Follower

Dienstag, 6. August 2019

Neueröffnung der Königsgruft im Landesmuseum Württemberg

Die Gruft unter der Schlosskirche, die als Grablege für König Karl seine Gemahlin Königin Olga und die Familie ihrer Adoptivtochter Herzogin Wera von Württemberg angelegt wurde, war mehrere Monate wegen einer Neukonzeption geschlossen. Seit dem vergangenen Olgatag am 24. Juli ist sie wieder zugänglich und zeigt sich im neuen Gewand.

Der Anlass

Warum musste die Gruft überhaupt neu gestaltet werden? Bisher wurden im Vorraum zur Gruft acht Totenbilder aus dem 17. Und 18. Jahrhundert gezeigt, die Angehörige des Hauses Württemberg aufgebahrt darstellen.

Herzog Wilhelm Ludwig von Württemberg auf dem Totenbett, 1677, E 2459 © Landesmuseum Württemberg
Herzog Wilhelm Ludwig von Württemberg auf dem Totenbett, 1677, E 2459 © Landesmuseum Württemberg
Diese Präsentation wurde 2005 eingerichtet. Aus konservatorischen Gründen mussten die Gemälde nun den Vorraum verlassen.

Ausstellungstafeln im Vorraum der Gruft im Alten Schloss aus dem Jahr 1983
Ausstellungstafeln im Vorraum der Gruft im Alten Schloss von 1983 © Landesmuseum 
Württemberg CC BY-SA

Konnte man schon immer in die Gruft?

Mit der Gestaltung der Grablege kam man bereits Ende des 19. Jahrhunderts dem Bedürfnis der Bevölkerung nach, dem verstorbenen Herrscherpaar, das durch viele soziale Einrichtung noch heute in Stuttgart präsent ist, zu gedenken. Dies war bis zum zweiten Weltkrieg nur Interessierten möglich. Einer breiten Öffentlichkeit wurde erst zum 900- jährigen Jubiläum des Hauses Württemberg 1983, mit der Öffnung der Grablege für die Besucher des Landesmuseums Württemberg, die Möglichkeit zum Besuch gegeben. Die damalige Gestaltung des Vorraumes zeigte die Geschichte des Alten Schlosses und widmete sich den Regenten des Hauses Württemberg.

Was sieht man jetzt?

Im neu gestalteten Vorraum informiert das Landesmuseum Württemberg jetzt über die Beigesetzten und weitere Angehörige des Königshauses. Außerdem geht die Präsentation auf die Themen Totenkult und Bestattungen im Hause Württemberg ein. Anhand eines historischen Stadtplans wird gezeigt, welche Spuren die Königinnen Katharina und Olga sowie Herzogin Wera in Stuttgart durch ihre wohltätigen Gründungen hinterlassen haben: Markante Einrichtungen in der Landeshauptstadt tragen bis heute die Namen der Zarentöchter. Auch die Russische Orthodoxe Kirche in Stuttgart verdankt ihre Geschichte wesentlich den beiden Königinnen aus dem Hause Romanow, die zeitlebens ihrer russisch-orthodoxen Konfession treu geblieben sind.

neue Ausstellungstafeln im Vorraum der Gruft ab 24.07.2019 © Landesmuseum Württemberg CC BY-SA
Neue Ausstellungstafeln im Vorraum der Gruft ab 24.07.2019 © Landesmuseum Württemberg CC BY-SA
Die Texte in deutscher, englischer und russischer Sprache werden illustriert durch Reproduktionen von Grafiken, Zeichnungen, Gemälden und Fotos. An einer Medienstation können die Besucherinnen und Besucher sich über weitere Orte informieren, an denen seit dem 13. Jahrhundert die Grafen, Herzöge und Könige von Württemberg beigesetzt wurden, von den Stiftskirchen in Beutelsbach, Stuttgart und Tübingen über die Grabkapelle auf dem Rotenberg bis zum Alten Friedhof in Ludwigsburg. Hier wird auch das soziale Engagement der aus Russland stammenden weiblichen Mitglieder der Königsfamilie thematisiert.

via https://blog.landesmuseum-stuttgart.de/erinnern-und-gedenken-die-koenigsgruft-im-alten-schloss-ist-wieder-geoeffnet/

Keine Kommentare: