„Was macht die neue IT-Infrastruktur für deutsche Bibliotheken? Wird das CIB-Projekt sie bringen? Was machen die Verbünde? Die Autoren (damals mit Hermann Kronenberg) haben 2012 aus Anlass der DFG-Ausschreibung eine Neustrukturierung nach dem Stand der Technik vorgeschlagen. Das von der DFG 2013 genehmigte CIB-Projekt geht in die gleiche Richtung. Inzwischen versuchen sich die Verbünde einzeln neu zu positionieren – und einige sehr geschickt. Wie wird so eine gemeinsame neue Infrastruktur entstehen? Die Grundfrage „regional-national-international“ hat sich nicht geändert, aber wo werden die Lösungen erarbeitet? Jedenfalls sind die Verbünde und Bibliotheken immer noch zu sehr mit der Verbesserung der alten Arbeitsabläufe und Dienstleistungen beschäftigt und kümmern sich noch zu wenig um die neuen Lösungen, z.B. die optimierte Informationsversorgung der Wissenschaftler“ (nach dem Abstract)
Die Positionierung des BSZ wird im Beitrag Karl Wilhelm Neubauers als „geschickt und pragmatisch“ gelobt: „Den ersten Vertrag eines Verbundsystems zur Einrichtung einer NZ von Ex Libris hat nun trotz langer Verhandlungen nicht das hbz oder Berlin, sondern in einem zielgerichteten kurzen Entscheidungsprozess ausgerechnet das BSZ in Konstanz unterschrieben. Er umfasst eine komplette Testinstallation mit allen Funktonalitäten bis 2016. Für den Routinebetrieb braucht lediglich die Volumenlizenz aufgestockt zu werden. Anlass für diesen Vertrag des BSZ sind die Alma-Verträge von fünf Bibliotheken, die Kunden des BSZ sind. Das BSZ baut also parallel zum CBS-System von OCLC, das derzeit im Verbund eingesetzt wird, eine zweite Schiene für die Alma-Bibliotheken auf. ExLibris hat bereits zugesichert, die Synchronisierung von Alma mit CBS einzurichten. Die Alma-Cloudlösung wird also nunmehr mit der alten CBS-Lösung verbunden. Dabei sollen die Bibliotheken verlustfrei nach Alma migrieren können. Die Primärkatalogisierung läuft über einen Alma-Client dann in CBS, aus dem dann die NZ für Sachsen über SRU gespeist werden soll. Die erste Alma-Anwendung über CBS im Verbund mit voller Funktionalität wird Anfang 2015 an der HTWK Leipzig in Produktion gehen. Im BSZ läuft das Training bereits. Im letzten Aufsatz "Informationsinfrastruktur für Bibliotheken in Deutschland – Verschwinden die Bibliotheken in der Cloud?“, wurde darauf hingewiesen, dass das BSZ sich eine sehr gute Ausgangsposition für die weitere Zukunft geschaffen hat. Dieser Vertragsabschluss zeigt erneut die geschickte und pragmatische Zukunftsorientierung des BSZ. Gleiches gilt für die angekündigte Vereinbarung über Weiterentwicklung und Betrieb von CBS mit der VZG. Sie sieht mittelfristig auch eine Zusammenlegung von CBS für VZG (GBV-Verbundzentrale) und BSZ vor. Zusammen mit dem Betrieb der Open Source-Lösung von KOHA als ILS für kleinere und mittlere Bibliotheken hält das BSZ sich damit alle Optionen offen und ist nach allen Seiten handlungsfähig.“
Und in der Gesamtbeurteilung: „Das BSZ ist nach wie vor für die Zukunft möglicherweise bestens aufgestellt. Es bereitet sich auf den parallelen Betrieb von CBS und Alma vor.“
Der Aufsatz kann im Volltext unter http://www.b-i-t-online.de/heft/2014-06-fachbeitrag-neubauer.pdf abgerufen werden.
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