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Mittwoch, 26. November 2014

Archiv des Schott-Verlags von den Staatsbibliotheken in Berlin und München erworben

Einem Käuferkonsortium ist es unter Federführung der Bayerischen Staatsbibliothek und der Kulturstiftung der Länder gelungen, das historische Archiv des Schott-Verlags in Mainz zu erwerben. Zahlreiche Förderer unterstützten den Ankauf. Der 1770 gegründete Musikverlag Schott ist einer der ältesten heute noch bestehenden Musikverlage der Welt. In ähnlicher Größe und Geschlossenheit ist kein anderes Musikverlagsarchiv bekannt. Es umfasst die Geschäftsakten (Korrespondenz, Druck- und Stichbücher, Kopierbücher, Kontojournale) von 1787 bis 1945 sowie das gesamte historische Herstellungs-, Musikhandschriften- und Erstausgabenarchiv seit 1810 bis etwa 1950. Das Archiv enthält u.a. viele Hundert Musikautographen und Tausende von Briefen bekannter Komponisten wie Ludwig van Beethoven, Frédéric Chopin, Werner Egk, Joseph Haas, Karl Amadeus Hartmann, Paul Hindemith, Engelbert Humperdinck, Franz Liszt, Bohuslav Martinů, Luigi Nono, Jacques Offenbach, Carl Orff, Hans Pfitzner, Maurice Ravel, Max Reger, Hermann Reutter, Ernst Toch, Richard Wagner, Ermanno Wolf-Ferrari und Bernd Alois Zimmermann. Die Aufteilung des für die Wissenschaft unschätzbar wertvollen Archivs auf die beiden Staatsbibliotheken in Berlin und München sowie sechs weitere einschlägige Forschungseinrichtungen gewährleistet im jeweiligen Sammlungskontext die bestmögliche Nutzbarkeit. Die sechs weiteren Forschungseinrichtungen sind: Beethoven-Haus (Konvolut Ludwig van Beethoven), Carl-Orff-Stiftung (Konvolut Carl Orff), Fondation Hindemith (Konvolut Paul Hindemith), Max-Reger-Institut/Elsa-Reger-Stiftung (Konvolut Max Reger), Akademie der Künste Berlin (Konvolut Bernd Alois Zimmermann), UB Johann Christian Senckenberg (Engelbert Humperdinck). Das Konvolut umfasst laut Strecker-Stiftung, der das Archiv bislang gehörte, rund 85.000 Archivalien, darunter allein 40.000 Stücke im Briefarchiv. Bisher wurde das Archiv im Verlagsstammhaus in Mainz verwahrt. Seit 2004 steht es im Verzeichnis national wertvoller Archive. Die Bestände sollen baldmöglichst digitalisiert werden (nach: info-netz-musik vom 25.11.2014).

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