiv und das Rechenzentrum der Universität Greifswald haben ein gemeinsames Forschungsprojekt zu ARIADNE, dem Online-Archivportal in Mecklenburg-Vorpommern, gestartet. Ziel ist, das Portal so weiter zu entwickeln, dass die Daten auch in das nationale deutsche und das europäische Archivportal eingespeist werden können. Die DFG unterstützt das Projekt mit rund 67.000 Euro.

Die Archive haben bereits vor mehr als einem Jahrzehnt damit begonnen, ein regionales Archivportal für Mecklenburg-Vorpommern im Internet zu entwickeln und aufzubauen. Interessierte können sich heute in ARIADNE nicht nur allgemein informieren, sondern auch nach Ereignissen, Orten, Personen und die sie betreffenden Akten, Karten, Fotos oder Urkunden suchen. Inzwischen kann auf eine Viertelmillion Beschreibungen zugegriffen werden. Die Seite wird jeden Monat fast 3000-mal aufgerufen. Über ein Dutzend Archive in Mecklenburg-Vorpommern beteiligen sich an dem Projekt.

Masala Jg. 10. Nr. 1. Januar 2015 erschienen

Die erste Ausgabe des Jahrgangs 2015 des Newsletters Masala (Jg. 10. Nr. 1. Januar 2015) von Savifa, der Virtuellen Fachbibliothek Südasien, ist auf der Zeitschriftenplattform der UB Heidelberg veröffentlicht worden (http://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/masala/issue/view/1957). Der Newsletter wird von der Bibliothek des Heidelberger Südasien-Instituts <16/77> herausgegeben. Die aktuelle Ausgabe bietet nicht nur Artikel für Fachwissenschaftler, sondern auch nützliche Informationen für Bibliothekare (u. a. zur Video-Sammlung des Südasien-Instituts und zur Fragestellung „Wie werden Bücher in südasiatischen Schriften in Bibliothekskatalogen erfasst?“). Außerdem werden Neuerscheinungen auf SavifaDok (http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/savifadok/), dem Repositorium der Virtuellen Fachbibliothek Südasien, und „Literatur zu Südasien – digital“ sowie Neuerwerbungen der Bibliothek des Südasien-Instituts vorgestellt.

Donnerstag, 12. Februar 2015

Kunsthalle Karlsruhe stellt digitalisierte Bilder in das Google Art Project ein

Die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe zeigt einen Querschnitt der schönsten Gemälde aus ihrer Sammlung auf einer weltweiten Online-Plattform, beim Google Art Project des Google Cultural Institute. Präsentiert werden unter anderem Werke von Dürer, Grünewald, Rubens, Rembrandt, Boucher, Manet, Cézanne und Degas.

Die bedeutendste Sammlerin des Museums war Markgräfin Karoline Luise von Baden (1723 – 1783), aus deren einstmaligen Mahlerey-Cabinet, das in diesem Jahr in der Großen Landesausstellung „Die Meister-Sammlerin“ rekonstruiert wird, nun ebenfalls viele Werke beim Google Art Project in hoher Auflösung zu sehen sind. Die Sammlung wird auf diesem Weg einem internationalen, breiten Publikum digital zugänglich gemacht. Mit dabei sind etwa «Das Urteil des Paris» von Lucas Cranach dem Älteren oder «Der Eiffel-Turm» von Robert Delaunay. Das Angebot von bislang 50 Bildern wird über das Jahr hinweg noch erweitert. Geplant sind auch ein 360-Grad-Panoramarundblick (wie bei Google Street View in Google Maps) in den historischen Räumen des Museums sowie die Präsentation eines besonders detailreichen Bildes in einer noch höheren Auflösung (Gigapixel). Zudem werden zu allen Bildern Beschreibungstexte auf Deutsch, Englisch und Französisch sukzessive hinzugefügt.

Kunsthalle Karlsruhe: Digitalisierte Gemälde beim Google Art Project - https://www.google.com/culturalinstitute/collection/staatliche-kunsthalle-karlsruhe?projectId=art-project

Erweiterte digitale Möglichkeiten für die Bildungsforschung

Das Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) richtet sich mit neuen eHumanities-Angeboten an die deutsche Bildungsforschung. Der Bereich der eHumanities zielt darauf, den Forschungsprozess in den Geistes- und Sozialwissenschaften durch das Entwickeln und Erproben computergestützter Verfahren und das Einbinden digitaler Ressourcen zu unterstützen. Die bisherigen Aktivitäten des DIPF in diesem Feld illustrieren die Möglichkeiten solcher Angebote. So stellt die Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF) des DIPF bereits seit Jahren ausgewählte Bestände in digitaler Form über Internet-Datenbanken frei zur Verfügung – darunter bildungshistorische Texte wie pädagogische Zeitschriften und Nachschlagewerke sowie Bilder wie Buchillustrationen und Fotografien. Mit Metadaten ausgezeichnet können sie in moderne wissenschaftliche Infrastrukturen eingebunden werden. Dazu gehört die kürzlich am DIPF entwickelte virtuelle Forschungsumgebung Semantic CorA (Semantic Collaborative Corpora Analysis). Mit der Forschungsumgebung lassen sich umfangreiche digitalisierte Texte mit semantischer Wiki-Technologie gemeinsam online analysieren und nachhaltig in die wissenschaftliche Community einbetten. Auf diesen Erfahrungen an der Schnittstelle von Bildungsforschung, informationswissenschaftlicher Expertise und der Entwicklung von Forschungsinfrastrukturen bauen nun die Angebote des DIPF im Rahmen des Frankfurter eHumanities-Zentrums auf. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Zentrum ist ein Gemeinschaftsprojekt für die gesamten Geistes- und qualitativen Sozialwissenschaften, das die federführende Goethe-Universität Frankfurt mit dem DIPF und der TU Darmstadt durchführt. Das DIPF wendet sich dabei – sowie mit seinen weiteren Entwicklungen und Aktivitäten im Bereich der eHumanities – spezifisch an die Bildungsforschung.

