Montag, 13. Januar 2020

Baden-württembergische Delegation informiert sich über Konzepte und Bauten ethnologischer Museen

Das Linden-Museum in Stuttgart benötigt aufgrund der eingeschränkten architektonischen und technischen Möglichkeiten, die das denkmalgeschützte Stammhaus in Stuttgart bietet, einen Neubau, um Qualität und Relevanz der Museumsarbeit auch in Zukunft garantieren zu können. 30 Vertreterinnen und Vertreter von Land, Stadt und vom Linden-Museum haben sich jetzt vom 08. bis zum 10. Januar 2020 unter der Leitung von Kunststaatssekretärin Petra Olschowski und dem Ersten Bürgermeister der Stadt Stuttgart Dr. Fabian Mayer ein Bild von der ethnologischen Museumslandschaft in Europa gemacht. Im Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt in Köln, im Royal Museum for Central Africa in Tervuren bei Brüssel und im Musée de Quay Branly Jacques Chirac in Paris erhielt die Delegation wichtige Einblicke in neue inhaltliche und räumliche Konzeptionen renommierter ethnologischer Museen.
Die Museen in Köln, Brüssel und Paris unterscheiden sich nicht nur im baulichen Programm, sie verfolgen jeweils auch ganz andere Museumskonzeptionen. Im Fokus steht dabei die zeitgemäße Wissensvermittlung über eine thematisch oder geografisch orientierte Präsentation der Objekte unter Einbeziehung digitaler Anwendungen. Partizipative Maßnahmen, die zur Schüler- und Erwachsenenbildung beitragen, machen die Museen zu einem lebendigen Ort in der jeweiligen Stadtgesellschaft.
Das Rautenstrauch-Joest-Museum Kulturen der Welt in Köln legt Wert auf eine dialogische Erfahrung der Kulturwelten, indem sie die Objekte thematisch ausstellt und die Kulturen dabei im Vergleich erfahrbar macht. Im belgischen Royal Museum of Central Africa wird die belgische Kolonialgeschichte mit partizipative Formate erfahrbar und arbeitet eng mit Herkunftsgesellschaften und Diaspora zusammen. Das Pariser Musée de Quay Branly Jacques Chirac stellt die künstlerische und ästhetische Ausdruckskraft der Objekte in den Mittelpunkt und überzeugt mit seinem Gesamtkonzept von Architektur und Sammlungspräsentation.

Das 1911 gegründete Linden-Museum Stuttgart – Staatliches Museum für Völkerkunde ist eines der bedeutendsten Völkerkundemuseen Europas. Es bewahrt und erforscht eine herausragende Sammlung von Zeugnissen des Weltkulturerbes und versteht sich als lebendiger Ort des interkulturellen Dialogs und der Begegnung. Das Museum befindet sich in der Trägerschaft des Landes Baden-Württemberg, die Landeshauptstadt Stuttgart beteiligt sich zu 50 Prozent an der Finanzierung. Aktuell zeigt das Museum die sehr erfolgreiche Ausstellung: „Azteken“.

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