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Freitag, 6. Dezember 2019

Digitalisierte Firmenbriefköpfe zur Feier sächsischer Industriekultur

"Firmenbriefköpfe werden zu wenig beachtet“ schrieb Klaus Graf schon 2015 in seinem Blog Archivalia. Trotz der bisher erschienenen Artikel und Monografien über diesen speziellen Teil der Industriekultur, zum Beispiel über Briefköpfe Leipziger, Wiesbadener oder Bielefelder Unternehmen, und der Tätigkeit privater Sammler bleibt dieser Befund bis heute gültig. Es ist Zeit, diesen Zustand zu ändern: „2020“ ist in Sachsen zum Jahr der Industriekultur ausgerufen worden. Die Vierte Sächsische Landesausstellung widmet sich im nächsten Jahr dem Thema, ein aktives Netzwerk von öffentlichen Einrichtungen (darunter die SLUB), Vereinen und Privatpersonen arbeitet in vielen interessanten Projekten zur Industriegeschichte zusammen. 
Einer der Beiträge der SLUB Dresden zum Jahr der Industriekultur sind die digitalisierten Firmenbriefe aus Sachsen, von denen die Bibliothek bisher 2.200 hier online bereitgestellt hat. Für die Industrie- und Wirtschaftsgeschichte, Sozialgeschichte und sogar für die Kunstgeschichte sind die Firmenbriefköpfe als Visitenkarte eines Unternehmens von großer Relevanz. Im 19. Jahrhundert entstanden, entwickelten sich die Firmenbriefköpfe um 1900 zu kleinen Kunstwerken mit Abbildungen des Fabrikgeländes und der gewonnenen Ausstellungsmedaillen und anderem. In den zwanziger Jahren hielt die Neue Sachlichkeit Einzug. Wichtiger wurden nun die typgrafisch meisterlich gestalteten Firmennamen. Aber auch stark versachlichte Firmenansichten waren nicht selten. Enge Beziehungen nach Böhmen und Schlesien durch die Filialen der sächsischen Firmen werden ebenso erkennbar.
Aus Mitteln des Landesdigitalisierungsprogramms für Wissenschaft und Kultur digitalisiert, finden sich die Firmenbriefköpfe auch auf Sachsen.digital, der Überblicksseite für alle Projekte, die durch das Landesdigitalisierungsprogramm finanziert wurden. 


Aus Mitteln des Landesdigitalisierungsprogramms für Wissenschaft und Kultur digitalisiert, finden sich die Firmenbriefköpfe auch auf Sachsen.digital, der Überblicksseite für alle Projekte, die durch das Landesdigitalisierungsprogramm finanziert wurden.

Die Digitalisierung der Geschäftsbriefe ist ein Projekt, das mit dem Sächsischen Wirtschaftsarchiv e.V. begonnen und durchgeführt wurde. Das Sächsische Wirtschaftsarchiv stellte seinen Bestand an Firmenbriefen zur Digitalisierung zur Verfügung. Seitdem sind aus anderen Einrichtungen wie Museen, Bibliotheken und Archiven weitere Briefköpfe hinzugekommen. Aber auch Privatpersonen wie zum Beispiel Ortschronisten und Heimatforscher haben der SLUB leihweise ihre Einzelstücke zum Digitalisieren gegeben. Und über die Wirtschafts-, Kunst- und Sozialgeschichte hinaus: Firmenbriefköpfe sind natürlich auch für die Genealogen interessant.

via https://blog.slub-dresden.de/beitrag/2019/12/06/digitalisierte-firmenbriefkoepfe-zur-feier-saechsischer-industriekultur/

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