Forschungsumgebung Semantic CorA: http://www.semantic-cora.org/

Angebote der digitalen BBF: http://bbf.dipf.de/digitale-bbf

Schmeißt man Bücher in den Müll?

http://www.wiwo.de/unternehmen/handel/werner-knallhart-schmeisst-buecher-in-den-muell/11353744.html

Bundesregierung erleichtert Nutzung von Behördendaten im Sinne von Open Data

Die Bundesregierung beabsichtigt, die Nutzung von Behördeninformationen im Sinne von Open Data zu vereinfachen. Sie hat dazu Mitte Februar 2015 einen Entwurf auf den Weg gebracht, mit dem das Informationsweiterverwendungsgesetz (IWG) von 2006 geändert werden soll. Die Bundesregierung will damit Daten öffentlicher Stellen künftig zur Weiterverwendung ohne spezielle Genehmigung freigeben. Der Bundestag muss der Initiative noch zustimmen. Mit der Initiative will das Bundeskabinett die 2013 überarbeitete EU-Richtlinie über die Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors umsetzen. Öffentliche Stellen sollen geeignete Daten demnach künftig in „maschinenlesbaren, offenen Formaten“ bereitstellen, nicht mehr auf Papier oder in schwer auswertbaren PDFs. Im Einklang mit den Vorgaben aus Brüssel will auch die Bundesregierung den Anwendungsbereich des IWG auf staatliche Bibliotheken, Museen und Archive ausweiten. Ausgenommen bleiben sollen aber Werke, die von Urheberrechten oder gewerblichen Schutzrechten Dritter erfasst werden. Behördeninformationen müssen nicht zwangsläufig kostenfrei zur Verfügung gestellt werden, die Gebühren sollen aber nicht die Kosten für Reproduktion und Bereitstellung überschreiten. Mit dem Vorhaben möchte die Bundesregierung auch das Open-Data-Portal GovData ausbauen. Die Plattform soll Nutzern dabei helfen, staatliche Informationen leichter aufzufinden. Soweit öffentliche Stellen über Metadaten für entsprechende Dokumente verfügen, sollen sie diese künftig auch an GovData möglichst in Form „anerkannter, offener Standards“ übermitteln (nach: heise online vom 11.02.2015).

Mittwoch, 11. Februar 2015

JIM (Jugend Information MultiMedia)-Studie

Welchen Medien trauen Jugendliche am meisten? Der gerade veröffentlichten JIM-Studie 2014 zufolge liegt die Berichterstattung in Tageszeitungen mit 40 Prozent vorn, gefolgt von Fernsehen und Radiomeldungen. Der Internetberichterstattung vertrauen die befragten Zwölf- bis 19-Jährigen kaum. Bücher werden von 39 Prozent der Jugendlichen täglich und von 16 Prozent wöchentlich bis 14-tägig gelesen, 19 Prozent lesen nie.

http://www.mpfs.de/index.php?id=631

Durs Grünbein gibt sein Archiv nach Marbach

Der deutsche Schriftsteller Durs Grünbein übergibt dem Deutschen Literaturarchiv Marbach (DLA) sein privates Archiv. Die Erwerbung wurde durch eine Spende der Berthold Leibinger Stiftung möglich gemacht. Der umfangreiche Bestand enthält Entwürfe und Vorfassungen seiner Gedichte. Dazu kommen Vorarbeiten und Entwürfe seiner Schriften, Reden und Essays, beispielsweise das Manuskript seiner Frankfurter Poetikvorlesung "Vom Stellenwert der Worte". Hinzu kommen Karteikarten und Notizbücher, in denen Grünbein auf seinen Reisen Beobachtungen, Verse und Gedichtentwürfe notierte.

Dienstag, 10. Februar 2015

Jubiläumsausstellung: 250 Jahre Württembergische Landesbibliothek

Eine Ausstellung der Württembergischen Landesbibliothek aus Anlass ihrer Gründung am 11. Februar 1765 vom 11. Februar bis 11. April 2015 / Öffnungszeiten: MO - FR 8 - 20 Uhr / SA 9 - 13 Uhr

Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg

Am 11. Februar 1765, seinem 37. Geburtstag, gründete Herzog Carl Eugen von Württemberg in seiner damaligen Residenz Ludwigsburg die Herzogliche Öffentliche Bibliothek, um „einen neuen Mittelpunkt für Künste und Wissenschaften“ zu schaffen und „von der gelehrten Europäischen Welt geachtet zu werden.“ Aus der Stiftung ging die Württembergische Landesbibliothek (WLB) hervor, die heute über nahezu 6. Mio. Medieneinheiten verfügt, rund 30.000 aktive Benutzer und über 1 Mio. Ausleihen im Jahr verzeichnet. Die 250. Wiederkehr ihrer Gründung nimmt die WLB zum Anlass für die Ausstellung „Carl Eugens Erbe“, in der sie einerseits die Bibliotheksbestände aus der Gründungszeit von 1765 präsentiert und andererseits die Bibliotheksarbeit im Jahr 2015 vorstellt. Dazu erscheint der gleichnamige, umfangreiche Jubiläumsband mit zahlreichen Abbildungen.

