Follower

Freitag, 27. September 2019

Menschen statt Privilegien: Jeremy Corbyns Rede beim Labour-Parteitag in Brighton / IPG 26.09.2019

Dies ist ein außergewöhnlicher und schwieriger Moment in der Geschichte unseres Landes. Der Premierminister hat versucht, das Parlament in eine Zwangspause zu schicken, was sich jetzt als illegal herausgestellt hat. Der oberste Gerichtshof des Landes stellte fest, dass Boris Johnson mit seinem Versuch, die demokratische Rechtsstaatlichkeit in einem entscheidenden Moment unseres öffentlichen Lebens auszuhebeln, das Gesetz gebrochen hat.
Als der Premierminister versuchte, die Opposition gegen seinen rücksichtslosen und gefährlichen Plan, ohne Abkommen aus der Europäischen Union auszutreten, zu unterdrücken, handelte er illegal. Aber er ist gescheitert. Niemals wird er unsere Demokratie stilllegen oder die Stimme des Volkes zum Schweigen bringen. Die Demokratie, die Boris Johnson als „Zirkus“ bezeichnet, wird nicht erstickt werden, und die Menschen werden weiterhin das letzte Wort haben.
Das Parlament geht zurück an die Arbeit. Die Regierung wird für das, was sie getan hat, zur Verantwortung gezogen werden. Boris Johnson hat das Land in die Irre geführt. Dieser nicht gewählte Premierminister sollte nun zurücktreten.
Damit wäre er der am kürzesten regierende Premierminister in der Geschichte, und dies zu Recht. Seine Regierung setzt sich aus einer geborenen Herrscherelite zusammen, die glaubt, die Regeln, die sie für die anderen aufstellt, gälten nicht für sie selbst.
Dies hat die Entscheidung des Obersten Gerichts mit brutaler Klarheit verdeutlicht. Die Richter kamen zu dem Schluss, dass es keinen Grund – „und schon gar keinen guten Grund“ – für den Premierminister gab, das Parlament stillzulegen. Er dachte, er kann tun, was er will, so wie er es immer tut. Er denkt, er steht über uns anderen. Er ist Teil einer Elite, die die Demokratie missachtet. Und er ist nicht geeignet dafür, Premierminister zu sein. Dazu möchte ich den Rechtsspruch des Obersten Gerichts zitieren: „Unrechtmäßig, null und nichtig, und muss verworfen werden“ – für den Premierminister ein vernichtendes Urteil.
Diese Krise kann nur mit Neuwahlen beigelegt werden. Die Wahlen müssen stattfinden, sobald die Drohung der Regierung mit einem katastrophalen Brexit ohne Abkommen vom Tisch ist. Bevor Boris Johnson das Parlament illegal in die Zwangspause schickte, war diese Bedingung von den Parlamentsmitgliedern als Gesetz verabschiedet worden.
Sie ist ein sehr bedeutsamer Schutzmechanismus. Nach dem, was geschehen ist, kann niemand mehr dieser Regierung und diesem Premierminister vertrauen. Es kann sein, dass sie die von ihnen selbst geschaffene Krise ausnutzen und unser Land in fünf Wochen über eine No-Deal-Klippe in den Abgrund stoßen. Für einen solchen Brexit ohne Abkommen, der von der Mehrheit der Öffentlichkeit abgelehnt wird, hat der Premierminister kein Mandat. Ein solcher Brexit würde die Lebensmittelpreise in die Höhe treiben, zur Verknappung von Medikamenten führen und den Frieden in Nordirland gefährden, also die Arbeit des Freitagsabkommens zerstören. ... [mehr] https://www.ipg-journal.de/regionen/europa/artikel/detail/menschen-statt-privilegien-3752/

Keine Kommentare: