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Donnerstag, 31. Januar 2019

Baden-Württemberg fördert 15 innovative Projekte an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften mit insgesamt zwei Millionen Euro

Das Land Baden-Württemberg fördert 15 innovative Projekte an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften mit insgesamt zwei Millionen Euro. Die Projekte setzen sich mit Zukunftsthemen wie Digitalisierung, nachhaltige Mobilität oder erneuerbare Energien auseinander und leisten einen unverzichtbaren Beitrag, indem sie zukunftsweisende Ideen entwickeln.
Die geförderten Projekte in den Bereichen „Ingenieurwissenschaften“, „Wirtschafts- und Sozialwissenschaften“ sowie „Biologie, Medizin und Lebenswissenschaften“ werden gemeinsam mit Unternehmen, Verbänden und anderen externen Trägern sowie in Kooperation mit anderen Hochschulen oder universitären Partnern durchgeführt.

Die geförderten Projekte

Hochschule Aalen und Hochschule Pforzheim (Fördersumme: 129.900 Euro)
Das Projekt ADMIRAL der Hochschulen Aalen und Pforzheim fokussiert auf eine Bewertung additiver Fertigungsverfahren, um neue Dauermagnetmaterialien für effiziente Energiewandlermaschinen zu realisieren. Diese spielen für die Elektromobilität, erneuerbare Energie (Windkraft) und Industrie 4.0 eine herausragende Rolle. Die Evaluierung, in die wirtschaftliche Gesichtspunkte einbezogen werden, verspricht neue Wege in der Produktentwicklung und -gestaltung der Energiewandler.
Hochschule Aalen (Fördersumme: 129.644 Euro)
3D-Druck-Verfahren bieten für die Herstellung von Werkzeugen große Freiheitsgrade für komplexe Geometrien, mit denen längere Lebensdauern der Werkzeuge sowie ein sparsamerer Ressourceneinsatz erreicht werden. Mit den Partnern Mapal und H.C. Starck erforscht die Hochschule Aalen die in dieser Branche weit verbreiteten Hartmetalle und Cermets und wendet hierzu einen neuen Lithographie-basierten additiven Fertigungsansatz an. Im Projekt AddLiMet werden entlang der Prozesskette Einflussgrößen ermittelt und Modellkörper für erste Funktionstests gedruckt.
Hochschule Biberach (Fördersumme: 128.452 Euro)
Biopharmazeutika sind komplexe Proteinmedikamente, die in großen Mengen mithilfe von Produktionszelllinien hergestellt werden. Die Selektion von Hochproduzenten ist technisch aufwändig und durch die hohe Zahl der zu analysierenden Zellen sehr ineffektiv, zeitaufwändig und kostenintensiv. Das Ziel des Projekts SURFACE ome ist daher die Entwicklung einer innovativen biotechnologischen Methode, die zu einem frühen Zeitpunkt der Zelllinienentwicklung technisch einfach hochproduzierende Zellen durch differentiell exprimierte Membranproteine der Produktionszelllinien identifizieren kann.
Hochschule Esslingen (Fördersumme: 129.340 Euro)
Werden Drehstrom-Elektromotoren mit mehr als den üblichen drei elektrischen Zuleitungen („Phasen“) ausgeführt, kann bei gegebener Stromstärke eine höhere Leistung erzielt werden. In Verbindung mit einer geeigneten Ansteuerung können diese Motoren besonders vorteilhafte Eigenschaften aufweisen. Im Projekt „MULTIPHASE“ werden derartige Antriebe speziell für die Anforderungen elektrischer Automobilantriebe entwickelt, bewertet und praktisch erprobt.
Hochschule Furtwangen (Fördersumme für zwei Projekte: 246.064 Euro)
Die Diamantgesellschaft Tesch GmbH, ein renommierter Schleifwerkzeughersteller mit Sitz in Ludwigsburg und das Kompetenzzentrum für Spanende Fertigung (KSF) der Hochschule Furtwangen untersuchen gemeinsam in dem Projekt AddiGrind neue Fertigungsmethoden für Hochleistungsschleifwerkzeuge aus Diamant. Ziel ist die Einsparung von Rohstoffen und Energie sowie eine flexiblere Fertigung durch die Anwendung neuester intelligenter Sensorik und Aktorik.
Hochschule Karlsruhe (Fördersumme für zwei Projekte: 284.060 Euro)