Ausstellung:

Die Ausstellung ist in drei Bereiche gegliedert und zeigt im Buchmuseum Bestände aus der Zeit ihrer Gründung und auf Ausstellungs-PCs die Bibliotheksarbeit heute. Im Foyer werden die Gebäude der WLB vorgestellt, vom ersten Bau in Ludwigsburg, über den Prachtbau an der Stuttgarter Neckarstraße von 1886, dem heutigen Bau von Prof. Horst Linde bis hin zu den Plänen und dem Modell des Erweiterungsbaus des Stuttgarter Architekturbüros Lederer Ragnarsdóttir Oei.

1765: Die Gründung der WLB

Die Gründung der Herzoglichen Öffentlichen Bibliothek im Februar 1765 / Herzog Carl Eugen und seine Handschriftenerwerbungen / Rarität und Ästhetik – Die Sammlung Uriot / Fürstliche Selbstdarstellung durch Bücher – Die Herzogliche Bibliothek / Behörde mit breitem Bildungspotential – Die Regierungsrats-Bibliothek / Wissensspeicher für das lutherische Württemberg – Die Konsistorialbibliothek / Die Sammlung „Nicolai“ – Eine frühe Erwerbung aus Privatbesitz unter Carl Eugen / Bibelsegen und Bibelfleiß – Die Sammlung Lorck / Leidenschaft für schöne Künste – Musik und Ballett unter Herzog Carl Eugen / Frühe Pflichtablieferungen an die Herzogliche Öffentliche Bibliothek

2015: Die Bibliothek heute

Hinter den Kulissen – Die Beschaffung und Bearbeitung von Medien / Der lange Weg vom handschriftlichen zum elektronischen Katalog – Die alphabetischen Kataloge der WLB / Nicht erschlossen ist halb verloren – Inhaltserschließung für die Thematische Suche / Im Nebel? Lyrik trifft Punk – Punk trifft Lyrik? Normdatenanwendung in der Arbeitsstelle Landesbibliographie / Erschließung von Handschriftenbeständen / In stetem Wandel – Die Leihstelle und das Magazin / Im Lesesaal der Landesbibliothek – Eine stille Welt weltweit vernetzt / Fernleihe und Büchertransporte – Ein bewährtes System von zwei starken Partnern / Digitale Welten – „Die dem Menschen gemäße Bibliothek“ / Teaching Library – Die WLB als Lotse in der Datenflut / Die WLB im Internetzeitalter – Websites und soziale Netzwerke / Von Bits und Bytes – Informationstechnik in der WLB / Bestandserhaltung im Kollektiv / „Das Nächste bitte…“ – Bericht aus der Praxis der Restaurierungswerkstatt / Bibliothekspartnerschaften / Ausstellungen in der WLB / Vortragsreihen und Veranstaltungen

Die Gebäude der Württembergischen Landesbibliothek

Das erste Bibliotheksgebäude in Ludwigsburg, Stuttgarter Straße 12/1 / Das zweite Bibliotheksgebäude in Ludwigsburg, Gesandtenbau und Grafenbau, Schlossstr. 29 und 31 / Das erste Bibliotheksgebäude in Stuttgart, das sogenannte „Herrenhaus“ am Marktplatz / Das zweite Bibliotheksgebäude in Stuttgart, das sogenannte „Invalidenhaus“ in der der Neckarstraße / Das dritte Bibliotheksgebäude in Stuttgart: Der Neubau an der Neckarstraße von 1886 / Das vierte Bibliotheksgebäude in Stuttgart: Der Neubau an der Neckarstraße von 1970 / Die neue Württembergische Landesbibliothek – Das architektonische und bibliothekarische Konzept

Zur Ausstellung ist ein reich illustrierter Katalog zum Preis von 18 Euro erschienen, der in 46 Beiträgen von 30 Autorinnen und Autoren die Gründung von 1765, die Gebäude und die Bibliotheksarbeit im Jahr 2015 dokumentiert und mit einem Ausflug in die Zukunft 2265 endet: Carl Eugens Erbe: 250 Jahre Württembergische Landesbibliothek. Hrsg. von Vera Trost in Zusammenarbeit mit Hans-Christian Pust. Stuttgart 2015. 272 S., zahlr. Ill.

Bundesinnenministerium lässt eigene Nachkriegsgeschichte aufarbeiten

Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière hat am 06.02.2015 den Beginn eines Forschungsprojekts zur Aufarbeitung der Nachkriegsgeschichte des Bundesministeriums des Innern (BMI) und des Ministeriums des Innern der DDR (MdI) im Hinblick auf mögliche personelle und sachliche Kontinuitäten zur Zeit des Nationalsozialismus bekannt gegeben. Unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Wirsching und Prof. Dr. Frank Bösch haben das Institut für Zeitgeschichte München-Berlin (IfZ) sowie das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) mit der Erstellung einer Vorstudie begonnen. Ziel der Vorstudie ist es, einen ersten Überblick über das Forschungsfeld zu gewinnen. Dafür soll insbesondere der Personenkreis erforscht werden, der in der NS-Zeit aktiv war und nach 1949 in den Dienst der jeweiligen Innenministerien übernommen wurde. Dafür wird das Team der beiden zeithistorischen Forschungsinstitute die Aktenbestände des BMI und des MdI systematisch untersuchen. Ende 2015 sollen die Vorstudie abgeschlossen sein und die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Für 2016 ist der Start der Hauptstudie geplant, die auf den Ergebnissen der Vorstudie aufbauen soll.

