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Mittwoch, 4. Dezember 2019

Virtuelle Reise zu den Römern: Archäologen der Universität Frankfurt/Main schließen Projekt in Stockstadt am Main ab

Archäologen der Goethe-Universität Frankfurt/Main haben in einem umfangreichen Projekt römische Funde aus Stockstadt am Main (Bayern) aufgearbeitet und digital erfasst. Die Arbeiten bilden die Voraussetzung für künftige Forschungen und für eine Neukonzeptionierung des Museums in Stockstadt.
Auf dem heutigen Stadtgebiet des Marktes Stockstadt am Main bestand von etwa 100 bis 270 n. Chr. einer der bedeutendsten Standorte am römischen Main-Limes. Das Kastell beherbergte nacheinander mehrere römische Hilfstruppen, am längsten die cohors I Aquitanorum veterana equitata, einer Einheit aus ca. 500 Fußsoldaten und 120 Reitern, die ursprünglich im heutigen Südwest-Frankreich ausgehoben worden war. Dem Militärlager schloss sich eine ausgedehnte Siedlung (vicus) an, die von der Garnison, aber wohl auch vom Germanienhandel profitierte.
International bekannt ist das römische Stockstadt vor allem durch sein Mithras-Heiligtum (Mithräum), die steinernen Weihealtäre von sog. Benefiziariern (beneficiarii consulares), einer Art Militärpolizei und Zollaufsicht des röm. Statthalters, zwei bronzene Gesichtsmasken von Reiterhelmen sowie einen Münzschatz von 1315 Silbermünzen (denarii). Diese Funde werden heute im Saalburgmuseum, in der Archäologischen Staatssammlung München bzw. im Stiftsmuseum Aschaffenburg aufbewahrt und präsentiert. 

Diese Bestände für die Wissenschaft und die interessierte Öffentlichkeit systematisch zu archivieren und zu erschließen, ist das Ziel eines bayerisch-hessischen Kooperationsprojekts der Marktgemeinde Stockstadt a. M., der Goethe-Universität Frankfurt und der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, das Ende 2019 nach neun Monaten abgeschlossen wird. Die Funde sind nun nach den aktuellen Standards für Kulturgüter in einer Mediendatenbank der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern digital recherchierbar erfasst. Von Anfang 2020 an soll die Datenbank über die Homepage des Marktes Stockstadt online nutzbar sein.  

http://Bilder zum Download stehen unter: http://www.uni-frankfurt.de/83879025  zum Abruf bereit
http://Bildtext:
http://Bild 1: Sigillata-Schüssel aus Gallien, 2. Jahrhundert nach Christus.
http://Bild 2: Römische Grabbeigaben aus Stockstadt.
http://Fotos: GU

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