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Freitag, 5. Oktober 2018

Stabi Berlin und SLUB Dresden geben NS-verfolgungsbedingt entzogene Bücher an Erben zurück

Sowohl die Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz als auch die SLUB Dresden fanden in ihren Beständen kürzlich Exemplare mit dem Exlibris der Berlinerin Hedwig Hesse. Hedwig Hesse und ihre Familie wurden als Juden im nationalsozialistischen Deutschland verfolgt. Drei Bücher wurden nun an die Erben zurückgegeben.
„Aus meiner Bücherei. Hedwig Hesse.“ Diese Worte auf einem Exlibris benennen Hedwig Hesse als Eigentümerin der nun in den beiden Bibliotheken aufgefundenen zwei Romane aus „Engelhorns allgemeiner Romanbibliothek“ und Friedrich Freskas „Die Notwende“. Sie stehen exemplarisch für einen Weg, den zahlreiche Bücher deportierter Berliner Juden nahmen. Viele wurden zunächst in der Städtischen Pfandleihanstalt gelagert. 1943 kaufte die Stadtbibliothek Berlin circa 40.000 dieser Bücher an. Von dieser wiederum erwarben andere Bibliotheken einige dieser Bücher, sodass sich das Raubgut in ganz Deutschland verteilte. Auch andere Bibliotheken fanden in den letzten Jahren in ihren Beständen bereits Bücher aus dem Besitz Hedwig Hesses, die sie ebenfalls restituierten. Das Provenienzprojekt „NS-Raubgut in der SLUB (Erwerbungen nach 1945)“ wird vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert. 

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