DFG verlängert Förderung des KoFIM-Projekts an der Staatsbibliothek zu Berlin

Mit Unterstützung durch die DFG wird das Projekt KoFIM Berlin (Kompetenzzentrum Forschung und Information Musik) für weitere drei Jahre an der Staatsbibliothek zu Berlin fortgesetzt. Ziel ist es, circa 7.500 Musikautographe der Musiksammlung, und zwar den Kernbestand aus der Zeit des 17. bis zum mittleren 19. Jahrhundert, in der Datenbank RISM/Kallisto wissenschaftlich zu erschließen und über den RISM-OPAC recherchierbar zu machen.

https://opac.rism.info/metaopac/start.do?View=rism

In dem Projekt werden Werke von circa 1.600 Komponistinnen und Komponisten bearbeitet. Vier beauftragte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen dabei über konventionelle Erschließungsmethoden hinaus, indem erstmals flächendeckend anhand eines größeren Bestandssegments eine digitale Dokumentation von Schreiberhänden und Wasserzeichen vorgenommen wird.

NMC Horizon Report: 2014 – Edition Bibliotheken

Der NMC Horizon Report: 2014 – Edition Bibliotheken ist ein Gemeinschaftsprojekt von THE NEW MEDIA CONSORTIUM, HOCHSCHULE FÜR TECHNIK UND WIRTSCHAFT (HTW) CHUR, TECHNISCHE INFORMATIONSBIBLIOTHEK (TIB) (HANNOVER) und der ETH-BIBLIOTHEK ZÜRICH. Der Report untersucht, wie sich Schlüsseltrends, signifikante Herausforderungen und neue Technologien im globalen Kontext auf Hochschul- und Forschungsbibliotheken auswirken (in deutscher Sprache über die TIB Hannover zugänglich unter http://cdn.nmc.org/media/2014-nmc-horizon-report-library-DE.pdf).

WORLD LIBRARY OF SCIENCE

"The World Library of Science is a free online resource for a global community. Developed as a partnership between UNESCO and Macmillan Science and Education, this online Library offers quality Nature Education content in short eBooks and articles, serving a mission to equalize access to high quality resources for science education for all communities across the globe. All offerings are digital, allowing easy access to online tools and networks. The content of the World Library of Science is meant to inspire more learning and curiosity, and help train students and teachers alike, both in the content and cultural impacts of scientific discovery. Future plans involve expansion of life and physical science subjects, as well as translation of resources into multiple languages."

http://www.nature.com/wls/library

Donnerstag, 5. Februar 2015

Ad-hoc-AG veröffentlicht Papier zum Thema Open Access

Die Ad-hoc-AG Open-Access-Gold in der Schwerpunktinitiative "Digitale Information" der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen hat ein Positionspapier mit dem Titel „Positionen zur Schaffung eines wissenschaftsadäquaten Open-Access-Publikationsmarktes" veröffentlicht. Das Positionspapier richtet sich an wissenschaftliche Einrichtungen, die sich mit dem Open-Access-Publizieren befassen. Es bündelt und bewertet die Anforderungen an Verträge nach dem Publikationskostenmodell. Darüber hinaus greift es die Verknüpfung von Subskription und Open Access auf und gibt den adressierten Institutionen Anregungen zur Gestaltung ihrer Open-Access-Strategien.

Die neue Website von HOBSY

Das Hannoversche Online-Bibliothekssystem (HOBSY) – der Verbund der wissenschaftlichen Bibliotheken und der Stadtbibliothek Hannover – hat zum Ziel, die Literaturversorgung in Hannover zu verbessern und die Benutzung der Bibliotheken zu erleichtern. Nutzerinnen und Nutzer können beispielsweise in vielen HOBSY-Bibliotheken denselben Bibliotheksausweis verwenden und bibliotheksübergreifend Literatur zurückgeben. HOBSY-Mitglieder sind: Technische Informationsbibliothek und Universitätsbibliothek Hannover, Bibliothek der Medizinischen Hochschule Hannover, Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek, Bibliothek der Hochschule Hannover, Bibliothek der Tierärztlichen Hochschule, Bibliothek im Kurt-Schwitters-Forum, Stadtbibliothek Hannover, Bibliothek des Niedersächsischen Landtages, Bibliothek der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, Bibliothek des Landeskirchenamtes der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers, Michaeliskloster Hildesheim – Evangelisches Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik.

Die neue HOBSY-Website erlaubt die Recherche im HOBSY-Gesamtkatalog, der die Bestände aller Bibliotheken im Großraum Hannover nachweist. Außerdem gibt es die Broschüre "Wissenschaftliche Bibliotheken in Hannover" als PDF zum Download.

Online-Enzyklopädie zum Ersten Weltkrieg auf Bestenliste der American Library Association

Die Online-Enzyklopädie "International Encyclopedia of the First World War - 1914-1918 Online" ist in die jährliche Liste des weltweit besten Informationsmaterials im Bereich Geschichte der American Library Association aufgenommen worden. Mit der renommierten "Annual List of Best Historical Material" wurden zum elften Mal Projekte und Initiativen aus allen Feldern der Geschichtswissenschaft ausgezeichnet, die historische Quellen zu einem Thema umfassend auswerten und anschaulich darstellen. Das internationale Forschungsprojekt "1914-1918-online" ist an der Freien Universität Berlin angesiedelt.

