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Mittwoch, 12. Dezember 2018

Einblicke in die Gedanken der Maya: Schriften eines frühen Missionars übersetzt

Die frühen Missionare nutzten die indigenen Sprachen zur Verbreitung des Christentums in den Amerikas. Wie übersetzten sie Begriffe wie „Gott“, „Auferstehung“ oder „Nächstenliebe“? Und wie passten diese Begriffe in die Vorstellungswelt der Indigenen? Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung von Altamerikanisten der Universität Bonn übersetzt die noch weitgehend unbekannten Schriften eines Dominikanerpaters, der im 16. Jahrhundert im Hochland Guatemalas missionierte. Domingo de Vico belegte Maya-Begriffe mit christlichen Bedeutungen, um die neue Religion besser verständlich zu machen. Seine „Theologie für die Indianer“ stößt die Tür zur Gedankenwelt der Maya auf. 
Der Dominikanerpater Domingo de Vico kam im 16. Jahrhundert als Missionar ins Hochland von Guatemala. Dort machte er sich sowohl mit der örtlichen Maya-Sprache K’iche’ als auch den indigenen Vorstellungen über Religion und Jenseits vertraut. Er verfasste zwischen 1550 und 1554 die „Theologia Indorum“ (deutsch: Theologie für die Indianer), die erste christliche Theologie der Amerikas. „Es handelt sich dabei mit ursprünglich über 800 Seiten um den umfangreichsten bekannten kolonialzeitlichen Text in einer indigenen amerikanischen Sprache überhaupt. 
Der Text dieser theologischen Schrift ist in zwei Bände mit Inhalten aus dem Alten und Neuen Testament gegliedert. Davon sind 16 Abschriften erhalten, die in Archiven der USA und in Europa lagern. Die Altamerikanistin Frauke Sachse (Universität Bonn) übersetzt zusammen mit einem internationalen Team den ersten Band der „Theologia Indorum“. 

Weitere Informationen: https://www.iae.uni-bonn.de/forschung/forschungsprojekte/laufende-projekte/theologia-indorum/theologia-indorum-translation-volume-1

via https://idw-online.de/de/news707727

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