Im Exzellenzwettbewerb hätten die Hochschulen miteinander im Wettbewerb gestanden. «Jetzt müssen wir umswitchen und sagen, wo kooperieren die Hochschulen besser miteinander», sagte Kretschmann. Im Juni 2019 hatten sich vier Hochschulen aus Baden-Württemberg im bundesweiten Rennen um die begehrten «Exzellenzuniversitäten» durchgesetzt. Dies sind Tübingen, Konstanz, Heidelberg und Karlsruhe. Sie erhalten damit eine millionenschwere Förderung von Bund und Land.
Auch die Hochschulen sehen die Bedeutung und die Chancen für eine enge Zusammenarbeit im internationalen Wettbewerb. «Vor allem müssen wir künftig strategischer kooperieren, um mit unseren profilierten Stärken im Wettbewerb der großen Wissenschaftsregionen der Welt zu bestehen», sagte der Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz, Bernhard Eitel, der auch Rektor der Universität Heidelberg ist. Er merkt aber auch an: «Völlig neu denken müssen wir nicht.» Die Hochschulen tauschten sich bereits stark und erfolgreich aus.
Der Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Holger Hanselka, sieht das ähnlich. «Die enge Zusammenarbeit der Hochschulen untereinander ist ein Erfolgsfaktor des Landes», teilte er mit. Das KIT habe bereits seit vielen Jahren enge strategische Partnerschaften und strategische Kooperationen mit weiteren baden-württembergischen Hochschulen. CDU-Landtagsfraktionschef Wolfgang Reinhart meinte: «Wir werden generell alles ins Auge fassen müssen, dass wir national, aber auch international wettbewerbsfähig bleiben.»
Im langen Streit um den neuen Hochschulfinanzierungsvertrag verteidigte Kretschmann zugleich das geplante Budget für den Südwesten in Höhe von insgesamt rund 1,8 Milliarden Euro zusätzlich von 2021 bis Ende 2025. Vor allem die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften hatten geklagt, dass die Summe zu niedrig sei. «Selbstverständlich hätten wir mehr Geld in die Hochschulen gegeben, wenn wir mehr gehabt hätten», sagte Kretschmann. Aber: «Man kann nur das Geld verteilen, was man hat.» CDU-Landtagsfraktionschef Reinhart schloss nicht aus, dass das Land Baden-Württemberg später bei den Hochschulen noch finanziell nachsteuert. Die Aufgaben für die Hochschulen würden nicht weniger - im Gegenteil. Forschung, Entwicklung und Innovation gehörten für die CDU weiterhin zu den tragenden Themen. «Gerade bei unseren Hochschulen werden wir immer schauen müssen, wie wir ihnen auf diesem Weg helfen und sie noch weiter stärken können - auch finanziell.»
dpa 13.01.2020
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