Das Original Charlie Hebdo-Magazin in der HdM-Bibliothek

Wochenlang ging das Titelblatt durch die Presse, jetzt gibt es das Magazin auch an der Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart: Das aktuelle "Print-Symbol der europäischen Aufklärung" ist seit dem 02. Februar 2015 als originales Einzelstück Eigentum der Hochschule. Demnächst wird es in der Bibliothek ausgestellt. Der Kauf gestaltete sich als schwierig bis aussichtslos: Charlie Hebdo kann nicht reserviert werden, denn es ist streng kontingentiert. Am Nachmittag nach Auslieferung der Ausgabe vom 14. Januar 2015 liegen die Preise für ein Exemplar des Satire-Blattes auf eBay schon bei rund 250 Euro - der Preis wird noch bis auf über 2000 Euro steigen. Nach drei Tagen kündigt der Verlag an, weitere sechs Millionen Magazine zu drucken und in den europäischen Markt auszuliefern. Leider blieb die Suche nach Charlie Hebdo lange erfolglos, und ein Kauf des Heftes im Internet war zu teuer. Die Idee, eine Ausgabe für die HdM zu bekommen, war schon fast aufgegeben. Bis Anfang Februar Manuel Kern, studentischer Redaktionsmitarbeiter in der Hochschulkommunikation, verschmitzt grinsend die beschriebene Ausgabe 1178 aus dem Rucksack zauberte - zufällig gesehen und zum regulären Preis am Bahnhof in Herrenberg gekauft.

Homepage von Charlie Hebdo: http://charliehebdo.fr/

Mittwoch, 4. Februar 2015

Visual Collections der UB Mainz

Mit den Visual Collections bietet die Universitätsbibliothek Mainz den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Johannes Gutenberg-Universität eine Lösung zur digitalen Erschließung und Bereitstellung von Quellenmaterial. Sie richtet sich vor allem an die historisch orientierte Forschung. Die im Portal veröffentlichten Kollektionen von digitalisierten Materialien und deren Metadaten können über eine Weboberfläche mithilfe zahlreicher Such- und Anzeigefunktionen durchsucht werden. Die einzelnen Digitalisate lassen sich in verschiedenen Vergrößerungsstufen betrachten, auch an der gezielten Suche nach Textstellen wird gearbeitet.

Wer sein Quellenmaterial zur weiteren Forschung in anderen Systemen bearbeiten möchte, kann die Daten in international standardisierten Formaten ausgeben lassen oder direkt in andere Softwaresysteme übernehmen. Es ist beabsichtigt, sämtliche im Portal erfassten Daten frei zugänglich (Open Access) anzubieten. So wird sichergestellt, dass einer Nachnutzung des Materials für weitere Forschungsvorhaben auch rechtlich nichts im Wege steht.

Die UB Mainz startet das Portal mit zwei Kollektionen:

Sammlung Clemens Brentano

Die Sammlung Clemens Brentano wurde in den Jahren 1953/54 von der Buchhandlung Pattloch in Aschaffenburg durch die UB Mainz erworben. Sie umfasst die Korrespondenz, Manuskripte, Gedichte und sonstige Dokumente von Clemens Brentano sowie Briefe seiner Familienangehörigen, unter anderem von Bettina von Arnim und Sophie (Mereau-) Brentano. Visual Collections bietet Zugriff insbesondere auf das Briefmaterial.

Sammlung Rotbuch Verlagsarchiv

Unter den Beständen des Mainzer Verlagsarchivs nimmt das Archiv des Rotbuch Verlags eine Sonderstellung ein: 1973 vom Verlag Wagenbach abgespalten, wurde er bis 1993 im Kollektiv weitergeführt. Als dezidiert linker Verlag war Rotbuch politisch engagiert und ist somit auch als Zeugnis gesellschaftlicher und politischer Veränderungen interessant. Etwa in seiner Rolle als Forum für osteuropäische Schriftsteller und DDR-Autoren, die über den Verlag erstmals in der Bundesrepublik Deutschland veröffentlicht wurden. Der Bestand ermöglicht Einblicke in interne Entscheidungsprozesse und die Kommunikation mit Autoren und Buchhandel, aber auch in die Marketing- und Pressearbeit sowie die Finanzen des Verlags.

Die Visual Collections basieren auf der Softwarelösung „Visual Library“ der Firma Semantics GmbH. Sie dienen nicht allein als Präsentationsplattform für digitale Sammlungen, sondern helfen dabei, Digitalisierungsprozesse in der UB Mainz zu optimieren. Bei der Entwicklung des Portals legte die UB ein besonderes Augenmerk darauf, den spezifischen Anforderungen der Nutzer aus Wissenschaft und Forschung zu entsprechen.

Visual Collections - Digitalisierte Forschungsquellen an der Johannes Gutenberg-Universität: https://visualcollections.ub.uni-mainz.de/

DFG fördert "Studienstätte Protestantismus" mit rund 530.000 Euro für weitere drei Jahre

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt auch in den kommenden drei Jahren im Rahmen des Ausbaus der Bibliothek zu einer Forschungs- und Studienstätte für die Kulturgeschichte des Protestantismus in der Frühen Neuzeit mit mehr als 530.000 Euro. Damit kann das Projekt, das seit Mitte 2011 unterstützt wird, bis über das Ende der Reformationsdekade 2017 hinaus verlängert werden. Das Projekt beinhaltet den Ausbau der digitalen Dienstleistungen der Bibliothek und eine Vielzahl von aufeinander abgestimmten Aktivitäten auf den Feldern der Katalogisierung, Digitalisierung und Restaurierung der reformationsgeschichtlichen Quellen der Bibliothek sowie Ausstellungen, Tagungen und Vorträge. In der zweiten Projektphase will die Bibliothek sich noch stärker als bislang international ausrichten, gemeinsam mit Wissenschaftlern Projekte durchführen und den Forschungsstandort Gotha der Uni Erfurt stärken.

Digital Public Library of America veröffentlicht Dreijahresplan

Die im April 2013 gegründete Digital Public Library of America (DPLA) hat sich in den knapp zwei Jahren ihres Bestehens von einem Pilotprojekt mit drei Mitarbeitenden, einem Anfangsbestand von 2 Millionen Medieneinheiten und 500 beitragenden Einrichtungen zu einer Organisation mit einem Dutzend Expert/innen, einem Bestand von 8 Millionen und 1.300 institutionellen Partnern entwickelt. Ihre Medien kommen aus allen 50 Staaten der USA und aus dem Ausland; sie umfassen 400 Sprachen.

Vor dem Hintergrund dieses quantitativen, aber auch qualitativen Wachstums der DPLA, das in erster Linie einer gemeinschaftlichen Anstrengung aller Partner zu verdanken ist, hat die Organisation nun einen strategischen Plan veröffentlicht, der ihrer Entwicklung in den kommenden drei Jahren eine klare Richtung geben soll.

Im Mittelpunkt der Planungen steht das Vorhaben, in jeder Bibliothek, jedem Museum, jedem Archiv und jeder Kulturerbestätte, die ihre Materialien online verfügbar machen wollen, einen DPLA-Stützpunkt einzurichten. Weitere Informationen und den Plan im Volltext finden sich in englischer Sprache unter http://dp.la/info/2015/01/07/whats-ahead-for-dpla-our-new-strategic-plan/.

Stellungnahmen des dbv und der DINI zur Digitalen Agenda der Bundesregierung

Der Deutsche Bibliotheksverband (dbv) verfolgt den politischen Dialog zur Umsetzung der Digitalen Agenda der Bundesregierung 2014-2017 mit großem Interesse. In seiner Stellungnahme macht der Verband den Beitrag der Bibliotheken zu den zentralen Handlungsfeldern der Digitalen Agenda deutlich (http://www.bibliotheksverband.de/fileadmin/user_upload/DBV/positionen/2014_12_17_Stellungnahme_Digitale_Agenda_endg.pdf).

Die Deutsche Initiative für Netzwerkinformation (DINI) begrüßt ausdrücklich, dass sich die Bundesregierung im Rahmen ihrer „Digitalen Agenda“ mit dem digitalen Wandel an Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen befasst. Bei folgenden Themen der „Digitalen Agenda“ sieht DINI Handlungsbedarf:

1. Bildungs- und Wissenschaftsschranke im Urheberrecht: Die angemessene Nutzung digitaler Inhalte in Forschung, Lehre und Studium darf nicht durch überholte und unzeitgemäße Urheberrechtsregelungen ausgebremst werden. DINI unterstützt daher die im Koalitionsvertrag und in der „Digitalen Agenda“ festgelegte Absicht, eine Bildungs- und Wissenschaftsschranke im Urheberrechtsgesetz einzuführen.

2. Open-Access-Strategie: Der offene Zugang und die Nutzbarkeit von wissenschaftlichen Publikationen eröffnen der Forschung neue Perspektiven und verbessern den Transfer der Ergebnisse in Gesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. DINI verfolgt seit vielen Jahren das in der „Digitalen Agenda“ formulierte Ziel einer „umfassende[n] Open-Access-Strategie“. Der „Zugang zu öffentlich geförderten Forschungspublikationen und -daten“ kann dabei nur ein erster Schritt sein.

3. Forschungsdateninfrastrukturen: Die Weiterentwicklung der digitalen Informationsinfrastrukturen zum Management wissenschaftlicher Daten wird im Rahmen der „Digitalen Agenda“ als notwendig betrachtet, um Transparenz, Reproduzierbarkeit und Effektivität in der Wissenschaft zu fördern. DINI wird die Professionalisierung des Forschungsdatenmanagements unterstützen und den Aufbau von Informationsinfrastrukturen zum Management von wissenschaftlichen Daten durch den Experten-Dialog fördern.

4. Digitales Lernen: DINI begrüßt die Absicht der Bundesregierung zu einer „Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft“, in der eine Strategie „Digitales Lernen“ entwickelt werden soll, in erster Linie durch Massive Open Online Courses (MOOCs) oder Open Educational Resources (OER).

5. Digitale Verwaltung an wissenschaftlichen Einrichtungen: Wachsende Studierendenzahlen, gesteigerte Anforderungen an das Berichtswesen und neue Forschungsverbünde, wie z. B. Allianzen und Cluster, wirken auf die digitalen Verwaltungen an Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen ein. In diesem Kontext begleitet DINI die Entwicklung innovativer Forschungs- und Publikationsdatenbanken und fördert Kooperation und Know-how-Transfer.

Die komplette Stellungnahme der Deutschen Initiative für Netzwerkinformation (DINI) zur Digitalen Agenda steht unter http://dini.de/fileadmin/docs/DINI_Positionspapier_Digitale_Agenda_Bundesregierung.pdf zum Abruf bereit.

Dienstag, 3. Februar 2015

Vorschlag für neues europaweites Urheberrecht

Das Europäische Parlament hat am 19.01.2015 den Entwurf eines Initiativberichtes zur Reform des europäischen Urheberrechts vorgelegt. Untersucht wird darin die Umsetzung der Urheberrechtsrichtlinie (InfoSoc-Richtlinie) von 2001. Der Berichtsentwurf fordert einheitliche Schutzfristen und Urheberrechtsschranken in ganz Europa. Auch für Bibliotheken und Wissenschaftler sollen im digitalen Zeitalter bessere Regelungen gelten, wie z.B. eine Wissenschaftsschranke.

Bibliotheksdienstleistungen für Menschen mit Seh- oder Lesebehinderung

Bibliotheken sind für die Umsetzung des Marrakesch-Vertrags über den Zugang zu veröffentlichten Werken für blinde, seh- oder anderweitig lesebehinderte Menschen von zentraler Bedeutung. Einerseits haben sie umfassende Erfahrung als Informationsdienstleister für diese Zielgruppe, andererseits sind nur autorisierte Instanzen wie z.B. Blindenorganisationen oder Bibliotheken berechtigt, barrierefreie Medien in andere Länder zu senden.

Da der Vertrag den Unterzeichnerstaaten diverse Gestaltungsoptionen einräumt, ist es wichtig, daß Bibliotheken in ihren Ländern in die Umsetzung in nationales Recht involviert sind und den größtmöglichen Nutzen für die Zielgruppe des Vertrags erreichen. Die Stiftung Electronic Information for Libraries (EIFL) hat dazu eine zweiteilige Handreichung veröffentlicht. Der erste Teil stellt den Vertrag mit seinen wichtigsten Bestimmungen vor und erläutert, wie Bibliotheken zur Zielsetzung des Vertragswerks beitragen können. Der zweite Teil bietet praktische Empfehlungen zu seinen technischen Vorgaben. Die Handreichung steht in englischer Sprache unter http://www.eifl.net/resources/marrakesh-treaty-eifl-guide-libraries zum Abruf bereit.

Irland: Fallstudie Open Access in Wissenschaft und Forschung

Die Nichtregierungsorganisation Open Knowledge (vormals Open Knowledge Foundation) hat im Rahmen des PASTEUR4OA-Programms zur Harmonisierung nationaler Open-Access-Strategien eine Fallstudie über die entsprechenden Entwicklungen in der Republik Irland erstellt. Neben einer Kurzbeschreibung der Hochschul- und Forschungsinfrastruktur enthält die Studie einen Überblick über die wissenschaftlichen Kommunikationssysteme des Landes. Ein geschichtlicher Abriss der Open-Access-Strategien Irlands beleuchtet auch ihre Umsetzung und die eigens dafür eingerichteten Strukturen. Abschließend widmet sich die Untersuchung den Herausforderungen und verbleibenden Problemen wie z.B. die Messung der sozioökonomischen Auswirkungen von Open Access in der irischen Gesellschaft und Wirtschaft. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Irlands Übergang zu Open Access sowohl kontinuierlich als auch in beträchtlichem Umfang erfolgt ist. Regierungsstellen und Mittelgeber haben sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren Open-Access-Strategien gegeben. Diese Strategien wurden mittels Konsensbildung zwischen den unterschiedlichen interessierten Parteien entwickelt und gipfelten 2012 in der Einrichtung eines "National Steering Committee on Open Access".

Weiter Informationen und die Studie im Volltext finden sich unter http://access.okfn.org/2015/01/27/ireland-the-transition-to-open-access/ (in englischer Sprache).

Deutsches Zentrum Kulturgutverluste ist im Aufbau

Der Stiftungsrat des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste (DZK) – bestehend aus 15 Mitgliedern von Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden – kam am 22.01.2015 zu seiner konstituierenden Sitzung im Bundeskanzleramt zusammen. Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters wurde zur Vorsitzenden des Gremiums gewählt. Für den gesamten Bereich Provenienzforschung hat der Bund ab 2015 seine Mittel von jährlich zwei auf insgesamt sechs Millionen Euro verdreifacht. Das DZK führt unter anderem die Aufgaben der ehemaligen Koordinierungsstelle Magdeburg, die im April 2000 www.lostart.de online schaltete, und der ehemaligen Arbeitsstelle für Provenienzforschung fort. Es wird zudem die unabhängige „Beratende Kommission“ unter Leitung der ehemaligen Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, Prof. Jutta Limbach, sowie weitere zentrale Akteure der Provenienzforschung unterstützen.

Das Zentrum hat vor allem die Aufgabe, öffentliche Einrichtungen bei der Suche nach NS-Raubkunst zu beraten und finanziell zu unterstützen. Es soll zusätzlich ein neues Angebot für Privatsammler und Privatmuseen entwickeln, die freiwillig den „Washingtoner Prinzipien“ von 1998 und der deutschen „Gemeinsamen Erklärung“ von 1999 folgen. Die Stiftung wird die Vernetzung der Provenienzforschung vorantreiben, nationale und internationale Kooperationen initiieren und begleiten sowie mit universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen kooperieren.

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste ist eine Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Magdeburg. Träger sind die Bundesregierung (Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien), alle 16 Länder und die drei kommunalen Spitzenverbände.

Datenbank zur Klosterbibliothek St. Katharina in Nürnberg

Die Bibliothek des Dominikanerinnenklosters St. Katharina in Nürnberg war eine wahre Schatzkammer. Mit mindestens 726 Kodizes – darunter 565 deutsche und 161 lateinische – gehörte sie im 15. Jahrhundert zu den größten deutschsprachigen Bibliotheken. Mit der Auflösung des Klosters 1596 gelangten die Handschriften in den Besitz des Nürnberger Rates. Bis heute werden 161 lateinische und etwa 260 deutsche Kodizes in der Stadtbibliothek Nürnberg verwahrt. Die letzte Priorin des Klosters, Kordula Knorr, gab zahlreiche Bücher an andere Klöster ab. Als Knorr 1596 starb und das Kloster aufgelöst wurde, ging die Bibliothek in städtischen Besitz über. Doch über die Jahre verschwanden viele der wertvollen Handschriften.

