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Mittwoch, 23. Oktober 2019

1,9 Millionen Euro für Provenienzforschung

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste hat in diesem Jahr weitere 1,9 Millionen Euro für 25 Projekte der Provenienzforschung bewilligt. Insgesamt habe das Zentrum Kulturgutverluste 2019 vier Millionen Euro an Fördergeld bereitgestellt. Dies entspricht ungefähr dem Volumen der Vorjahre. Die Anträge dieser zweiten Antragsrunde stammten von Museen, Bibliotheken, wissenschaftlichen Einrichtungen sowie drei Privatpersonen.
Seit 2008 fördern Bund und Länder Projekte zur Provenienzforschung, bis heute mit insgesamt 31,7 Millionen Euro. Mit dem Geld konnten 331 Projekte realisiert werden. National und international ist das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg der zentrale Ansprechpartner zu Fragen unrechtmäßig entzogenen Kulturgutes im 19. und 20. Jahrhundert.
Das Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz will u.a. den Verbleib der Kunstsammlung des ehemaligen jüdischen Mainzer Teppichhändlers Felix Ganz untersuchen. Der Inhaber der traditionsreichen Teppich-Firma Ludwig Ganz habe eine herausragende Sammlung orientalischer und ostasiatischer Kunst besessen. Ganz und seine Frau wurden den Angaben zufolge 1942 nach Theresienstadt deportiert und 1944 in Auschwitz ermordet. Im Einverständnis mit dem in London lebenden Urenkel Adam Ganz gehe das Universitäts-Institut dem Fall nach und wolle den Verbleib der Sammlung von Bildern, Skulpturen, Zeichnungen und Teppichen klären und die Umstände des Verlustes untersuchen.

epd

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