Ziel des Projekts BionicVAD ist es, eine miniaturisierte diagonale Impellerpumpe für scherspannungsempfindliche Fluide zu entwickeln, deren magnetisch aktive Lagerung auf dem bionischen Prinzip des Gleichgewichtsorgans der Pilgermuschel basiert. Dabei steht der Aspekt eines in magnetischen Lagern schwebenden, unter hohen Drehzahlen agierenden Rotors, der als Bestandteil des Antriebs fungiert, im Vordergrund. Für die Regelung der magnetisch aktiven Lager werden neben bewährten Reglern auch moderne Konzepte wie Linear-Quadratische Regler und Neuronale Netze integriert.
Hochschule Konstanz (Fördersumme: 129.913 Euro)
Ziel der Forschungsinitiative STRIVE.io ist es, Methoden und Werkzeuge zu entwickeln, um unternehmerische Vorgehensweisen und Initiativen als einen integralen Teil der Innovations- und Technologieentwicklung in Technologieunternehmen zu nutzen. Solche Initiativen halten nicht zuletzt angesichts der digitalen Transformation zunehmend Einzug in die Unternehmenspraxis. Bisher jedoch fehlen Handreichungen, welche Aktivitäten des Corporate Entrepreneurship beziehungsweise Corporate Venturing (beispielsweise Inkubation, Acceleration, Corporate Startups, Innovation Labs, Company Builder) jeweils bezogen auf die unternehmenseigene Technologie- und Innovationsstrategie die geeignetsten sind oder ob nicht eine Kombination mehrerer dieser Corporate Venturing-Formen zielführender ist. Diese Herausforderung adressiert STRIVE.io durch die Entwicklung einer Methodik zur Ableitung und Umsetzung eines Portfolios von Corporate Venturing Initiativen zur Unterstützung unternehmerischer Transformationsstrategien.
Hochschule Ravensburg-Weingarten (Fördersumme: 129.450 Euro)
An der Hochschule Ravensburg-Weingarten wird das Assistenzsystem 3DTRAINER für manuelle Verpackungsarbeitsplätze entwickelt. Das Assistenzsystem vergleicht die Handgriffe ausgeführter Arbeitsschritte mit gespeicherten Referenzmodellen und informiert im Falle von Abweichungen. So werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Vermeidung von Fehlern unterstützt, die aufgrund der Vielzahl an Produktvarianten in Klein- und Kleinstserien trotz Barcodes entstehen.
Hochschule Reutlingen (Fördersumme für drei Projekte: 420.520 Euro)
Im Projekt „Innovative piezoelektrische MEMS-Hörkontaktlinse“ wird eine neuartige, auf modernster Chiptechnologie basierende Generation von Breitband-Hörgeräten untersucht, die direkt wie eine Kontaktlinse auf dem Trommelfell aufliegen. Zur Optimierung des innovativen Hörgerätesystems werden mathematische Modelle des Mittelohrs und des sogenannten mikro-elektromechanischen Systems (MEMS) der Hörkontaktlinse entwickelt. Ziel ist es, eine überlegene Klangqualität und damit bestmögliche Sprachverständlichkeit zu erzielen.
HdM Stuttgart (Fördersumme für zwei Projekte: 243.752 Euro)
Im Projekt 3-D Sensorik - Aktorik erforscht die Hochschule der Medien (Arbeitsgruppe IAD - Innovative Anwendungen der Drucktechnologien) in Kooperation mit der Marquardt GmbH und der Dr. Schneider GmbH im Siebdruck hergestellte und anschließend 3-D geformte Sensor-Aktor Systeme für Anwendungen (Bedienelemente) unter anderem im Automobilbereich. Im Vorgänger-Projekt, das ebenfalls im Rahmen der Innovativen Projekte des Landes Baden-Württemberg gefördert wurde, konnte die grundsätzliche Machbarkeit der Technologie in 2-D gezeigt und ein Demonstrator mit kapazitiven Touchsensoren und gedruckten, piezobasierten Aktoren erstellt werden. Im neuen Forschungsvorhaben (IP Ausschreibung 2018) wird nahtlos an diese Arbeiten angeknüpft und die Applikation im Hinblick auf eine möglichst große Designfreiheit in die dritte Dimension mit Hilfe von Thermoform- und Folienhinterspritz-Verfahren erweitert.
Im Projekt Metaphorische Brücken bauen untersucht die HdM das Anwendungspotenzial von Metaphern in der Imagekommunikation ingenieurwissenschaftlicher Fächer insbesondere bei potenziellen Nachwuchskräften. Ziel ist es, einen Baukasten von metaphernbasierten Kommunikationsmaßnahmen bereitzustellen, deren Wirkungsweise bei der Verbesserung des Images von MINT-Fächern erforscht und dokumentiert ist.


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