Am 15. Mai 2014 ist in der Schweiz die UNO-Behindertenrechtskonvention in Kraft getreten. Sie hält fest, dass Menschen mit Behinderungen das Recht haben, ihren Lebensunterhalt durch Arbeit zu verdienen. Österreich hat diese Konvention bereits 2008 ratifiziert und in Kraft gesetzt, Deutschland 2009. Diese beiden Nachbarländer haben Beschäftigungsquoten für Behinderte eingeführt, um deren Anspruch auf eine Arbeitsstelle zu verwirklichen. Die Schweiz kennt keine solchen Quoten, sie setzt auf das freiwillige Engagement der Arbeitgeber.
Bibliotheken beschäftigen in der Schweiz rund 7000 Personen und sind somit bedeutende Arbeitgeber. Sie bieten auch Mitarbeitenden mit einer Beeinträchtigung Arbeitsplätze, allerdings gibt es dazu keinerlei schriftliche Quellen. Deshalb besteht das Ziel dieser Bachelor-Thesis darin, diese Wissenslücke zu schliessen und das Engagement von Bibliotheken in der Deutschschweiz im Bereich Inklusion von Mitarbeitenden mit einer Beeinträchtigung zu dokumentieren. Dazu wurden Experteninterviews mit Personalverantwortlichen von fünf wissenschaftlichen und fünf grossen, allgemein-öffentlichen Bibliotheken durchgeführt, sowie mit einer betroffenen, beeinträchtigten Mitarbeitenden. Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass teilweise ein beachtliches Engagement vorhanden ist. Dieses ist aber weder in den Leitbildern der Bibliotheken verankert, noch ist es Teil einer bewussten Diversity-Management-Strategie.
Die Arbeit steht, wie alle weiteren Veröffentlichungen der elektronischen Schriftenreihe, zum kostenlosen Download bereit unter http://www.htwchur.ch/informationswissenschaft/forschung-und-dienstleistung/churer-schriften.html
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