Die Mediävistin Dr. Antje Willing hat den Gesamtbestand der einstigen Klosterbibliothek erfasst und in einer Online-Datenbank zugänglich gemacht. Wer sich über den Bestand an Büchern und Handschriften informieren möchte, wird auf der Homepage http://db-st-katharina.vmguest.uni-jena.de/home/?page=home fündig. Verzeichnet sind dort die kodikologischen Daten der Schriften, also Datierung, Herkunft, Verfasser, Titel, Inzipit und Explizit. Zudem gibt es Verweise auf Editionen, auf die Forschungsliteratur und auf online verfügbare Digitalisate der Handschriften. Die Datenbank gibt zudem Hinweise, wie sich der jeweilige Text in die erhaltenen mittelalterlichen Bücherverzeichnisse des Klosters einordnet.

Der Bestand der Klosterbibliothek St. Katharina in Nürnberg wurde mit finanzieller Förderung der DFG am Department für Germanistik und Komparatistik der Universität Nürnberg-Erlangen erschlossen. Die Leitung hatte Prof. Dr. Hartmut Kugler. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Antje Willing wechselte 2010 an die Universität Jena und führte die Arbeit fort. Die Ergebnisse wurden bereits 2012 in Buchform veröffentlicht, die Datenbank ist seit kurzem online verfügbar.

Montag, 2. Februar 2015

Infrastruktur für elektronische Publikationen und digitale Wissenschaftskommunikation

Seit Mitte der 1990er-Jahre bietet die DFG mit einem eigenen Förderprogramm die Möglichkeit, Infrastruktur-Anträge einzureichen, in denen technische oder organisatorische Innovationen im Bereich elektronischer Publikationen initiiert oder neue Geschäftsmodelle entwickelt und erprobt werden können. Das Merkblatt zum Förderprogramm „Elektronische Publikationen“ wurde unlängst einer gründlichen Revision unterzogen, das Programm selbst in „Infrastruktur für elektronische Publikationen und digitale Wissenschaftskommunikation“ umbenannt. Das Förderprogramm zielt darauf ab, Forschungsergebnisse im Open Access so zu präsentieren, dass sie leicht zugreifbar und möglichst umfassend nachnutzbar sind. Der neue Name trägt ebenso wie die inhaltliche Zielsetzung des Programms der Tatsache Rechnung, dass sich die Formen der Darstellung von Forschungsergebnissen wandeln und der Begriff der Publikation daher in weitem Sinne zu verstehen ist. In fachlich unterschiedlicher Ausprägung und Geschwindigkeit werden zum Beispiel Zeitschriftenartikel durch audiovisuelle Materialien, Forschungsdaten oder Elemente der „Social Media“ angereichert oder gezielt für eine computerbasierte Auswertung und Nachnutzbarkeit aufbereitet. Im Rahmen des Förderprogramms können insbesondere Vorhaben unterstützt werden, in denen fachspezifische Infrastrukturen für die Produktion, die Verbreitung oder die komfortable Nutzung offen zugänglicher Publikationen entwickelt und etabliert werden. Zugleich wurde das Förderprogramm „Wissenschaftliche Zeitschriften“ in das Programm „Infrastruktur für elektronische Publikationen und digitale Wissenschaftskommunikation“ überführt. Damit können der Auf- oder Ausbau wissenschaftlicher Zeitschriften oder ihre Transformation in den Open Access auch weiterhin gefördert werden. Anträge im Rahmen des Programms „Infrastruktur für elektronische Publikationen und digitale Wissenschaftskommunikation“ werden jederzeit entgegengenommen. Das Merkblatt „Infrastruktur für elektronische Publikationen und digitale Wissenschaftskommunikation“ ist unter http://www.dfg.de/formulare/12_11/12_11_de.pdf abrufbar.

CHURER SCHRIFT ZUR INFORMATIONSWISSENSCHAFT

Beat Mattmann: Die Möglichkeiten von RDA bei der Erschliessung historischer Sondermaterialien. Churer Schriften zur Informationswissenschaft; 71

Der neue Erschliessungsstandard RDA beschäftigt aktuell unzählige Arbeitsgruppen und Einzelpersonen aus verschiedenen Ländern. Dabei geht es vor allem um die Anpassung einzelner Regeln und Konzepte an lokale Gegebenheiten und spezifische Medientypen. Das erklärte Ziel, den Standard auch für nicht-bibliothekarische Communities attraktiv zu machen, stand jedoch bislang im Hintergrund. Es ist unklar, ob und wie sich RDA beispielsweise in Archiven und Sondersammlungen anwenden lässt. Diese Bachelorarbeit widmet sich dieser Unsicherheit und untersucht die Möglichkeiten der Katalogisierung von ausgewählten archivalischen Ressourcen. Mittels einer Literaturanalyse werden die von Nutzern und Erschliessenden als essenziell erachteten Merkmale von Briefen und Fotografien erhoben und auf die Beschreibungsmöglichkeiten mit RDA hin untersucht. Dabei zeigt sich, dass der Standard grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber archivalischen und historischen Ressourcen ist und sich lediglich vereinzelte Anpassungen von Begriffslisten und Anwendungsregeln empfehlen. Entscheidende Fragestellungen, wie die Abbildung von Kontextualität und Hierarchien, müssen jedoch noch geklärt werden, um die Attraktivität des Standards für nicht-bibliothekarische Communities weiter zu verbessern.

Die Arbeit steht, wie alle weiteren Veröffentlichungen der elektronischen Schriftenreihe, zum kostenlosen Download bereit unter http://www.htwchur.ch/informationswissenschaft/forschung-und-dienstleistung/churer-schriften.html